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Gordon Chang: Keine Möglichkeit eines Handelsabkommen vor 2020

27.08.2019  |  Mike Gleason
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Mike Gleason: Trump hat seine Reputation als erfolgreicher Geschäftsmann, erfolgreicher Vermittler, ausgebaut, also müssen wir das offensichtlich im Gedächtnis behalten. Denken Sie, dass China seine Währung weiterhin entwerten wird oder irgendwann damit beginnen wir, Dollar zu verkaufen, um dem US-amerikanischen Anleihemarkt zu schaden? Denken Sie, dass das Land so etwas tun wird? Oder glauben Sie vielmehr, dass dies nur als Drohung, als eine Verhandlungstaktik verwendet, doch nicht tatsächlich angewandt werden wird? Was ist Ihre Meinung hierzu?

Gordon Chang: Ich bin nicht sonderlich darüber besorgt, dass China die US-amerikanischen Staatsanleihen verkaufen könnte, um uns zu schaden. Denn wir sollten im Gedächtnis behalten, dass sie maximal nur 2 Billionen Dollar an einem sehr großen und liquiden Markt besitzen; wir sollten jedoch auch darüber nachdenken, wie die Dynamik an den Märkten funktioniert. 100% unserer Schuldverschreibungen sind in Dollar angegeben. Die Chinesen nehmen also Dollar her und müssen diese dann in andere Währungen investieren, um uns zu schaden - Euro, Pfund, Yen, was auch immer.

Das bedeutet wiederum, dass die Regierungen in Brüssel, London und Tokio an die globalen Märkte gehen müssen, um den Wert ihrer Währungen wieder nach unten zu drücken, da diese in die Höhe schnellen werden, wenn die Chinesen sie kaufen. Diese Zentralbanken müssen also ihre Währungen ins Gleichgewicht bringen und der einzige Weg, wie sie das tun können, ist es, Dollar zu kaufen. Die Chinesen sprechen seit Mitte 2008 von der nuklearen Option, würden diese jedoch niemals anwenden. Und der Grund dafür ist, die Tatsache, dass sie sich bewusst sind, dass sie scheitern würde.


Mike Gleason: Kommen wir zurück zur chinesischen Wirtschaft. Über die Jahre hinweg war es ziemlich schwer für US-amerikanische Investoren ein exaktes Bild dessen zu bekommen, was dort wirklich passiert. Wir haben alle von dem massiven Wirtschaftswachstum dort gehört, doch es gibt widersprüchliche Informationen. Wir hören, dass das Wachstum künstlich ist.

Viele Geisterstädte wurden gebaut und Chinas Wirtschaft befindet sich in einer massiven Blase, die jederzeit platzen könnte. Sie waren einer der überzeugendsten Sprecher, der vor kommenden Problemen gewarnt hat. Kürzlich hatten Sie eine Auftritt bei Fox News und haben bemerkt, dass die Chinesen "einige Handlungen unternehmen, die verzweifelt scheinen." Können Sie unseren Zuhörern mitteilen, was genau Sie damit meinten?


Gordon Chang: Ja, wenn Sie beispielsweise die Zahlen von Juni und Juli betrachten, dann zeigen diese, dass die Importe von Monat zu Monat konsistent gesunken sind. Das deutet auf schwache Nachfrage hin. Die Fahrzeugverkäufe, die als Indikator gelten, sind im Juli 13 Monate hintereinander schlecht ausgefallen. Die Arbeitslosenzahlen nehmen beispielsweise langsam zu und einige dieser Daten, die eigentlich stark bleiben sollten, sind das nicht.

Die Einkaufsmanagerindices des Produktionssektors beispielsweise, sowohl offizieller Index als auch inoffizieller, standen auf negativ. Der Output der Industrie fiel im Juli sehr niedrig aus, der niedrigste Wert seit etwa 17 Jahren. Das ist also eine Wirtschaft, die in Schwierigkeiten steckt. Wenn wir beispielsweise zum Dezember des letzten Jahres zurückblicken, dann gab es damals einen Professor an der Brandman University in Shanghai, der meinte: "Sehen Sie, die Wirtschaft wird 2018 nicht mehr als 1,67% wachsen. Sie könnte vielleicht sogar kontrahieren."

Shanghai berichtete von einem Wachstum über 6,6% im Jahr, doch die Regierung verhält sich nicht so, als besäße sie eine Wirtschaft, die derartig schnell wächst. Und im Übrigen schaffen sie Schulden, die fünfeinhalb Mal so groß sind, wie das nominale BIP, das sie damit schaffen. Das kann die chinesische Regierung eine Zeit lang tun, da sie Kreditnehmer, Kreditgeber, Gerichte und alles andere kontrolliert. Doch das kann sie nicht mehr sonderlich lange durchziehen. Ich denke also, dass die Regierung Chinas erkannt hat, dass sie sich derzeit in Schwierigkeiten befindet und nicht weiß, wie sie aus diesen herauskommen kann.

Und wenn ihre Grundposition darin besteht, lediglich mehr Regierungsgelder auszugeben, sich die Schulden dabei jedoch weiter anhäufen, dann glaube ich nicht, dass sie das für längere Zeit durchhalten kann.


Mike Gleason: Kürzlich konnten wir beobachten, wie die Nachfrage nach Gold und Silber angestiegen ist, einschließlich nach physischem Bullion. Es gibt eine Vielzahl von Gründen dafür, beispielsweise gute Preisentwicklungen, doch ein Teil der Nachfrage stammt von Investoren, die zunehmend skeptisch gegenüber den US-amerikanischen Aktienmärkten, dem US-Dollar und den Anleihemärkten geworden sind. Wie wir besprochen haben, ist der Handelsdisput mit China eine Wildcard. Eine weitere wäre das Risiko, dass die chinesische Wirtschaft den Bach heruntergeht.

Damals, im Sommer 2015, als die chinesischen Märkte einbrachen, war es eine harte Zeit für die weltweiten Aktienmärkte. Wir haben also eine kürzliche Geschichte, auf die wir uns in Bezug auf die Wichtigkeit beziehen können, die die Wirtschaft Chinas gegenüber dem Rest der Welt besitzt. Lassen Sie uns darüber sprechen. Was denken Sie, wird das für die USA bedeuten, wenn die Blase in China endlich platzt, Gordon?



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