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Die meisten Investoren steuern auf große Verluste zu

10.04.2007  |  Dr. Marc Faber
Als eifriger Beobachter von ökonomischen, sozialen und finanziellen Trends denke ich, dass wir uns auf eine der faszinierendsten Perioden der ökonomischen Geschichte zu bewegen. Es wird auch eine Zeit sein, in der die meisten Investoren große Verluste machen werden.

Lassen Sie mich das erklären. Die Aktien der meisten Sub-Prime-Kreditgeber erreichten ihr Hoch schon gegen Ende 2004. Im Verlauf des Jahres 2006 wurde immer deutlicher, dass sich der Zustand des Immobilienmarktes verschlechterte. Aber die Investoren kauften diese Aktien weiterhin, da die Kurs/Gewinn-Verhältnisse niedrig waren und Analysten sie weiterhin empfahlen. Außerdem erzählte die Fed den Investoren weiterhin, dass das Schlimmste im Immobilienmarkt ausgestanden war!

Bedenken Sie aber Folgendes: In der Nähe von Marktspitzen, oder wenn ein Sektor kurz vor seinem Hoch steht, sind die Schlagzeilen immer positiv. Die meisten Analysten werden auch einem Sektor, der sich genau an der Spitze des Marktes befindet, großteils positive Aussichten zuschreiben - erinnern Sie sich an die High-Tech-Aktien im Jahr 2000?

Weiters ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis in der Nähe von Marktspitzen regelmäßig niedrig, denn das Problem ist weniger der Kurs als der Gewinn. 1929 lagen die Kurse am US-amerikanischen Aktienmarkt unter dem 14-fachen der Gewinne. Dann kollabierten aber die Gewinne und die Aktien fielen um 90%.


Verluste vermeiden

Wie sollte also ein Investor durch diese schwierigen Zeiten navigieren? In Zukunft wird es wichtiger sein, Verluste zu vermeiden, als riesige Gewinne zu machen. Aufgrund des schwächeren Immobilienmarktes und der Probleme im Bereich der Sub-Prime-Kredite ist eine Quelle für überflüssige Liquidität ausgetrocknet.

Obwohl es eine unreife Schlussfolgerung wäre, dass Probleme im Sub-Prime-Kreditmarkt sich ausdehnen werden, ist das Risiko gestiegen, dass strengere Kredit-Auflagen sich auf den gesamten Kapitalmarkt ausbreiten werden. Und die ersten Leidtragenden von geringerer internationaler Liquidität wären die aufstrebenden Märkte.

Der indische Aktienmarkt verzeichnete einen großen Aufschwung seit 2003 - beginnend, zugegebenermaßen, von einem sehr gedrückten Niveau. 2007 stieg der Sensex bis 9. Februar um 6,9%, brach dann aber plötzlich um 7,4% ein, insgesamt ist der Markt im bisherigen Jahresverlauf um 1,2% gefallen. Ähnlich zeigt auch der chinesische Aktienmarkt alle Symptome einer Aktien-Manie und ein Ausstieg wäre schlau.


Gold wird outperformen

Die Anlagemärkte sind, mit sehr wenigen Ausnahmen, überkauft und könnten einige Enttäuschungen bringen. Gold und Silber sollten sich in jedem Fall (knappes oder leichtes Geld) besser entwickeln als US-amerikanische Finanzanlagen.

Obwohl ich glaube, dass die Fed langfristig keine andere Möglichkeit haben wird, als Geld zu drucken und erneut zu aggressiven Zinssenkungen zu greifen, könnte die Schwäche eines Marktes - Immobilien - sich nun auf andere Anlagemärkte ausdehnen, darunter industrielle Rohstoffe und Edelmetalle. Gleichzeitig bestehen aber kaum Zweifel, dass Mr. Bernanke der beste Freund des Edelmetalls ist.

Nach einem enttäuschenden Jahr 2006 könnten japanische Anlagen 2007, relativ gesehen, für eine Überraschung gut sein. Verglichen mit US-amerikanischen Haushalten halten japanische Investoren nur einen sehr geringen Anteil ihrer Finanzanlagen in Aktien. Außerdem ist der japanische Yen für Exporteure günstig geworden.


© Dr. Marc Faber



Dieser Beitrag wurde von exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. Der Originaltext ist am 15. März 2007 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.



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