Rohstoff Express: Der "Reichmacher-Rohstoff"!?
17.04.2007 | Marius Steininger
Wissen Sie eigentlich, was Molybdän ist? Nein, es handelt sich hierbei nicht um eine neue Designerdroge sondern um einen Rohstoff - genauer gesagt um ein Metall. Und dieses beweist einmal mehr, dass die besten Investment-Möglichkeiten abseits des Mainstreams lauern. Sei 1999 stieg der Kurs des unbekannten Überfliegers um über 1.000 Prozent. Eine bessere Performance konnte lediglich Uran erzielen. Doch wer jetzt denkt, dass der "Molybdän-Zug" bereits abgefahren sei, irrt gewaltig. Wenngleich eine nochmalige Kursverzehnfachung sicherlich eher unwahrscheinlich ist, deutet das Gesamtumfeld in jedem Fall auf tendenziell weiter anziehende Notierungen hin.
Ungebremstes Nachfrage-Wachstum
Denn Molybdän wird auch künftig vergleichsweise knapp bleiben. Gegenwärtig liegt die globale Nachfrage bei etwa 400 Millionen Pfund jährlich. Seit den 1960er Jahren hat sich der Verbrauch damit um rund 500 Prozent erhöht. Grund: Molybdän ist ein wichtiger Bestandteil verschiedener Hochleistungswerkstoffe. Auf Grund seiner Eigenschaften wird es insbesondere zur Härtung von Stahl und zur Herstellung von Metall-Legierungen verwendet. Vor allem seine Hitzebeständigkeit macht es im Flugzeug- und Raketenbau aber auch bei Pipelines oder Gebäuden fast schon unverzichtbar. Experten gehen daher davon aus, dass sich das aktuelle Nachfrage-Wachstum zwischen vier und fünf Prozent pro Jahr in Zukunft erheblich beschleunigen könnte. Sollte die Industrialisierung in den asiatischen Schwellenländern mit unvermindertem Tempo voranschreiten, ist nicht auszuschließen, dass sich der globale Molybdän-Bedarf innerhalb der nächsten Dekade verdoppelt.
Knappes Angebot
Das Angebot wird da nur schwerlich mithalten können. Immerhin gibt es keine größeren reinen Molybdän-Lagerstätten. Gegenwärtig wird Molybdän hautsächlich als „Abfallprodukt“ bei der Kupfer-Förderung gewonnen. Rund 65 Prozent der auf dem Weltmarkt verfügbaren Menge stammen aus Kupferminen. Unternehmen, die sich schwerpunktmäßig auf die Molybdän-Produktion konzentrieren, gibt es gerade einmal eine Handvoll. Allerdings fallen bei der Kupfer-Erzeugung lediglich zwischen 0,01 und 0,03 Prozent Molybdän an. Somit kann man sich leicht ausrechnen, welche unvorstellbaren Mengen an Kupfer abgebaut werden müssten, um auf diese Weise die stark wachsende Molybdän-Nachfrage auch nur ansatzweise zu befriedigen.
Zudem ist das Legierungsmetall mit dem "Zungenbrecher-Namen" nicht in unbegrenzter Menge verfügbar. Laut einer Studie des Geologischen Instituts der USA dürften die bisher bekannten weltweiten Molybdän-Reserven bereits im Jahr 2041 vollständig aufgebraucht sein. Dieser Umstand sollte den Preis - ähnlich wie bei Rohöl - langfristig auf einem hohen Niveau halten.
Eingeschränkte Investment-Möglichkeiten
Da Molybdän ähnlich wie Uran selbst nicht börsennotiert ist, können Anlegern nicht über Zertifikate auf den Molybdänpreis unmittelbar von dem Boom profitieren. Somit bleibt lediglich der Umweg über Aktien von Unternehmen, die in diesem Segment tätig sind. Denkbar ist es natürlich, einfach die Anteilsscheine großer Kupfer-Produzenten zu erwerben. Diese sind wegen des oben geschilderten Zusammenhangs zugleich auch die bedeutendsten Molybdän-Erzeuger. Allerdings ist der Umfang im Vergleich zum Kupfergeschäft doch recht mager, so dass steigende Molybdänpreise nur geringe Auswirkungen auf die Ertragslage dieser Minen-Giganten haben.
Für mutige Anleger bieten daher ausschließlich auf Molybdän spezialisierte Explorer bessere Chancen. Deren Aktienkurse sind aber zuletzt bereits teilweise regelrecht explodiert. Denken Sie nur einmal an eine Blue Pearl Mining oder eine Moly Mines. Dennoch erscheinen diese beiden Aktien längerfristig auch auf dem erhöhten Niveau immer noch aussichtsreich. Seit gestern gibt es zudem mit den Aktien der Sprott Molybdenum Participation Group eine Art Molybdän-Exchange-Traded Fund. Für eher risikoscheue Anlegernaturen ist dieses Investment sicherlich eine Überlegung wert. Denn genau wie die in der letzten Woche vorgestellten Papiere der Uranium Participation besteht nur ein geringeres operatives Risiko. Aber Sie wissen ja: Weniger Risiko bedeutet immer auch geringere Gewinnchancen!
© Rohstoff-Express-Redaktion
www.derivate-online.de
Ungebremstes Nachfrage-Wachstum
Denn Molybdän wird auch künftig vergleichsweise knapp bleiben. Gegenwärtig liegt die globale Nachfrage bei etwa 400 Millionen Pfund jährlich. Seit den 1960er Jahren hat sich der Verbrauch damit um rund 500 Prozent erhöht. Grund: Molybdän ist ein wichtiger Bestandteil verschiedener Hochleistungswerkstoffe. Auf Grund seiner Eigenschaften wird es insbesondere zur Härtung von Stahl und zur Herstellung von Metall-Legierungen verwendet. Vor allem seine Hitzebeständigkeit macht es im Flugzeug- und Raketenbau aber auch bei Pipelines oder Gebäuden fast schon unverzichtbar. Experten gehen daher davon aus, dass sich das aktuelle Nachfrage-Wachstum zwischen vier und fünf Prozent pro Jahr in Zukunft erheblich beschleunigen könnte. Sollte die Industrialisierung in den asiatischen Schwellenländern mit unvermindertem Tempo voranschreiten, ist nicht auszuschließen, dass sich der globale Molybdän-Bedarf innerhalb der nächsten Dekade verdoppelt.
Knappes Angebot
Das Angebot wird da nur schwerlich mithalten können. Immerhin gibt es keine größeren reinen Molybdän-Lagerstätten. Gegenwärtig wird Molybdän hautsächlich als „Abfallprodukt“ bei der Kupfer-Förderung gewonnen. Rund 65 Prozent der auf dem Weltmarkt verfügbaren Menge stammen aus Kupferminen. Unternehmen, die sich schwerpunktmäßig auf die Molybdän-Produktion konzentrieren, gibt es gerade einmal eine Handvoll. Allerdings fallen bei der Kupfer-Erzeugung lediglich zwischen 0,01 und 0,03 Prozent Molybdän an. Somit kann man sich leicht ausrechnen, welche unvorstellbaren Mengen an Kupfer abgebaut werden müssten, um auf diese Weise die stark wachsende Molybdän-Nachfrage auch nur ansatzweise zu befriedigen.
Zudem ist das Legierungsmetall mit dem "Zungenbrecher-Namen" nicht in unbegrenzter Menge verfügbar. Laut einer Studie des Geologischen Instituts der USA dürften die bisher bekannten weltweiten Molybdän-Reserven bereits im Jahr 2041 vollständig aufgebraucht sein. Dieser Umstand sollte den Preis - ähnlich wie bei Rohöl - langfristig auf einem hohen Niveau halten.
Eingeschränkte Investment-Möglichkeiten
Da Molybdän ähnlich wie Uran selbst nicht börsennotiert ist, können Anlegern nicht über Zertifikate auf den Molybdänpreis unmittelbar von dem Boom profitieren. Somit bleibt lediglich der Umweg über Aktien von Unternehmen, die in diesem Segment tätig sind. Denkbar ist es natürlich, einfach die Anteilsscheine großer Kupfer-Produzenten zu erwerben. Diese sind wegen des oben geschilderten Zusammenhangs zugleich auch die bedeutendsten Molybdän-Erzeuger. Allerdings ist der Umfang im Vergleich zum Kupfergeschäft doch recht mager, so dass steigende Molybdänpreise nur geringe Auswirkungen auf die Ertragslage dieser Minen-Giganten haben.
Für mutige Anleger bieten daher ausschließlich auf Molybdän spezialisierte Explorer bessere Chancen. Deren Aktienkurse sind aber zuletzt bereits teilweise regelrecht explodiert. Denken Sie nur einmal an eine Blue Pearl Mining oder eine Moly Mines. Dennoch erscheinen diese beiden Aktien längerfristig auch auf dem erhöhten Niveau immer noch aussichtsreich. Seit gestern gibt es zudem mit den Aktien der Sprott Molybdenum Participation Group eine Art Molybdän-Exchange-Traded Fund. Für eher risikoscheue Anlegernaturen ist dieses Investment sicherlich eine Überlegung wert. Denn genau wie die in der letzten Woche vorgestellten Papiere der Uranium Participation besteht nur ein geringeres operatives Risiko. Aber Sie wissen ja: Weniger Risiko bedeutet immer auch geringere Gewinnchancen!
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