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Zimbabwes Goldbergbausektor kurz vor Zusammenbruch

18.04.2007  |  Redaktion
Zimbabwes Goldproduktion fiel in den ersten beiden Monaten des Jahres 2007 um 17% gegenüber dem Vorjahreszeitrum. Dies verkündete die Bergbaukammer in einem vernichtenden Rundbrief, als Reaktion auf Nachrichten, denen zu Folge Zimbabwes Zentralbank die Goldproduzenten seit Januar nicht mehr auszahlt. Die Bergbaukammer führte den Rückgang der Goldproduktion zu Teilen auf das rigorose Vorgehen gegen die Kleinproduzenten zurück.

Seit November wurden 50.000 kleine Minen geschlossen, nachdem die Regierung Zimbabwes das Programm "Kein Illegales Waschen" ausgerufen hatte. Sie bot an, die Kontrolle über kleine Privatminen zu übernehmen, nachdem im östlichen Teil Simbabwes Industriediamanten entdeckt wurden. Zimbabwes Kleinminen machten 20% der Jahresproduktion aus, sagte die Kammer.

Nach Angaben der Regierung sei der Bergbau letztes Jahr um 14,4% gesunken. Für dieses Jahr lägen die offiziellen Voraussagen bei einer Steigerung von 4,9%, was aber von Bergbauexperten wegen der Unsicherheiten angezweifelt wird.

Die Regierung erließ strenge Umweltauflagen für kleine Minenbetriebe. Zur selben Zeit führt sie zudem Beratungen über mögliche Änderungen des nationalen Bergbaugesetzes, nachdem 51% der Minen, die sich im Besitz ausländischer Gesellschaften befinden, an nationale Eigentümer überführt werden sollten.

Im Rundschreiben an die Anteileigener schrieb die Kammer, dass die Produktion in den Monaten Januar und Februar auf 1.587 kg sank. Die Goldmenge, die an die Zentralbank von Zimbabwe übergeben wurde, fiel von 819 kg im Januar auf 768 kg im Februar.

Weitere Gründe für diesen Rückgang sehen die Verfasser des Rundbriefes im statischen Wechselkurs, steigenden Kosten und den Zahlungsrückständen gegenüber den Produzenten seitens der Zentralbank. Sie ist zudem der einzige Goldabnehmer des Landes. Auch Anfang April seien die meisten Produzenten noch nicht für die Lieferungen von Januar bezahlt worden.

Auch die Inputkosten seien gestiegen. Während der Wechselkurs stagniert, liegt die Inflationsrate bei über 1.730 Prozent. Im eigenen Land herrsche extreme Knappheit an ausländischer Währung. Die Anbieter kalkulieren ihre Ausgaben anhand der Schwarzmarktkurse für ausländische Währung, wohingegen ein Drittel der Einkünfte der Produzenten an die RBZ abgeliefert werden muss - zum offiziellen Kurs von 250 Z$ zu einem US$. Der Schwarzmarktpreis für einen US-Dollar liegt bei 16.000 Z$.

Der offizielle Wechselkurs sei weiter eine große Herausforderung und der Mangel an ausländischer Währung hat für die Anbieter von Waren und Dienstleistungen im Bergbausektor große Preisauswirkungen. "Es ist kein Geheimnis, dass im Falle des Nichtvorhandensein von ausländischer Währung auf dem offiziellen Markt, der Parallelmarkt die einzig andere Quelle ist.", heißt es im Rundschreiben. "Es würde nicht überraschen, wenn der Goldsektor unter den derzeitigen, erheblichen Schulden und der Nichtverfügbarkeit von Input einfach kollabiert."

George Kawonza Präsident der Bergbauvereinigung Zimbabwes, die die kleinen Minenfirmen vertritt, bemerkte, dass deren Produktionsaktivität durch die niedrigen Festpreis für Gold von nur 16.000 Z$ behindert werde. "Bald haben wir nur Verluste zu verzeichnen und am Ende des Tages werden einige der Minenfirmen einfach aufhören zu arbeiten."




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