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Droht dem Rohstoffsektor Gefahr?

25.04.2007  |  Clive Maund
Wer in Ressourcen investiert, wurde in den letzten 7 Wochen zunehmend in Aufregung versetzt, als Gold, Silber und Öl stiegen. Die bekannten "Cheerleader" ließen auch plausible Gründe verlauten, warum Gold und Silber bald bei neuen Hochständen ankommen. Wie wir jedoch gleich sehen werden, positioniert sich das große Geld, um den kleinen Mann wieder einmal zu schröpfen - wieder einmal wird das selbe, alte Lied angestimmt, so wie schon unzählige Male zuvor.

Auf den Kurzzeitcharts scheint alles OK zu sein - Gold und Silber sind nach ihrem mächtigen Durchstart Ende 2005/Anfang 2006 zum größten Teil überkauft und ihnen wurde eine etwas längere Verschnaufpause zugestanden, damit sich die überkauften Bedingungen abbauen konnten. Wenn sie sich jetzt den Hochständen des letzten Jahres nähern, dann werden sie nirgendwo auch nur annähernd überkauft sein.

Sie scheinen gewappnet zu sein, endlich zu neuen Höchstständen aufzubrechen. Wirft man allerdings einen Blick auf den 2-Jahres Chart, so sieht man klare Verluste beim Aufwärtsmomentum und das, obwohl der dargestellte Aufwärtstrend als soweit stabil angesehen werden kann. Dieser Verlust wird durch die Folge von niedrigeren Hochständen im MACD-Indikator angezeigt; hier ganz unten im Chart zu sehen und auf dem 10-Jahres Chart im letzten Silver Market Update.

Der Aufwärtstrend vom September 2005 sieht unhaltbar steil aus, genauso wie der parallel verlaufende Aufwärtstrend für Gold. Dies lässt das Risiko für einen Zusammenbruch steigen. Es würde zumindest zu einer langwierigeren Konsolidierungsperiode führen, erst danach würden sich die Preise wieder an die Hochstände wagen. Es darf hier nicht unerwähnt bleiben, dass, in Anbetracht der Höchststände von letztem Jahr, das Risiko eines Gold/Silber-Doppeltops (M-Formation)besteht.

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Wir sind ganz klar am Scheidepunkt. Gold und Silber sind entweder bereit zu neuen Hochs durchzubrechen oder kurz zu toppen, um dann anschließend abzustürzen. Das würde bestenfalls zu einer verlängerten Konsolidierungsperiode führen, bevor die Hochstände wieder angepeilt werden. Im schlechtesten Fall könnten wir einen Bärenmarkt bekommen. Und welches Szenario ist am wahrscheinlichsten? Es gibt eine Sache, die uns bei der Entscheidungsfindung unterstützt. Glücklicherweise gibt es die COT-Charts.

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In der zuletzt erschienenen Ausgabe des Oil Market Updates haben wir uns schon dem ausgesprochen bärischen COT-Chart für Rohöl zugewendet. Der Umstand, dass Öl und Edelmetalle die Tendenz haben, sich im Tandem zu bewegen, ist kein gutes Omen. Dies vor Augen, wenden wir uns dem COT-Gold-Chart zu.

Auf diesem Chart können wir sehen, dass sich die Long-Positionen der Großspekulanten und die Short-Positionen der Commercials auf ihren höchsten Ständen seit Juli letzten Jahres befinden. Eine kurze Ausnahme ereignete sich Ende Februar, diesem Hoch folgte aber ein kurzes und heftiges Absacken bei Silber und Gold Ende Februar/Anfang März.

Dem Verfasser ist noch kein Beispiel bekannt, bei dem nach einer solchen Konstellation nicht eine entscheidende Umkehr einsetzte. Es sieht sehr bärisch aus und man kann nur noch erwarten, dass sich Gold und Silber kurzfristig höher in Richtung der Höchststände des letzten Jahres schieben oder sogar noch eine Anzahl falscher Ausbrüche darüber vollführen, bevor die Falle zuschnappt. Mit dem COT-Chart für Silber verhält es sich ähnlich, wenngleich die Situation hier nicht so bärisch ist, wie beim Gold-COT.

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Auch wenn der XAU-Index, wie man am 2-Jahres-Chart sehen kann, an einer wichtigen Widerstandsmarke abgeprallt ist, werden die meisten Gold- und Silberaktien noch hoch gehandelt. Vor dem Hintergrund dieses Artikel und auch dessen, was einem aus dem COT-Chart förmlich ins Gesicht springt, brauchen sie kein Jesse Livermore zu sein, um sich ausrechnen zu können, was jetzt die richtige Vorgehensweise in Hinblick auf ihren Aktienbesitz in diesem Sektor sein sollte.


© Clive Maund
www.clivemaund.com




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