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Goldpreismanipulation 2019

30.12.2019  |  Craig Hemke
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Letzte Woche hielten die Großspekulanten nun eine Netto-Long-Position in Höhe von 271.000 Kontrakten, während die Commercials eine Netto-Short-Position in Höhe von mehr als 302.000 Kontrakten hielten, wobei das gesamte Open-Interest auf 690.000 Kontrakte gewachsen war. Der Anstieg des gesamten Open-Interest kam dem Anstieg der Nettopositionierung der Spekulanten und Commercials fast gleich.

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Also gut. Die Spekulanten setzen darauf, dass der Preis steigen wird und die Banken setzen darauf, dass der Preis sinken wird. Aber nehmen Sie sich die Zeit, um in Betracht zu ziehen, wie betrügerisch und unfair diese Form von Preisfindung ist.

  • Spekulanten beanspruchen Futures-Kontrakte ohne die Absicht, eine Auslieferung des physischen Metalls zu verlangen und kaufen die Kontrakte üblicherweise mit Kreditmitteln (Margin).

  • Banken geben Futures-Kontrakte heraus, ohne die Absicht, eine Auslieferung durchzuführen, und haben auch kein physisches Metall zum Ausliefern, wenn es denn jemals tatsächlich eingefordert wird.

Die Gesamtmenge des eingelagerten Golds in den Tresoren der COMEX ändert sich selten. Die Menge des Goldes, das von produzierenden Bergbauunternehmen in Forward-/Hedgegeschäften verkauft wird, bleibt niedrig. Im Grunde genommen, bedienen die Banken die Nachfrage der Spekulanten nach Gold-Positionen, indem sie einfach ein zusätzliches Angebot an Kontrakten kreieren. Folglich ist die Preisfindung nicht von physischen Angebots- und Nachfragefaktoren abhängig. Stattdessen hängt sie in ersten Linie von Angebot und Nachfrage der digitalen Derivate-Futures-Kontrakten ab.

Die einzige ersichtliche Beschränkung für die Banken kommt in Form der "Performance Bond Requirements" (zu Deutsch: Anforderungen an die Erfüllungsgarantie) der CME Group, dem Betreiber der COMEX. Als das gesamte Open-Interest dieses Jahr auf neue Allzeithochs stieg, änderte die CME Group ihr Regelwerk und erlaubte den Einsatz der neuen Kategorie "pledged gold" (zu Deutsch: verpfändetes Gold), um die erhöhten Margin-Anforderungen zu erfüllen. Der mutmaßliche "Big Short" im COMEX-Gold ist HSBC und letzten Monat beeilte sich die Bank, diese neue Kategorie in Anspruch zu nehmen.

Der Punkt heute ist folgender: Obwohl es erfrischend ist, dass das US-Finanzministerium und die CFTC die "erreichbaren Früchte" der täglichen Preismanipulation der Trading-Desks der Banken verfolgt, bleibt das größere Problem bestehen. Im Jahr 2020 werden Edelmetallpreise wahrscheinlich höher steigen, da Investoren und Trader weltweit nach Gold und Silber in all ihren Formen trachten - als physisches Metall, Futures-Kontrakte, ETFs, nicht allokierte Konten und Minenaktien.

Allerdings können Sie sicher sein, dass, solange die Preisbildung auf Grundlage von digitalen Derivaten und Mindestreserve existiert, die Banken den Trend von Anfang an bekämpfen werden, ungeachtet der möglichen finanziellen und rechtlichen Folgen.


© Craig Hemke
TF Metals Report


Der Artikel wurde am 17. Dezember 2019 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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