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Wird Mexiko ein "failed state"? Was sollten Anleger beachten?

25.12.2019  |  David Morgan
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Mexikanischen Milizen operieren außerhalb des Gesetzes und viele schaffen ihre eigenen Regeln. Einige Milizen arbeiten mit ihren Gemeinden zusammen und erreichen ein bestimmtes Niveau an Frieden, andere gehen aggressiver vor. In einem Al Jazeera Report berichten Journalisten über Milizen, die in Städten patrouillierten und sogar die mexikanischen Polizei mit vorgehaltener Waffe anhielten.

Einer der Hauptgründe, warum Mexiko keine Kontrolle über die Kartelle erlangen kann, ist, daß sein Militär abbaut. Der Zusammenbruch der Armee ist auf viele Dinge zurückzuführen und es gibt eine wachsende Zahl von unstatthaften Tötungen und Menschenrechtsverletzungen. Anstatt gegen diese Verstöße vorzugehen, erweiterte die Regierung die militärische Beteiligung am Polizeidienst. Mit dem andauernden Drogenkrieg und da die Bundesregierung nicht gegen die Menschenrechtsverletzungen vorgeht, wird sich der Zustand des mexikanischen Militärs weiter verschlechtern.

Mexikanische Kartelle bieten finanzielle Anreize für Angehörige der mexikanischen Streitkräfte zu desertieren. Ein Artikel in USA Today vor über 10 Jahren stellte fest, daß von Januar bis September 2007 4.956 Soldaten desertierten, ca. 2,5% der Streitkräfte. Fox News meldete, daß bis 2012 über 56.000 Soldaten desertiert sind.

Einige Kartelle veröffentlichten Anzeigen und boten eine bessere Bezahlung als die Armee an. Die Kartelle rekrutieren erfolgreich vom Militär, sie finden sogar Rekruten aus den mexikanischen Spezialeinheiten. Viele dieser Deserteure arbeiten letztendlich für die Kartelle als ausgebildete Killer, die die Taktiken des mexikanischen Militärs verstehen. Diese ausgebildeten Ex-Soldaten verstehen es, mexikanische Patrouillen zu umgehen und haben ein grundlegendes Verständnis dafür, wie man konventionelle militärische Kräfte effektiv angreift.

Der schleichende Zusammenbruch der Ordnung in Mexiko dürfte sich auch mit der jüngsten Wahl von Andres Manuel López Obrador nicht umkehren. Obradors Amnestieplattform zum Kampf gegen die Kartelle sowie seine Bestrebungen nach einer Militärreform werden die Kartelle nur weiter ermutigen.

Das Problem mit beiden vorgesehenen Politiken ist, daß die mexikanische Regierung, wie vielleicht überall auf der Welt, die zügellose verfestigte, korrupte Kultur nicht ausreichend bekämpft. Arme Bauern werden Obradors Deal wahrscheinlich nicht folgen, da das Kartell wohl diejenigen umbringen wird, die aus seinen Reihen ausscheiden. Ein Jahrzehnt raffinierter und brutaler Gewalt ist ein großes Abschreckungsmittel gegen idealistische Veränderungen. Die Kartellführung hat die Finanzen und das Personal, um sich zu reorganisieren, sogar wenn ihre Ränge Einzelpersonen verlieren, die Obradors Deal in Betracht ziehen. Stattdessen würden sie die Gewalt in der Region erhöhen und Obradors und Mexikos Fähigkeiten erschüttern, dieser sich weiter verschlechternden Situation Herr zu werden.

Mexiko steigt weiter ab, markiert von weitverbreiteter Kriminalität und Bandenkrieg und mancher könnte erwarten, daß die normalen Mexikaner so reagieren, wie es Mittelamerikaner tun. Irgendwann werden sie ihr Land verlassen, nach Norden ziehen und Asyl beantragen. Wenn sie das tun, wird die Grenzkrise, mit der die USA im letzten Jahr zu kämpfen hatte, als unbedeutend erscheinen.

Was bedeutet das für uns als Anleger? Da Mexiko immer an erster, zweiter oder dritter Stelle der größten Silberproduzenten steht, kann das für das mögliche Potential nicht ignoriert werden. Doch ist es mein erster Rat: Keine Panik!

Untersuchen Sie Ihre aktuellen Bestände und wenn Sie denken, in Mexiko übergewichtet zu sein, denn sollten Sie das unbedingt entschärfen. Einer meiner Favoriten ist First Majestic und die Firma sagt: One Metal, One Country (Ein Metall, ein Land, d.Ü.). Das eine Metall ist Silber und natürlich ist Mexiko das eine Land. Und ja, das war ein großartiger Performer für uns auf Trading- und Investment-Basis.

Eine einfache Technik ist es, einen Put auf Ihre Bestände zu legen, besonders auf die, die sehr stark in Mexiko engagiert sind, so wie First Majestic. Die Zeit zum Kaufen von Puts ist dann, wenn sie billig sind, so wie jetzt, wo die Metalle seitwärts bis tiefer gehen. Ich bevorzuge es, mindestens drei Monate Laufzeit zu nehmen und ja, das wird etwas vom Gewinn wegnehmen, aber es wird Sie auch vor plötzlichen und unerwarteten Nachrichten schützen, die eine Aktie nach unten drücken können. Diese Investment-Technik ist einfach und Sie können im Internet nachsehen, um mehr darüber zu erfahren.

Es muß darauf hingewiesen werden, daß ein Unternehmen wie Pan American 10 Minen in Mexiko, Peru, Kanada, Bolivien und Argentinien hat. Das bedeutet, daß Ihr Risiko geringer ist wegen dieser geographischen Diversität. Agnico Eagle hat Minen in Mexiko, Kanada und in Finnland.

Vor einigen Jahren hat Ihr Herausgeber in diesem Newsletter erklärt, daß Regierungen nur langsam handeln und in der Regel genug Zeit bliebt, zu entkommen, bevor große Schäden an den Aktienkursen entstehen. Das ist noch immer ziemlich richtig, aber wir haben es jetzt nicht nur mit der Regierung zu tun, sondern mit einem Zusammenbruch der Regierung und deshalb liegt es in Ihrem eigenen Interesse, entsprechend zu handeln.

Ich persönlich halte alle meine Mexiko-Investments, und zwar aus einer Reihe von Gründen. Erstens habe ich diese Positionen auf sehr niedrigen Niveaus gekauft und zweitens habe ich mit einer Reihe von CEO´s dieser Unternehmen gesprochen und alle sagten, daß sie sich völlig sicher fühlten und die Kartelle an ihnen kein Interesse hätten.

Es ist unerläßlich, daß wir feststellen, daß alle diese Leute voreingenommen sind, weil sie damit ihr Geld verdienen. Außerdem kann es stimmen, daß es jetzt absolut keinen Grund zur Sorge gibt, doch kann sich das ganz schnell ändern.


© David Morgan
www.themorganreport.com



Dieser Beitrag erschien in der aktuellen Dezember-Ausgabe des Morgan Report.

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