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Noch haben sie die Chance

04.05.2007  |  Theodore Butler
- Seite 2 -
Betrachtet man den derzeitigen Preis beider Edelmetalle, so scheint es, als ob die Welt immer noch glaubt, es gäbe mehr oberirdisches Silber als Gold. In jedem Fall glaubt die Welt nicht, dass es weniger oberirdisches Silber als Gold gibt. Vielleicht einer unter einer Million, oder einer unter 10 Millionen - von diesen 6,5 Milliarden Erdbewohnern - glaubt, dass Silber seltener ist als Gold. Ich denke, es nicht abwegig anzunehmen, dass immer mehr Menschen die Wahrheit erfahren werden - was eine enorme Auswirkung auf die Preise haben wird. Seltenheit ist ein ganz grundsätzliches Konzept, das alle Menschen intuitiv verstehen.

Der Hauptunterschied zwischen Gold und Silber besteht darin, dass es an Gold nie einen Mangel geben wird, da es nicht industriell verwertet wird. Der Goldpreis kann steigen aber nicht auf Grund von Mangel an Gold. An Silber, gerade weil es ein Industrierohstoff ist (zudem auch noch ein Investitionsgut), wird es zwangsläufig mangeln, denkt man nur an die sich leerenden Bestände. Darin besteht auch die Chance, die sich bei einem Wechsel von Gold zu Silber bietet. Ein solcher Wechsel hat den Vorteil eines geringen Risikos, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass Silber jemals mehr an Wert verliert als Gold. Es vielmehr sehr wahrscheinlich, dass Silber Gold weit hinter sich lässt, wenn die Welt erst einmal die Augen vor den Fakten öffnet. Es gibt schon Anzeichen, dass einige angefangen haben, zu verstehen.


Stille Wasser sind tief

Neue Zahlen deuten an, dass sich ein stiller Investitionsandrang bei Silber einstellen könnte - angeführt von institutionellen Investoren mit tiefen Taschen. Statistiken über die öffentlich gehandelten Exchange Traded Funds (ETFs) weisen auf überproportionale Käufe im Silber-ETF (SLV) hin, verglichen mit Käufen an den Gold-ETFs (GLD und IAU).

Wir nähern uns dem einjährigen Geburtstag des Silber ETF. In dieser Zeit wurden 136 Millionen oz Silber, mit einem Wert von fast 2 Milliarden $ von diesem Trust verkauft. Es ist in der Tat sehr viel mehr Silber verkauft worden, als irgendein Beobachter vorhergesagt hätte - mich eingeschlossen. Zur Zeit gibt es - in den ETFs GLD und IAU zusammen -17,5 Millionen oz, im Wert von 12 Milliarden $. (Ich beschränke meinen Vergleich auf die US-ETFs, um die Komplexität zu verringern. Obwohl es auch andere überseeische Gold-ETFs gibt, halten die beiden US-Typen 90% plus x aller Aktivposten in Gold-ETFs.)

Deshalb entspricht die Dollarmenge in Gold aller Gold-ETFs zusammen nur etwas mehr als dem 6-fachen der Dollarmenge in Silber - in einem (einzigen) ETF. Ich sage "nur", da es, in Dollar ausgedrückt, 250-mal mehr Gold gibt, nimmt man die Gesamtzahlen an verfügbarem Metall. Man sollte meinen, es würde eigentlich viel mehr Geld in den Gold-ETFs stecken als nur das 6-fache von dem, was im Silber ETF steckt. Rechnet man das auf das kurze Bestehen des Silber-ETF herunter und vergleicht es dann mit den Gold-ETFs, wirkt es umso einschneidender.

Nimmt man die Zahlen der großen Gold-ETF, die des GLD - ein Jahr nach seiner Eröffnung (Nov. 2004 bis Nov. 2005) und die des IAU (Jan. 2005 to Nov. 2005), so kommen sie zusammen auf 7,7 Millionen oz Gold, mit einem Wert von 3,8 Milliarden $. Zum ersten Jahrestag der jeweiligen Gold- und Silber-ETFs gab es nur 2-mal soviel Gold, in Dollarmenge gerechnet, als es Silber im Silber-ETF gab.

Ich schließe aus diesen Angaben, dass, ein überproportionaler Silberkauf von institutioneller Seite aus am ETF stattgefunden haben muss - im Vergleich zu den Gold-ETFs. Mir kommen zwei mögliche Erklärungen für diese überproportionalen Silberkäufe in den Sinn. Es könnte sich, erstens, um einen gut informierten, institutionellen Investor handeln, der sich entschieden hat eine "disziplinierte" Position in Silber zu etablieren. Ich verwende das Wort "diszipliniert", da der Ankauf auf eine systematische und gleichmäßige Art und Weise von statten ging. Zweitens, es handelt sich um ganz gewöhnliche Index-Fond-Käufe, um eine gute Gewichtung von Silber unter den gängigen Rohstoffindices zu erreichen. Die Art des Kaufes ist ebenfalls systematisch und gleichmäßig. Beide Erklärungen würden jedoch mit dem Bild eines stillen Investitionsandrangs bei Silber übereinstimmen, der sich aus den schweren Brieftaschen finanziert.

Die Käufe am Silber-ETF fühlen sich jedoch nicht nach "heißen", institutionellen Geld an, seien sie auch, im Vergleich zu Gold, derart überproportional groß. Die großen "Mo-Mo" (Momentum)-Hedgefondkäufe, die die Preise nach oben jagen, werden nichtsdestotrotz auch bei Silber kommen. Ich denke, ich bewege mich auf der sichern Seite, wenn ich sage, sie kommen eines Tages.

Wichtig ist, so zeigen es die Statistiken, dass das große, institutionelle Geld in überproportionaler Weise in Silber fließen wird. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis diese Käufe überproportionale Auswirkungen auf den Silberpreis zeigen werden. Für mich persönlich ist Gold nie eine schlechte Investition gewesen, Silber ist allerdings weit überlegen. Wenn sie zu denjenigen gehören, die es verstehen, ihre Chance zu nutzen, dann lassen sie diese bitte nicht verstreichen. Warten sie nicht so lange bis die Mo-Mo-Leute zuerst kaufen.


© Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 24.04.2007 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.

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