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Ein Blick auf COMEX-Palladium

18.02.2020  |  Craig Hemke
- Seite 3 -
Die 4.557 Netto-Short-Kontrakte stellen die niedrigste Banken-Positionierung dar, die wir jemals gesehen haben. Gehen Sie kurz zum Anfang des Artikels zurück und beachten Sie, dass die Banken ihre Netto-Short-Positionen nun um 10.560 Kontrakte oder 70% seit Februar 2018 reduziert haben.

Und lassen Sie uns nun einen Blick auf den Commitment-of-Traders-Bericht werfen und ihn mit dem von vor zwei Jahren vergleichen. Siehe unten:

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Sie sollten sicherlich die deutlichsten Veränderungen erkennen:
  • Die "Swap-Dealer" waren vor zwei Jahren Netto-Short mit 5.000 Kontrakten und sind nun mit nur 800 Kontrakten Netto-Short.
  • Das "Managed Money" - von denen die Generalisten meinen, sie würden eine spekulative Blase weiter aufblasen - haben ihre Netto-Position um mehr als 50% verringert.
  • Die einzig verbleibenden Netto-Shorts sind die "Produzenten/Händler", das angenommene Absichern tatsächlicher Palladiumbergbauunternehmen.

Unsere Schlussfolgerung?

Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass große Spekulantenkäufe an die COMEX zurückkehren werden - das Positionslimit liegt bei nur 50 Kontrakten und wird wahrscheinlich weiter verringert werden, wenn die ausstehenden Regulierungen über die Positionslimits in Kraft treten - scheinen die Banken nervös zu werden und endlich ihre lang-gehaltenen Short-Positionen zu verlassen. Und warum nicht? Wenn das verfügbare, oberirdische Palladium verschwindet, wie die Scotiabank andeutet, würden Sie da zur physischen Lieferung verpflichtet sein wollen?

Und beachten Sie, dass das gesamte COMEX-Open-Interest in Palladium über 23.000 Kontrakten verbleibt. Zu 100 Unzen je Kontrakt stellen diese Derivate eine mögliche Obligation dar, 2.317.800 Unzen Palladium zu liefern. Doch wie viel Palladium wird als Reserve in den Tresoren der COMEX gehalten? Nur 34.766 Unzen! Das bedeutet, dass es etwa 67 imaginäre Handelsunzen für jede physische Unze gibt, die in den Tresoren aufbewahrt wird. Würden Sie Short positioniert sein und möglicherweise Metall liefern müssen, das sie offensichtlich nicht besitzen, wenn letztlich das physische Angebot zurückgeht?

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Zusammenfassend ist also zu sagen, dass wir das COMEX-Palladium in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich sehr genau im Auge behalten sollten. Die Netto-Positionierung der Banken an der COMEX könnte tatsächlich eine Vorausdeutung eines Force Majeure oder Lieferausfalls in New York oder London sein. Und wenn der LBMA/COMEX-Palladiummarkt kollabiert, wird dieses Ereignis dann zu einer Vertrauenskrise an den ähnlich strukturierten LBMA/COMEX-Gold- und -silbermärkten führen? Wir werden sehen...


© Craig Hemke
TF Metals Report


Der Artikel wurde am 11. Februar 2020 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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