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Marin Katusa: Der geheime Weltherrschaftsplan Chinas - Und was Gold damit zu tun hat

14.09.2020
- Seite 3 -
Falls - und das ist ein großes "falls" - China dasselbe Verhältnis zwischen Gold und Devisenreserven anpeilt wie die USA, dann würde das 1,98 Milliarden Unzen Gold (62.000 Tonnen) vom Markt nehmen - oder 14 Jahre 100% der weltweiten Goldnachfrage.

Der nachfolgende Goldpreisanstieg wäre anders als alles, was die Welt bisher gesehen hat. Doch das scheint unmöglich... richtig? Russlands eigenes Verhältnis zwischen Gold und Devisenreserven sank 2007 unter 2,5%. Nun steht es bei 20% - und steigt.

Nicht nur das; China hat eine deutlich langfristigere Vision, was seine Goldkäufe angeht. Laut Peter Schiff, CEO von Euro Pacific Capital, würden sich Russland und China "auf eine Welt vorbereiten, in der der Dollar nicht länger Reservewährung ist."

China kann das nicht tun und das weiß die Regierung. Peter weiß das auch, bis die chinesischen Reserven um das Zehnfache wachsen. Kurz gesagt: China und Russland streben nach einer Welt, in der der US-Dollar nicht länger Reservewährung ist.

Um das zu tun, müssen sowohl Russland als auch China (insbesondere China) noch deutlich mehr Gold kaufen, bevor sie ihre Währungen realistisch den Rücken decken können. Das wird den Goldstandard sicherlich nicht zurückbringen. Es wird vielmehr eine Art "Goldunterstützung" sein.


Der wütende Drache

Hier sind also die 1-Million-Euro-Fragen: Wie viel Gold plant China zu kaufen? Und was wird das mit dem Goldpreis anstellen?

Das Problem bei China ist, dass es seine Goldbestandszahlen nicht allzu oft aktualisiert. Wenn die Zahlen dann aktualisiert werden, ist es unmöglich, ihre Genauigkeit zu überprüfen. Wenige glauben den offiziellen Coronavirus-Daten, ganz zu schweigen von den Goldbestandszahlen. China fehlt es an weltweitem Vertrauen. Reale Goldreserven sind ein erster Schritt, Vertrauen aufzubauen.

China kauft sein Gold extrem heimlich via inoffizieller Kanäle, um zu verhindern, dass der Goldpreis durch seine Käufe nach oben getrieben wird. (Erinnern Sie sich an die hohen Goldkäufe von Kasachstan? Raten Sie mal, mit welchen Land es sich eine Grenze teilt...)

Von 2009 bis 2015 stellte die chinesische Regierung keinerlei Updates bezüglich seiner Goldbestände zur Verfügung. Dann gab man plötzlich massive Zunahmen um 57% bekannt. Wir wissen, dass China im letzten Jahr fast 3,2 Millionen Unzen (100 Tonnen) Gold erwarb. Doch das Land muss 1,9 Milliarden Unzen erwerben, um dasselbe Reserveverhältnis wie Amerika zu besitzen. Diese 3,2 Millionen Unzen sind eine Menge Gold, doch im Vergleich zum benötigten Zielwert sind sie das nicht. In Zukunft soll sich dieser Trend beschleunigen - und zwar deutlich.

Zhang Bingnan, Vizepräsident der China Gold Association, prognostizierte die optimalen Goldreservekapazitäten Chinas für die nächsten zwei Jahrzehnte. Im Jahr 2020 sollten diese Goldreserven zwischen 185,6 Millionen Unzen und 217,6 Millionen Unzen (5.800 und 6.800 Tonnen) Gold liegen.

Erinnern Sie sich daran, dass die aktuellen Reserven etwa 58,94 Millionen Unzen (1.842 Tonnen) Gold betragen. Das bedeutet, dass das Land, um die optimale Zahl von Zhang Bingnan zu erreichen, in diesem Jahr noch mindestens 128 Millionen Unzen (4.000 Tonnen) Gold kaufen müsste.

Doch selbst das läge 1,77 Milliarden Unzen unter dem Reserveverhältnis, das die USA unterhalten. Anders betrachtet: Selbst wenn China seine Goldreserven verdoppeln würde, dann wäre dessen Verhältnis im Vergleich zu dem der USA noch immer 93% niedriger.


Des Drachen Appetit auf Gold

Laut Edelmetallanalysten der Standard Chartered Bank müsste China die weltweite Goldproduktion von zwei Jahren erwerben, um die notwendige Diversifikation zu erlangen. Kurz gesagt: Wenn China seine Käufe wirklich beginnt, wird es das nicht länger verheimlichen können. Und das könnte einen Run auf Gold auslösen, den die Welt so noch nie zuvor erlebt hat.

Zentralreservebanken haben Gold bereits in rekordverdächtigem Ausmaß ergattert - während sich der Preis auf Rekordniveaus befand. Diese Zentralbanken erwarten selbst, dass der Preis viel, viel höher steigen wird.

Wenn Zentralreservebanken damit beginnen, Gold sowohl als Diversifikation, Absicherung als auch Leverage zu sehen, wird es niemals genug davon geben. Ich würde nicht gegen sie wetten wollen. Und ich würde auch niemals gegen den Meisterstrategen Vladimir Putin wetten wollen. Denn Gold spielt noch immer eine große Rolle - eine sehr große Rolle. Und angesichts etwaiger Unsicherheit in der Weltwirtschaft wird es in Zukunft eine noch viel größere Rolle spielen.


© Marin Katusa



Dieser Artikel wurde am 21.02.2020 auf www.internationalman.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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