Geben Verhältniszahlen wie z.B. die zwischen Goldpreis zu Silberpreis sinnvolle Signale?
11.04.2020 | Dr. Dietmar Siebholz
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Und so muss man Gold und Silber als Versicherung gegen den ökonomischen Schwachsinn der Politik und Silber als einen Schutz vor den unvermeidlichen Kaufkraftverlusten in physischer Form fürs Tägliche sein eigen nennen. Denken Sie nur daran, dass es der US-Notenbank gelungen ist, die Kaufkraft des US-Dollars seit dem Jahre 1913 bis heute auf ca, 3,0% Restwert zu drücken. Weitaus erfolgreicher geschah das (leider) mit dem Euro; der verlor seit seiner Einführung locker über 60% seiner Kaufkraft und dies in realen Werten und nicht nur in der Statistik. Nun aber kommen die weniger freundlichen Tage. Das R-Wort (Rezession) geistert nicht nur theoretisch herum. Es spricht sich herum, dass man Reichtum nicht durch Gelddrucken erwerben oder sichern kann, sondern nur durch Leistung und Arbeit.
Wenn durch die unvermeidliche Reaktion auf die jahrelangen Sünden in der Ökonomie - angeheizt durch die Stilllegung der Wirtschaft infolge der Corona-Krise - in der zweiten Jahreshälfte abgerechnet wird, fällt der Vorhang. Und das nicht nur, weil dann auch in anderen Teilbereichen die Zeit der Abrechnung kommen wird. Ich denke hier an die profunde Sachgrundlagenermittlung, die Dr. Markus Krall überzeugend mit Hinweis auf die Menge an Zombieunternehmen in der BRD vorträgt.
Rezession und Deflation sind zwei unangenehme Geschwister und Silbermünzen sind ein gutes Mittel für diese Phase. Silbergeld ist gutes Geld, so gut wie Bargeld und ein gutes Wertaufbewahrungsmittel.
Wo gibt es diese Münzen? Der Bund emittiert seit Jahren solche Münzen mit unterschiedlichen Silbergehalten. Aber auch international bekannte Silbermünzen zu einer Unze sind eine gute Lösung. Oder auch die alten nicht eingeschmolzenen US-Umlaufmünzen.
Und wenn dann die Staaten den Geldhahn zur Deflationsbekämpfung weiter aufdrehen - das werden sie sicherlich tun, dann wird Geld mit intrinsic value - also mit einen inneren Wert - wieder en vogue sein.
Das Knirschen in den Metallbörsen in den letzten Wochen gab das Signal: Der Terminpreis für Gold und besonders Silber entspricht nicht dem Marktempfinden, der Markt fordert höhere Preise für physische Ware. Seit Jahren fordere ich eine Aufteilung der Edelmetallmärkte in Preise für physisches Metall und für Terminkontrakte. Dann können die Terminmarktspekulanten ihre Derivate unter sich handeln und hoffen, dass nicht zu viele Terminkontraktkäufer die Lieferung der gekauften Waren fordern, so wie es jüngst geschah.
Und noch etwas: Silber fürs tägliche Bezahlen in der Krise ist Bargeld mit innerem Wert. Und Bargeld soll ja abgeschafft werden, damit man uns noch mehr kontrollieren kann. Mit physischer Ware - also mit Silbermünzen können Sie diesen die Freiheit kürzenden Einfluss des Staates begrenzen und Ihr Geld braucht keinen Zins oder sogar Negativzins, weil deren innerer Wert zumindest abhängig von den Produktionskosten ist. Denn so wirkt der Markt: Wer zu teuer produziert, muss seinen Preis erhöhen oder der Schumpeterschen Überzeugung nach die Folgen tragen, d.h. Marktbereinigung durch zwangsweise Einstellung der unternehmerischen Aktivitäten.
Das dann folgende geringere Angebot führt zu höheren Preisen, vor allem, wenn der Geldwert in Gefahr ist. Apropos Gefahr, die für Silber droht dann, wenn das Recyceln von Silber bei hohen Silberpreisen wieder rentabel wird. Die kleinteilige Verwendung von Silber in der industriellen Fertigung lässt aber viel Spielraum für den Silberpreis. Ich sehe diese Gefahr erst bei ca. US-$ 75 pro Unze; dann könnte das Recyceln bei stagnierenden Kosten in die Nähe der Profitabilität kommen.
Die Geldflut wird nach Abzug der Liquidität, die durch Pleiten vermindert wird, die Preise für Güter mit innerem Wert auf die Fahrt himmelwärts senden. Und da kommt die völlig (nach dem Willen der Investmentbanken, die ihren Profit aus den von ihnen ausgelösten volatilen Preisbewegungen der Edelmetall-Terminpreise gegen die Interessen der Daueranleger durchsetzen) willkürliche Relation zwischen dem Gold- und dem Silberpreis ins Bild. Verändert sich die Relation z.B. von 110:1 auf nur 75:1, dann macht der Silberpreis extreme Sprünge nach oben.
Übrigens: Doug Casey hält einen Silberpreis von US-$ 100 pro Unze nicht für übertrieben; mein festes Ziel ist 48,50 US-$ pro Unze. Mal sehen, wer in den turbulenten Zeiten, die vor uns liegen, Recht hat. Ich hoffe, er wird diesen Vergleich gewinnen. Derivate in dieser volatiler Zeit können sehr profitabel sein, aber wenn pro Goldunze, die physisch vorhanden ist, Derivate auf der Basis dieser einen Unze Gold in der Relation von 240:1 bestehen, dann sind mir physische Unzen lieber.
Bei Silber ist das Verhältnis geringer, aber doch nennenswert unrealistisch. Ich weiß aus meiner inzwischen mehr als 55-järigen Erfahrung wie es ausschaut, wenn tausend verängstigte Ratten durch ein einziges Loch hinaus wollen. Die Zeiten werden unruhiger, insofern ist der Vergleich mit den Ratten nicht unbedingt schön, aber durchaus realistisch. Denken Sie an die Erfahrungen in den letzten Tagen. Doug Casey sagt es in einem Satz: Silber ist billig, sehr billig sogar. Es ist nun eine einzigartige Spekulation mit festem Hintergrund. Und dieser Hintergrund ist der reale Wert des Metalls an sich.
Dem ist von mir nichts hinzuzufügen. Denken Sie nicht immer an die Corona-Viren; denken Sie auch an die Zukunft und die düsteren Aussichten mehren sich durch die jetzt schon erkennbaren Zeichen an der Wand. Siehe Bibel Buch Daniel Kapitel 5.25 "Mene mene teqel ufarsin (aramäisch) = "gezählt, gewogen, zu leicht befunden und zerteilt". Orientiert an diesem historischen Beispiel, nämlich dem Ende des Königs Belsazar sehe ich die Zukunft für das derzeitige Geldsystem. Es wird "zerteilt" werden.
Bitte Nachdenken und Handeln. Das ist meine Aufforderung an Sie.
© Dr. Dietmar Siebholz
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