Schlimmste Rezession seit 150 Jahren
21.04.2020 | James Rickards
Dem Aktienmarkt stand ein weiterer großer Tag bevor, verursacht durch die massiven Liquiditätsspritzen der Fed. Doch über diese Rally sollten Sie nicht sonderlich überrascht sein. Selbst die schlimmsten Bärenmärkte haben deutliche Erholungen erlebt. Und Sie können erwarten, dass der Markt alle seine kürzlichen Zunahmen in den kommenden Monaten zurückgeben wird, wenn die wirtschaftlichen Konsequenzen offensichtlich werden.
Dieser Bärenmarkt hat einen langen Weg vor sich. Und wir könnten tatsächlich hiermit die schlimmste Rezession der letzten 150 Jahre vor uns haben, sollte ein Volkswirtschaftler richtig liegen. Meine regelmäßige Leserschaft weiß, dass ich eine schlechte Meinung von den meisten akademischen Volkwirtschaftlern habe; diejenigen, die man bei der Fed, dem IWF und in den Mainstream-Finanzmedien findet.
Das Problem ist nicht, dass sie ungebildet sind; sie haben Doktortitel und hohe IQs, die das Gegenteil beweisen. Ich habe viele von ihnen getroffen und kann Ihnen versichern, dass sie keine Idioten sind. Das Problem ist, dass sie falsch gebildet sind. Sie lernen eine Menge Theorien und Modelle kennen, die nicht mit der tatsächlichen Funktionsweise der Wirtschaften und Kapitalmärkte zusammenhängen.
Schlimmer noch; sie denken sich immer mehr davon aus, was die Wässer noch stärker trübt. Konzepte wie die Phillips-Kurve (eine inverse Beziehung zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit) sind beispielsweise empirisch falsch. Andere Gedankenkonzepte wie "komparativer Vorteil" üben in der Theorie zwar einen gewissen Reiz aus, doch funktionieren aus vielerlei Gründen nicht in der realen Welt. Und damit meine ich auch die Tatsache, dass Nationen sich einen komparativen Vorteil aus dem Nichts mithilfe von Regierungssubventionen und merkantilistischen Forderungen erschaffen.
Wir haben nicht mehr das frühe 19. Jahrhundert
Es ist nicht mehr das frühe 19. Jahrhundert, in dem die Theorie zuerst entwickelt wird. Beispielsweise war es damals so, dass eine Nation, die sich auf Wollprodukte wie Pullover spezialisierte (England), nicht die besten Lederprodukte wie Schuhe (Italien) herstellen konnte. Würde man England seine Pullover und Italien seine Schuhe produzieren lassen, wäre jeder am Ende des Tages besser dran. Das ist ein einfaches Beispiel, doch Sie verstehen, was ich meine.
Doch in der heutigen stark integrierten und globalisierten Welt, in der man eine Fabrik recht einfach in ein anderes Land verlegen kann, hat der komparative Vorteil deutlich weniger Bedeutung. Man kann sowohl Pullover als auch Schuhe in China produzieren, so einfach wie in England und Italien (und deutlich billiger).
Es gibt viele Beispiele von faulen, dogmatischen Analysen unter den Mainstream-Volkswirtschaftlern; zu viele, um sie alle aufzuzählen. Dennoch gibt es einige Ausnahmen der Regel. Einige Volkswirtschaftler haben Theorien entwickelt, die durch konkrete Beweise gestützt werden und gute Arbeit dabei leisten, das Verhalten in der realen Welt zu erklären. Einer dieser Volkswirtschaftler ist Ken Rogoff von Harvard.
Die schlimmste Rezession seit 150 Jahren
Mit seinen Kollegen hat er gezeigt, dass die Verhältnisse zwischen Schulden und BIP, die höher als 90% liegen, den keynesianischen Multiplikator durch Verhaltensreaktionsfunktionen negieren können. Bei niedrigen Schuldenverhältnissen können ein geliehener Dollar und ein ausgegebener Dollar 1,20 Dollar BIP erwirtschaften. Doch zu hohen Verhältnissen werden sie nur 0,90 Dollar BIP erwirtschaften.
Das ist die Wirklichkeit hinter der Phrase "Man kann sich nicht durch Kreditaufnahmen aus einer Schuldenkrise retten." Das stimmt. Währenddessen belief sich das Schulden-BIP-Verhältnis der USA vor der Krise auf etwa 105%. Es steigt nur noch höher. Wir graben uns ein immer tieferes Loch. Wenn Ken Rogoff also spricht (oder schreibt), dann höre ich zu. In seinem aktuellsten Artikel stellt Rogoff eine düstere Prognose für die Erholung von der neuen Depression an, die aus der COVID-19-Pandemie resultieren wird.
Er schreibt: "Der kurzfristige Zusammenbruch… der bereits im Gange ist, scheint wahrscheinlich mit jeder Rezession der letzten 150 Jahre zu konkurrieren und diese zu übertreffen." Das umfasst offensichtlich auch die Weltwirtschaftskrise und viele andere Wirtschaftskrisen. Das ist etwas, dass wir wirklich bedenken sollten, bevor wir uns entscheiden, dass die Luft rein und es Zeit ist, zurück in den Aktienmarkt einzusteigen.
Dieser Bärenmarkt hat einen langen Weg vor sich. Und wir könnten tatsächlich hiermit die schlimmste Rezession der letzten 150 Jahre vor uns haben, sollte ein Volkswirtschaftler richtig liegen. Meine regelmäßige Leserschaft weiß, dass ich eine schlechte Meinung von den meisten akademischen Volkwirtschaftlern habe; diejenigen, die man bei der Fed, dem IWF und in den Mainstream-Finanzmedien findet.
Das Problem ist nicht, dass sie ungebildet sind; sie haben Doktortitel und hohe IQs, die das Gegenteil beweisen. Ich habe viele von ihnen getroffen und kann Ihnen versichern, dass sie keine Idioten sind. Das Problem ist, dass sie falsch gebildet sind. Sie lernen eine Menge Theorien und Modelle kennen, die nicht mit der tatsächlichen Funktionsweise der Wirtschaften und Kapitalmärkte zusammenhängen.
Schlimmer noch; sie denken sich immer mehr davon aus, was die Wässer noch stärker trübt. Konzepte wie die Phillips-Kurve (eine inverse Beziehung zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit) sind beispielsweise empirisch falsch. Andere Gedankenkonzepte wie "komparativer Vorteil" üben in der Theorie zwar einen gewissen Reiz aus, doch funktionieren aus vielerlei Gründen nicht in der realen Welt. Und damit meine ich auch die Tatsache, dass Nationen sich einen komparativen Vorteil aus dem Nichts mithilfe von Regierungssubventionen und merkantilistischen Forderungen erschaffen.
Wir haben nicht mehr das frühe 19. Jahrhundert
Es ist nicht mehr das frühe 19. Jahrhundert, in dem die Theorie zuerst entwickelt wird. Beispielsweise war es damals so, dass eine Nation, die sich auf Wollprodukte wie Pullover spezialisierte (England), nicht die besten Lederprodukte wie Schuhe (Italien) herstellen konnte. Würde man England seine Pullover und Italien seine Schuhe produzieren lassen, wäre jeder am Ende des Tages besser dran. Das ist ein einfaches Beispiel, doch Sie verstehen, was ich meine.
Doch in der heutigen stark integrierten und globalisierten Welt, in der man eine Fabrik recht einfach in ein anderes Land verlegen kann, hat der komparative Vorteil deutlich weniger Bedeutung. Man kann sowohl Pullover als auch Schuhe in China produzieren, so einfach wie in England und Italien (und deutlich billiger).
Es gibt viele Beispiele von faulen, dogmatischen Analysen unter den Mainstream-Volkswirtschaftlern; zu viele, um sie alle aufzuzählen. Dennoch gibt es einige Ausnahmen der Regel. Einige Volkswirtschaftler haben Theorien entwickelt, die durch konkrete Beweise gestützt werden und gute Arbeit dabei leisten, das Verhalten in der realen Welt zu erklären. Einer dieser Volkswirtschaftler ist Ken Rogoff von Harvard.
Die schlimmste Rezession seit 150 Jahren
Mit seinen Kollegen hat er gezeigt, dass die Verhältnisse zwischen Schulden und BIP, die höher als 90% liegen, den keynesianischen Multiplikator durch Verhaltensreaktionsfunktionen negieren können. Bei niedrigen Schuldenverhältnissen können ein geliehener Dollar und ein ausgegebener Dollar 1,20 Dollar BIP erwirtschaften. Doch zu hohen Verhältnissen werden sie nur 0,90 Dollar BIP erwirtschaften.
Das ist die Wirklichkeit hinter der Phrase "Man kann sich nicht durch Kreditaufnahmen aus einer Schuldenkrise retten." Das stimmt. Währenddessen belief sich das Schulden-BIP-Verhältnis der USA vor der Krise auf etwa 105%. Es steigt nur noch höher. Wir graben uns ein immer tieferes Loch. Wenn Ken Rogoff also spricht (oder schreibt), dann höre ich zu. In seinem aktuellsten Artikel stellt Rogoff eine düstere Prognose für die Erholung von der neuen Depression an, die aus der COVID-19-Pandemie resultieren wird.
Er schreibt: "Der kurzfristige Zusammenbruch… der bereits im Gange ist, scheint wahrscheinlich mit jeder Rezession der letzten 150 Jahre zu konkurrieren und diese zu übertreffen." Das umfasst offensichtlich auch die Weltwirtschaftskrise und viele andere Wirtschaftskrisen. Das ist etwas, dass wir wirklich bedenken sollten, bevor wir uns entscheiden, dass die Luft rein und es Zeit ist, zurück in den Aktienmarkt einzusteigen.