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Hoher Goldpreis über 400 US$ beflügelt Goldbergbauprojekte in Chile

30.09.2004  |  Walter Mayer
Chile ist heute nicht nur der weltweit grösste Kupfer- und Molybdän-Produzent/Exporteur, sondern wird in den kommenden 5 Jahren vom heutigen Platz 8 mit derzeit 50 Tonnen Gold/Jahr auf Platz 1 der weltweiten Goldproduktion aufsteigen, dafür sorgen schon die getätigten Investitionen der wichtigsten internationalen Goldproduzenten.

Grünes Licht bekam nicht nur das Projekt Cerro Casale im Maricunga Gebirge bei Copiapó, in der 3. Region Chiles, sondern fast gleichzeitig das Projekt Pascua Lama bei Vallenar ebenfalls in der 3. Region. (Die chilenischen Regionen werden nach Nummern benannt. Chile hat 12 Regionen. 3. Region = Atacama, mit der Regionalbezirks-Stadt Copiapó.) Beim Projekt Cerro Casale handelt es sich um die künftig größte Goldmine der Welt, die schon allein, auf eine Jahreskapazität von 19 Tonnen Feingold mit einer voraussichtlichen Gesamtbetriebslaufzeit von mindestens 15 Jahren ausgelegt ist.

Pascua Lama ist hauptsächlich eine Kupfer-Mine und wird "nebenbei" bis zu 9 Tonnen Gold pro Jahr produzieren. Beim Projekt Cerro Casale ist Placer-Dome aus Kanada der führende Gesellschafter, mit dabei u.a. sind auch Bema-Gold und Barrick. Placer-Dome bekam jetzt mit 1.000 Millionen US$ Dollar den Großteil der Finanzierung von insgesamt projektierten 1.400 Millionen US$ zusammen. Beim Projekt Pascua Lama trägt die Federführung Barrick. Beide Minen sind bisher schon im kleinerem Umfange in Betrieb, sollen aber ab 2005/2006 auf volle Produktion gehen.

Bei der Mine La Pepa hat jetzt Merdian-Gold eine 3-jährige Kaufoption unterzeichnet. Mit Merdian-Gold soll die Produktion der Mine La Pepa auf 8 t/Gold/Jahr gesteigert werden. Auch in die Mine Maricunga-Refugio wurde kürzlichst kräftig in neues technisches Gerät z.B. in 5 neue Riesen-Schubraupen der Marke CAT Mod. DR-11 und DR-9 investiert. Auch bei der Marte-Lobo Mine sind Investitionen und eine Beteiligung weiterer Gesellschafter im Gespräch.

Derzeit sind folgende wesentliche grosse Goldminen in der 3. Region/Chile in Produktion:

  • La Coipa (Manto de Oro) Placer-Dome mit 400.000 Feinunzen Gold/Jahr
  • Can-Can Haupt-Gesellschafter Petrolera Nacional Copec mit 2,5 t/Gold/Jahr
  • Maricunga-Refugio, Bema-Gold/Barrick mit 8 t/Gold/Jahr
  • La Pepa, Kaufoption Merdian-Gold Kanada, mit 3 t/Gold/Jahr
  • Lobo-Marte (Manto de Oro) 7 t/Gold/Jahr

Die chilenische Goldproduktion ist derzeit fest in der Hand von kanadisch-/nordamerikanischen Gesellschaften, wie Placer-Dome, Barrick, Bema-Gold, Phelps-Dodge, Merdian-Gold, Anglo-American und Patagonia Gold etc. Aber auch nationale Gesellschaften wie ENAMI oder die Lucsic-Gruppe sind im Goldbergbau tätig.

Nicht allein hier in Chile ist der derzeit hohe Goldpreis in den Märkten bei den Gesellschaften entscheidend. (Alle Projekte sind auf einem kalkuliertem Goldpreis von 250 US$ pro Feinunze gerechnet) Warum gerade so viele ausländische, vor allem nordamerikanische Investoren tätig sind, erklärt, dass andere gewichtige Argumente und Faktoren ausschlaggebend sind:

  • In Chile sind die Produktionskosten für Gold mit 40-90 US$/per Feinunze (je nach Gesellschaft) eine der niedrigsten weltweit!

  • Die geologischen Besonderheiten des Maricunga Belt's zum einen, die im wesentlichen eine kostengünstige Förderung im "open-pit" also im Tagebau erlauben, die hervorragenden klimatischen Bedingungen der Hochanden im Gebiet des südlichen Breitengrades von 26-28º, auch auf einer Höhe von 4.000 m NN, eine Jahresbetriebszeit (aufgrund der kurzen Winterzeit) der Minen von mindestens von 290 Tagen erlauben.

  • Andere Faktoren, wie die hervorragende politische und wirtschaftliche Stabilität des Landes, das Gesetzesdekret DL600 (das ausländischen Investoren u.a. eine 10 jährige Steuerfreiheit garantiert) die Ausfuhrfreiheit/Exportmöglichkeit des Minerals, die hohe Infrastruktur (Strassenbau) und die Verfügbarkeit von hochqualifiziertem Bergbau-Personal förderten in den letzten Jahren kräftig diese Entwicklung.

Freilich ist die Regierung unter Präsident Ricardo Lagos bemüht, derzeit ein Gesetz "Royalty" (oder eine Alternative, falls das Gesetz letztendlich scheitert) im Parlament durch zu bekommen, das eine Abgabe von 3% für metallischem Bergbau im Rahmen der Neureglung der "Recursos no renovable" vorsieht, um damit regionale Projekte im Bergbau zu fördern.

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Chile ist nicht nur für grosse Goldproduzenten interessant, sondern auch für kleinere Gesellschaften bis zu einer Kapazität von 1 Tonne/Jahr, aufgrund der enormen geologischen Möglichkeiten und noch unentdeckter Lagerstätten, in einem Land, das vergleichbar flächenmässig 4 mal so gross ist, als das heutige Deutschland, aber nur über knapp über 15 Mill. Einwohner verfügt.

Die Goldgehalte liegen normalerweise zwischen 10-30 g/pro Tonne, das auch kleineren Gesellschaften, wie auch dem artesanalen Minero, (auch Pirquinero genannt) sein wirtschaftliches Auskommen garantiert. Derzeit sind allein in der 3. Region Chiles, neben der genannten grossen Gesellschaften weitere 130 Gesellschaften und ca. 800 Artesanos im Goldbergbau tätig, die zu ca. 25% der nationalen Goldproduktion beitragen. Interessant ist von einem (noch) völlig unbekannten kanadischen Investor zu berichten, der das Minenprojekt "Proton 1-2" betreibt, der mit einer Investition von weniger als einer halben Million US$ Dollar aber mit einer jährlichen Goldproduktion von etwa 450 kg/Jahr für enormes Aufsehen in der Branche sorgt.

Im Maricunga-Belt (z.B. Cerro Casale) liegen die Goldgehalte direkt an den Goldadern teilweise zwischen satten 700-1.000 g/t, was aber die Betreiber nicht daran hindert, im Laufe der Jahre gleich ganze Berge abzutragen, wo dann selbstverständlich der Goldgehalt auf unter ein halbes Gramm/Pro Tonne absinkt.

Vom Verfasser des Artikels können selbstverständlich auf Anfrage Golderzproben abgefordert werden, so lange der Vorrat reicht. Es ist vorgesehen, jede Probe zum Preise von 270 US$ zuzüglich der Versandkosten abzugeben. Da die Nachfrage nach Golderzproben sehr hoch ist, werden rechtzeitig um Vorbestellungen gebeten, da bekanntlich gerade Golderze mit hohen Goldgehalte immer seltener werden.


Technische Infrastruktur im Goldbergbau:

Während die grossen Goldproduzenten das Golderz in eigenen Anlagen selber aufbereiten, stehen als Service kleineren Produzenten zahlreiche Golderzaufbereitungsanlagen zur Verfügung. Da diese Aufbereitungsanlagen zueinander teils im harten Wettbewerbe zueinander stehen, sind die Preise äusserst günstig. Die grösste Kupfer/Golderzaufbereitungsanlage in Copiapó/Paipote unterhält die nationale staatliche Gesellschaft für die Minería ENAMI, die derzeit modernisiert wird. (www.enami.cl)

Mit einem entsprechenden Aufwand wurde auch das Strassennetz (auch im Hinblck zur besseren touristischen Erschliessung der Atacama-Wüste) zu den Minenzentren aufgebessert. Dazu wurden weit mehr als 1.500 Kilometer Strassen in Asphalt und weitere 800 km in der 3.Region auf der Basis von Salzpisten verbessert, diese Strassenbautechnik ist eine Innovation der geringen Baukosten und damit wird die Fahrqualität für Lastwagen und Autos, vergleichbar fast der eines Asphaltstrassenbelages erreicht. Da es in dieser Region fast nie Regen fällt, haben solche Strassennetze eine relativ hohe Lebensbetriebszeit und können bei Bedarf schnell und preiswert repariert werden.

In der Regionalhauptstadt der 3. Region, der Stadt Copiapó sind alle grossen Minenausrüster, nebst Wartung und Zubehör mit Niederlassungen präsent.

Das örtliche Büro in Copiapó vom chilenischen Landesamt für Bergbau und Geologie SERNAGEOMIN (www.sernageomin.cl) unterstützt fachlich auf Bedarf alle in- und ausländische Investoren im Bergbau. Weitere Informationen: Ministerium für Bergbau (www.minmineria.cl)

Nicht unerwähnt soll hier die renommierte hiesige Bergbau-/Geologie-Universität von Copiapó "UDA" bleiben, von dort kommen heute die besten Bergbauingenieure des Landes. (www.uda.cl)

Nicht ohne Stolz freut man sich, wenn man trotz der "Übermacht" der Nordamerikaner im chilenischen Goldbergbau in einem wesentlichen Bereich, wenn nicht sogar in einer zentralen Stelle, (abgesehen von der minentechnischen Zulieferindustrie) auch Deutschland vertreten ist. Die Fachbereiche Geologie und Bergbau der "UDA" werden von dem aus Deutschland stammenden Ehepaar Prof. Wolfgang Griem und Susanne Griem-Klee geleitet. Dass hier trotz immensem Mineralreichtum der 3. Region nicht alles Gold ist was glänzt, wurde (trotz der beachtlichen Ausbldungserfolge der Universität auf nationalem Niveau) sichtbar, dass die Hochschuleinrichtung in gewissen Finanznöten steckt - und offenbar ebenfalls auch auf ausländische Förderung angewiesen ist, um dem professionellem Bergbau auch in Zukunft hochausgebildetes Personal zur Verfügung stellen zu können. Dass hier sich gerade (mit Ausnahme der kanadischen Gesellschaften die der UDA mit etwa 10 Millionen kandische Dollars für die Errichtung eines neuen Gebäudekomplex halfen) vor die grossen US-amerikanischen Minengesellschaften merklich zurückhalten, ist von denen ziemlich kurzsichtig gedacht.

Meinen grossen Respekt verdienen auch die "inoffiziellen" Internetseiten, aber sehr aufwendig gestalteten fachlichen Infos der leitenden Professoren der UDA. Vergleichbares findet man vergeblich im Netz. Sogar eine deutschsprachige Seite ist im Aufbau.
plata.uda.cl
plata.uda.cl

Chile ist in Europa wenig bekannt, aber aus der Sicht des Goldbergbau's derzeit vielleicht das interessanteste Land für Investitionen weltweit, für die nordamerikanischen Minengesellschaften ist Chile seit Jahren das Land mit der besten Rendite.


© Walter Mayer



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