Kaufen Sie den US-Dollar vor einem Markt-Ausverkauf!
28.05.2007 | Dr. Marc Faber
Wir befinden uns wirklich inmitten eines Kaufrauschs oder einer Kauf-Panik, wobei alle Investoren glauben, dass sie das Spiel der Anlagen-Inflation bis zum Ende spielen und dann alle gleichzeitig mit Gewinnen aussteigen können. Aber die Richtungsänderungen eines Marktes können sehr feinfühlig sein. Nehmen Sie zum Beispiel den chinesischen Aktienmarkt.
Obwohl der chinesische Inlands-Aktienmarkt immer neue Hochs erreicht, sind die meisten chinesischen Aktien bereits deutlich unter ihren Hochs, die sie vor Februar 2007 erreicht hatten. In anderen Worten scheint es, als würde sich die globale Anlagen-Inflation langsam verengen und auf immer weniger Werte beschränken, die noch weiter steigen.
Eine Anlageklasse, die sich an den Einbruch der US-amerikanischen Immobilienpreise angeschlossen hat, ist der spanische Immobilienmarkt, wo die Aktien einiger Bauunternehmen in den letzten beiden Wochen um 60% eingebrochen sind.
Ich gebe zu, es wäre ein falscher Schluss, dass eine Schwäche oder Rezession der US-Wirtschaft notwendigerweise auch einen Rückgang der Anlagenkurse bedeuten würde. Schließlich könnte die Fed die Zinsen aggressiv senken, um noch mehr Liquidität (Verschuldung) in das System zu pumpen.
Ausweitung der Verschuldung
Man sollte jedoch auch die Konsequenzen einer immer schneller wachsenden Verschuldung in den USA beachten. Der Dollar würde wahrscheinlich stürzen und die Verbraucherpreis-Inflation würde sich ziemlich sicher beschleunigen.
Während also der Aktienmarkt die Erholung des ISM-Produzenten-Index feierte, wurde dem starken Anstieg der bezahlten Preise nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Außerdem würden ein steiler Anstieg der Geldmenge und eine wachsende Verschuldung eine weitere Beschleunigung der Anstiege bei den Importpreisen nahezu garantieren.
Auch wenn ich mit meiner Vermutung einer sich abschwächenden Wirtschaft, die den Bullenmarkt der Anlage-Kurse aus seiner Bahn werfen könnte, falsch liege, könnte eine anhaltende wirtschaftliche Stärke viel höhere Inflation und Zinssätze bedeuten. Weiters könnte sie zum Ende der kolossalen Anlagen-Inflation führen, die wir in den letzten Jahren weltweit in noch nie da gewesenem Ausmaß in Immobilien, Rohstoffen, Bonds und Aktien erlebt haben.
Ausstiegschance
Wenn panische Ausverkäufe gute Einstiegspunkte in Asset-Märkten darstellen, dann sollte ein Kaufrausch vermutlich exzellente Ausstiegschancen bieten. Ich würde daher die aktuelle Stärke der weltweiten Aktienmärkte, die sie in eine extrem überkaufte Position gebracht hat, als Verkaufsgelegenheit nutzen und meine Positionen sicherlich nicht weiter erhöhen.
Besonders gefährdet sind ökonomisch sensible Aktien wie zum Beispiel Fachartikel-Händler, Materialunternehmen (Stahl), sowie Investmentbanken und die überzogenen und zu beliebten neuen Aktienmärkte. Energie- und Kohle-Aktien werden wahrscheinlich outperformen.
Als letzten Punkt würde ich als konträres Investment in den US-Dollar gegen den Euro investieren. Die Marktstimmung für den Dollar ist sehr negativ und der Dollar ist kurzfristig ausverkauft. Das heißt nicht, dass sich meine langfristig negative Einstellung gegenüber dem Dollar geändert hat, aber eine kurzfristige Erholung ist wahrscheinlich.
Ich empfehle weiterhin den ständigen Aufbau von Positionen in Edelmetallen. Edelmetalle sind die einzige Assetklasse, in die ich aus langfristiger Perspektive großes Vertrauen setze. Ich würde auch nicht zögern, das Engagement in diesem Bereich weiter zu erhöhen, wenn die Edelmetalle um 10% oder mehr korrigierten.
© Dr. Marc Faber
Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. Der Originaltext ist am 7. Mai 2007 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.
Obwohl der chinesische Inlands-Aktienmarkt immer neue Hochs erreicht, sind die meisten chinesischen Aktien bereits deutlich unter ihren Hochs, die sie vor Februar 2007 erreicht hatten. In anderen Worten scheint es, als würde sich die globale Anlagen-Inflation langsam verengen und auf immer weniger Werte beschränken, die noch weiter steigen.
Eine Anlageklasse, die sich an den Einbruch der US-amerikanischen Immobilienpreise angeschlossen hat, ist der spanische Immobilienmarkt, wo die Aktien einiger Bauunternehmen in den letzten beiden Wochen um 60% eingebrochen sind.
Ich gebe zu, es wäre ein falscher Schluss, dass eine Schwäche oder Rezession der US-Wirtschaft notwendigerweise auch einen Rückgang der Anlagenkurse bedeuten würde. Schließlich könnte die Fed die Zinsen aggressiv senken, um noch mehr Liquidität (Verschuldung) in das System zu pumpen.
Ausweitung der Verschuldung
Man sollte jedoch auch die Konsequenzen einer immer schneller wachsenden Verschuldung in den USA beachten. Der Dollar würde wahrscheinlich stürzen und die Verbraucherpreis-Inflation würde sich ziemlich sicher beschleunigen.
Während also der Aktienmarkt die Erholung des ISM-Produzenten-Index feierte, wurde dem starken Anstieg der bezahlten Preise nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Außerdem würden ein steiler Anstieg der Geldmenge und eine wachsende Verschuldung eine weitere Beschleunigung der Anstiege bei den Importpreisen nahezu garantieren.
Auch wenn ich mit meiner Vermutung einer sich abschwächenden Wirtschaft, die den Bullenmarkt der Anlage-Kurse aus seiner Bahn werfen könnte, falsch liege, könnte eine anhaltende wirtschaftliche Stärke viel höhere Inflation und Zinssätze bedeuten. Weiters könnte sie zum Ende der kolossalen Anlagen-Inflation führen, die wir in den letzten Jahren weltweit in noch nie da gewesenem Ausmaß in Immobilien, Rohstoffen, Bonds und Aktien erlebt haben.
Ausstiegschance
Wenn panische Ausverkäufe gute Einstiegspunkte in Asset-Märkten darstellen, dann sollte ein Kaufrausch vermutlich exzellente Ausstiegschancen bieten. Ich würde daher die aktuelle Stärke der weltweiten Aktienmärkte, die sie in eine extrem überkaufte Position gebracht hat, als Verkaufsgelegenheit nutzen und meine Positionen sicherlich nicht weiter erhöhen.
Besonders gefährdet sind ökonomisch sensible Aktien wie zum Beispiel Fachartikel-Händler, Materialunternehmen (Stahl), sowie Investmentbanken und die überzogenen und zu beliebten neuen Aktienmärkte. Energie- und Kohle-Aktien werden wahrscheinlich outperformen.
Als letzten Punkt würde ich als konträres Investment in den US-Dollar gegen den Euro investieren. Die Marktstimmung für den Dollar ist sehr negativ und der Dollar ist kurzfristig ausverkauft. Das heißt nicht, dass sich meine langfristig negative Einstellung gegenüber dem Dollar geändert hat, aber eine kurzfristige Erholung ist wahrscheinlich.
Ich empfehle weiterhin den ständigen Aufbau von Positionen in Edelmetallen. Edelmetalle sind die einzige Assetklasse, in die ich aus langfristiger Perspektive großes Vertrauen setze. Ich würde auch nicht zögern, das Engagement in diesem Bereich weiter zu erhöhen, wenn die Edelmetalle um 10% oder mehr korrigierten.
© Dr. Marc Faber
Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. Der Originaltext ist am 7. Mai 2007 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.