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"Realzinsen" belasten COMEX-Gold

30.05.2020  |  Craig Hemke
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Demnach befinden wir uns derzeit in einer Zeitspanne positiven Realzinses und - wie oben erwähnt - sind positive Realzinsen nicht konduktiv für eine Rally des COMEX-Goldpreises... wie Sie unten sehen können. Der Preis stieg mit QE-Forever stark, doch ist seitdem wieder gefallen, während wir auf den letztlichen Ansturm der Preisinflation warten, die diese politischen Maßnahmen mit sich bringen werden.

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Und dieser "Ansturm von Preisinflation" ist eine Eventualität - dessen können Sie sich sicher sein. Warum? Der wirtschaftliche Schaden der COVID-Krise wird langwierig sein. In den USA alleine haben 40% derjenigen, die 40.000 Dollar im Jahr oder weniger verdienen, bereits ihre Arbeitsplätze verloren. Während einige von ihnen dieselbe oder andere Arbeit finden werden, so ist es extrem unwahrscheinlich, dass wir eine Rückkehr zu dem Umfeld hohen Wachstums/niedriger Inflation sehen werden, das die Szene von 2014 bis 2018 dominierte.

Stattdessen ist es ziemlich sicher, dass eine Zeitspanne deutlicher "Stagflation" folgen wird, ähnlich dem, was die Welt in den 1970er Jahren erlebte. Und was ist Stagflation? Hier wieder ein Auszug von Investopedia:

"Was ist Stagflation?

Stagflation ist ein scheinbar widersprüchlicher Zustand, der durch geringes Wirtschaftswachstum und relativ hoher Arbeitslosigkeit oder wirtschaftlicher Stagnation beschrieben wird, die zeitgleich mit steigenden Preisen (d.h. Inflation) einhergeht. Stagflation kann alternativ auch als eine Zeitspanne von Inflation in Kombination mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) definiert werden."

Da ich 1966 geboren wurde, erinnere ich mich nicht sonderlich gut an die 1970er Jahre; mit Ausnahme von Disko und geschmacklosen Fernsehserien. Doch ich erinnere mich an Gerald Fords "Whip-Inflation-Now"-Buttons und Jimmy Carters "Malaise Speech."


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Präsident Nixon schloss im August 1971 bekannterweise "das Goldfenster" und die dazugehörige Erschaffung von Fiatwährung, die auf die Erschaffung der Inflation folgte, die Ford "schlagen" wollte. Der wirtschaftliche Abschwung führte zu einer "Vertrauenskrise", die Carter lamentierte. Und nun, im Jahr 2020, treten dieselben Umstände auf den Plan. Die weltweiten Zentralbanken sind in ihrer Erschaffung von Fiatwährung vollkommen außer Kontrolle und hemmungslos, während der wirtschaftliche Kollaps aufgrund des Virus bleibenden wirtschaftlichen sowie psychologischen Schaden anrichtet.

Was bedeutet das für Sie? Nun, es gibt noch einen kleinen Teil der Geschichte, an den Sie sich erinnern sollten. Selbst als die Nominalzinsen in den 1970er Jahren stiegen, wurden sie von der Preisinflation überholt, die von zu viel Geld gegenüber zu viel Waren verursacht wurde. Demnach stellte die "Stagflation" der 1970er Jahre eine Boom-Zeit für Edelmetalle und die Unternehmen dar, die diese abbauten. Der Goldpreis stieg von den 35 Dollar je Unze, die 1971 bei Bretton Woods festgelegt wurden, auf 185 Dollar im Jahr 1975. Dann zog sich Gold nahe 120 Dollar zurück, bevor es bis Ende des Jahrzehnts auf 800 Dollar je Unze stieg.

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Der Punkt dieses Artikels ist es also, Ihren Fokus auf das Große Ganze in Bezug auf Gold zu bewahren. Aktuell konsolidiert der Preis, während Investoren, Trader und die Banken nun versuchen, festzustellen, was in Zukunft wohl passieren könnte. Doch wenn die Geschichte uns einen Leitfaden bietet, dann wird als nächstes eine Zeitspanne deutlich negativer Realzinsen folgen. Sobald dies für die Teilnehmer des COMEX-Futuresmarkt offensichtlich geworden ist, wird unausweichlich ein höherer Goldpreis folgen.


© Craig Hemke
TF Metals Report


Der Artikel wurde am 26. Mai 2020 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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