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Ein Spiegelbild der frühen 1980er Jahre

20.06.2020  |  Michael J. Kosares
"Eine Rückkehr der Inflation vorzuschlagen, ist eine aufrührerische Idee", so schreibt Rob Burnett von Lightman Investment Management in einem Meinungsartikel in der Financial Times. "Investoren sind einer deflationären These verpflichtet - und so stark ist ihr Eifer, dass viele glauben, dass die Inflation unter keinerlei Umständen zurückkehren kann. Doch wenn wir über die heutigen Nachfrageschocks der COVID-19-Krise hinwegsehen, dann scheinen sich die Kräfte, die die Disinflation über die letzten 40 Jahre angetrieben haben, zurückzuziehen. Die heutige Zeit erscheint wie ein Spiegelbild der frühen 1980er Jahre. Wir haben uns von einer Inflationsspitze zu einem Deflationstief bewegt."

Es gibt zunehmende Beweise dafür, dass das neue Paradigma, das Burnett beschreibt - von Disinflation zu Inflation - nicht allzu abwegig sein könnte. Während der Finanzkrise, die 2008 begann, sterilisierte die Fed ihre Gelddruckerei, indem sie Geld in Form überschüssiger Reserven von Geschäftsbanken zurück in ihre Kasse fließen ließ - eine Strategie, die die Inflationsrate davon abhielt, außer Kontrolle zu geraten. Wie Sie im ersten Chart sehen können, ist das aktuelle Niveau an Sterilisierung, zumindest kurzfristig, stärker als das, was zwischen 2008 und 2014 stattfand.

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Zeitgleich, wie Sie im zweiten Chart sehen können, übersteigt das rapide Wachstum der Geldmenge diesmal alles, was während der vorherigen Krise stattfand. Ob Burnett nun korrekt ist und das Wachstum der Geldmenge am Ende zu Preisinflation führt, bleibt abzuwarten. (Bitte beachten Sie, dass das Wachstum der Geldmenge vor etwa einem Jahr begann - weit vor der Coronavirus-Pandemie.)

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Um zu verstehen, welche Rolle Gold in einer derart historischen Veränderung einnehmen könnte, wenden wir uns Charlie Morris von Atlantic House Fund Management zu. "Der Punkt", so schreibt er in einem Bericht, "ist, dass es einen rationalen Rahmen gibt, mithilfe dem man die Dynamiken des Goldmarktes verstehen kann. Goldbesitz bedeutet nicht, dass man blind fliegen muss. Der aktuelle Goldaufpreis zeigt uns, dass höhere Inflation im Anmarsch ist.

Die Konsequenzen für die Vermögenswertklassen sind enorm. Höhere Inflation deutet einen schwächeren Dollar an, was wiederum höhere Rohstoffpreise und einen Anstieg der Schwellenlandaktien vermuten lässt. Es wird Anleihen unattraktiv machen und die Aktienbewertungen der entwickelten Welt möglicherweise nach unten drücken. Das letzte Mal, das wir so etwas erlebt haben, war in den 1970er Jahren. Diejenigen, denen es gut erging, besaßen Gold."

Der dritte Chart unterstützt Morris' These. Seit Ende 2019 sind Gold und Geldmenge gemeinsam gestiegen und deuteten an, dass der Inflationsdschinn der Flasche noch entkommen könnte.

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© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.



Der Artikel wurde am 8. Juni 2020 auf http://news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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