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Die Saisonalität von Gold unter der Lupe

16.07.2020  |  Dimitri Speck
Doch sehen wir uns zuerst den saisonalen Chart von Gold an. Im Unterschied zu üblichen Charts, die den Kursverlauf einer Aktie über einen bestimmten Zeitraum abbilden, zeigt ein saisonaler Chart den durchschnittlichen Kursverlauf einer Aktie im Laufe eines Jahres, berechnet über mehrere Jahre. Die horizontale Achse repräsentiert die Jahreszeit, die vertikale Achse zeigt die saisonale Preisinformation (auf 100 indexiert).


Goldpreis in US-Dollar, saisonaler Verlauf, ermittelt über 24 Jahre

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Gold steigt ab Mitte des Jahres. (Klicken Sie hier, um die beste Investitionsphase für Gold zu eruieren.)
Source: Seasonax


Die saisonal starke Phase von Gold beginnt am 7. Juli. Unterbrochen von einer etwas schwächeren Phase von Mitte Oktober bis Mitte Dezember endet sie am 24. Februar des Folgejahres. Von Ende Februar bis Anfang Juli verliert der Goldpreis hingegen. Die beiden steilsten saisonalen Anstiege lassen sich von Ende Juli bis Anfang Oktober und von Mitte Dezember bis Ende Februar des Folgejahres beobachten - die gute saisonale Phase für Gold beginnt also recht bald!


Die Saisonalität der Goldminen im Vergleich

Vergleichen wir nun die saisonalen Verläufe des Goldminenindex HUI (NYSE Arca Gold Bugs Index) und des Goldpreises über 24 Jahre. Im untenstehenden Chart sehen Sie erneut das saisonale Muster des Goldpreises in blau und zudem den saisonalen Verlauf des HUI Goldminenindex in rot.


Goldpreis in US-Dollar (blau), HUI-Goldminenindex (rot), saisonale Verläufe, ermittelt über 24 Jahre

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Eine feste Goldsaison hilft auch den Minenkursen! (Klicken Sie hier, um die beste Investitionsphase für Goldminentitel zu eruieren.)
Source: Seasonax


Auch hier lassen sich bei beiden Graphen die zwei positiven Phasen von Ende Juli bis Anfang Oktober und von Mitte Dezember bis Ende Februar des Folgejahres beobachten. Sowohl die Aktien der Goldminenbetreiber sowie der Goldkurs selbst sind saisonal fest.

Umgekehrt verläuft der Trend bei den auch für Gold problematischen Phasen. Bei der langen, für Gold saisonal etwas schwächeren Phase von Ende Februar bis Anfang Juli verliert auch der Goldminenindex. Wirklich problematisch für die Goldminen ist jedoch die kurze Phase von Mitte Oktober bis Mitte Dezember. Während Gold hier saisonal kaum nachgibt, verlieren die Minenaktien deutlich. Hierfür sind vor allem Schwächen bei den Minenkursen Ende der 1990er-Jahre verantwortlich.


Fundamentale Kräfte treiben die Saison bei Minen und anderen Aktien!

Wir können also festhalten, dass sich eine gute Goldsaison auch positiv auf den Kursverlauf der Goldminenbetreiber auswirkt. Steigende Goldpreise wecken die Phantasie der Anleger in Bezug auf die Gewinne der Minenunternehmen. Ohne diese Gewinnphantasie geben die Minenkurse hingegen saisonal zum Teil deutlich nach. Es lässt sich also beobachten, dass der feste saisonale Preis des produzierten Rohstoffs Gold positiv auf den saisonalen Verlauf der Kurse der Goldminen wirkt.

Natürlich gibt es auch in anderen Branchen unternehmensspezifische Gründe, die saisonal positiv auf die Gewinnphantasie und damit die Kurse wirken. Das können beispielsweise Messen sein, denen regelmäßig Kaufaufträge folgen, oder hohe Verkaufsvolumen vor der Aussaat bei Agrarunternehmen - und vieles mehr. Daher gibt es auch noch weitaus mehr individuelle saisonale Verläufe bei anderen Aktien.


© Dimitri Speck
www.seasonax.com



Dimitri Speck entwickelt für den Assetmanager Staedel Hanseatic Handelsstrategien. Einen weiteren Themenschwerpunkt seiner Arbeit bilden Gold und Rohstoffe. Er ist Herausgeber der Website www.SeasonalCharts.de, auf der über hundert saisonale Charts gezeigt werden. Im Finanzbuchverlag ist sein Buch "Geheime Goldpolitik" erschienen.



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