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Halten Sie sich von Gold fern?!?

05.08.2020  |  Dr. Keith Weiner
Larry Light, Mitwirkender bei Forbes, schrieb kürzlich einen Meinungsartikel namens "Stay the Hell Away From Gold." Wie Sie sich sicher vorstellen können, nahm er eine starke Haltung gegenüber der Meinung ein, ob es nun eine gute Idee sei, Gold zu kaufen oder nicht. Spoiler-Warnung: Er ist dagegen.

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Sein Argument läuft darauf hinaus: Gold ist volatil und obgleich es in Dollar steigen könnte, nachdem es einen Rekord über 1.900 Dollar erreicht hat, ist es wahrscheinlich, dass es bald wieder sinken wird - genau wie in den 2010er Jahren nach der letzten Finanzkrise. In seiner kurzen Analyse übersieht Light einige grundlegende Fakten bezüglich Gold.


Goldpreis über die 2010er Jahre hinaus

Erstens: Anstatt das Mikroskop auf die 2010er Jahre zu richten, wie Light dies tat, betrachten wir eine langfristige Geschichte des Goldpreises. Seit 1975 dehnte sich der Dollar gegenüber dem Maßstab einer "Unze" von 140 Dollar je Unze auf über 1.900 Dollar aus. Man kann natürlich noch weiter zurückgehen, bis ins Jahr 1915, als Gold bei weniger als 20 Dollar je Unze lag.

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Wie der Chart zeigt, hat der Dollar fast seinen gesamten Wer gegenüber Gold über die letzten 100 Jahre verloren. Diese Tatsache ist unbestreitbar und deutet vielleicht auf die Idee hin, dass irgendetwas mit unserem vollkommen goldfreien Währungssystem schiefläuft. Doch ich schweife ab. Der Punkt ist, dass Gold langfristig eine gute Erfolgsgeschichte besitzt. Es ist nicht unvernünftig anzunehmen, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.


Ziehen Sie Gegenparteirisiken in Betracht

Zweitens: Gold besitzt kein Gegenparteirisiko. Gold ist nicht nur wertvoll, um dem fallenden Dollarwert zu entgehen, sondern am wertvollsten, weil es von niemand anderem abhängt. In anderen Worten: Bei Gold gibt es keinen Zahlungsverzug. Mehr als man gegenüber dem US-Dollar sagen kann, der letztlich eine Schuldverschreibung ist. Oder, wie Keith Weiner bei Forbes schrieb, ein Teil Schulden, den die Federal Reserve schuldig ist. Und es ist tatsächlich etwas, dessen Nachfrage in Zeiten der Krise zunimmt. Investoren halten ihre Dollar schließlich in Finanzinstitutionen, die damals im Jahr 2008 gerettet werden mussten. Wir scheinen uns nun inmitten einer weiteren Finanzkrise zu befinden. Wie wahrscheinlich ist eine weitere Runde von Bailouts?

Zusätzlich dazu erinnern Sie sich vielleicht an MF Global, dessen Klienten all ihr Geld im Jahr 2011 verloren. Nicht zu vergessen die Wahrscheinlichkeit von "Bailins" - die 2013 in Zypern auf den Plan traten. Wer entkam diesen Situationen vollkommen unbeschadet? Goldbesitzer. Der Punkt ist, dass Gold - wenn auch nicht sexy - niemandes Verbindlichkeit ist. Das ist vielleicht der beste Grund, es zu besitzen. Und Larry Light erwähnt das noch nicht einmal.


Wer investiert in Gold?

Light erzählt uns, dass das "Smart Money" nicht in Gold investiert. (Auch wenn er zugibt, dass Gold einem Investmentportfolio in kleinen Dosen aufgrund Diversifizierung gut tut - was die allgemeine Volatilität senkt und Erträge erhöht). Er führt als Beispiel an, dass das Texas Teachers' Retirement System nur 1% seines Portfolios in Gold investiert. Doch Light übersieht den offensichtlichen Grund, warum derartige Institutionen nicht mehr in Gold investieren. Institutionelle Investoren interessieren sich für Rendite. Sie müssen eine Rendite verdienen, damit sie Programme in Zukunft unterhalten können. Das ist ihr Mandat. Und Gold wirft keine Rendite ab.


Gold wirft eine Rendite ab

Große Neuigkeiten! Wir leben nicht länger in einer Welt, in der Gold keine Rendite abwirft. Monetary Metals zahlt seit 2016 Zinsen auf Gold - zwischen 2,0% und 4,5% jährlich. Wenn man eine derartige Rendite erhalten kann, dann ist das noch ein weiterer Grund, warum man sich nicht "von Gold fernhalten sollte." Betrachten Sie diesen Chart, der ein traditionelles 60/40 Aktienportfolio mit einem Portfolio vergleicht, das eine Allokation von 4% in Gold besitzt. Ersetzen Sie diese Goldallokation dann mit Gold, das in diesem Fall eine jährliche Rendite von 3,5% abwirft.

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Der Unterschied ist unglaublich. Es ist klar, dass das Hinzufügen von etwas Gold zu Ihrem Portfolio die Erträge erhöht - und Gold, das eine Rendite abwirft, erhöht diese sogar noch mehr. Allgemein denken wir, dass Light seinen Lesern einen schlechten Dienst erweist. Er scheucht Investoren nicht nur von einem Finanzasset weg, dass niemandes Verbindlichkeit ist - und eine Option, die in Zeiten der Krise extrem wertvoll ist - sondern weiß zudem nicht, dass Gold nicht länger ein renditefreies, totes Metall ist. Gold mit Rendite ist zu einer Realität geworden. Und es ist ein Game-Changer. Es sollte für ein gut diversifiziertes Investmentportfolio in Betracht gezogen werden - selbst bei 1.900 Dollar je Unze.


© Keith Weiner
Monetary Metals



Der Artikel wurde am 29. Juli 2020 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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