Suche
 
Folgen Sie uns auf:

David Brady: Wiederaufstieg des Dollar

07.09.2020
In meinem vorherigen Artikel habe ich bereits erwähnt, dass Powell die Märkte "mit wenig Details über Timing und Werkzeuge enttäuscht hat, die im Zusammenhang mit der nicht-allzu-neuen Politik verwendet werden sollen, in deren Rahmen es Inflation und Beschäftigtenzahlen in den kommenden Jahren erlaubt wird, in die Höhe zu schnellen. In anderen Worten: Er erklärte nichts, was wir nicht schon wussten und vermutlich bereits an den Märkten eingepreist war.

Doch anstatt ein "Verkauf das Gerücht, kauf den Fakt"-Ereignis zu sein, überwand die Ankündigung der Fed den anfänglichen Einbruch an den Märkten; die Aktien und Edelmetalle stiegen. Die Frage ist hier, ob diese kürzlichen Rallys gerade erst begonnen haben oder kurzlebiger sein werden, bis die Fed konkretere Details ihrer Pläne bekanntgibt."

Open in new window

Basierend auf den Abwärtsentwicklung in der letzten Woche, und vor allem der Aktien, stellten sich diese Rallys nur als kurzfristig heraus. Wie ich letzte Woche in einem Twitter-Post mitteilte, ist es zur Norm geworden, dass die Märkte positiv auf die FOMC-Treffen reagieren und wir ein bis zwei Tage abwarten müssen, um die echten Reaktion auf die Neuigkeiten beobachten zu können. Das ist genau das, was passiert ist.

Die Märkte zeigen nun ihre Enttäuschung. Es könnte dem Markt außerdem nun dämmern, dass es unwahrscheinlich ist, dass die Fed das Pedal der Druckerpresse betätigen wird; es sei denn, sie hat eine erneute Ausrede, dies zu tun - wie eine scharfe Umkehr der Aktien. Es sieht so aus, als würde sich dies nun abspielen.

Zeitgleich scheinen Verhandlungen zwischen Republikaner und Demokraten bezüglich neuer fiskalpolitischer Stimuli-Maßnahmen zum Stillstand gekommen zu sein. Das könnte bis zu den Wahlen der Fall sein, sollten Demokraten planen, die resultierenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten Trump in die Schuhe zu schieben - ein Plan, der nach hinten losgehen könnte.

Ungeachtet politischer Konsequenzen war es nur eine Frage der Zeit, bis die Märkte kapitulieren, wenn man die deutlich geringeren geldpolitischen und fiskalpolitischen Stimuli bedenkt. Denn angesichts der zugrundeliegenden wirtschaftlichen Fundamentaldaten ist der einzige Grund, warum die Märkte seit März gestiegen sind, die massive Gelddruckerei in Kombination mit explodierenden Defiziten, um finanzielle Hilfe für die Massen bereitzustellen.

Nimmt man die Stimulanzien aus dem Spiel, treten letztlich Entzugserscheinungen auf. Sowohl Aktien als auch Edelmetalle haben von der Stimuli-Politik der Fed und des Kongresses seit März profitiert, also sollte es keine Überraschung sein, dass sie sich nun nach Süden bewegen. Im Kontrast dazu war der Dollar seit März das größte Opfer.

Open in new window

Der DXY wurde extrem überverkauft, wobei der tägliche RSI und die MACD-Linie ihre niedrigsten Niveaus der letzten 10 Jahre erreichten. Doch die Reihe an positiven Abweichungen zu niedrigeren Preistiefs seit August, in Kombination mit rekordverdächtigen Dollar-Long-Positionen von Seiten der Commercials in der vorletzten Woche, signalisierten, dass sich die Dinge verändern. Das Ausbleiben einer Fed-Handlung war genau das, was der Dollar gebraucht hat.

Von Dienstag bis Freitag stieg der DXY um 1,4% von seinem Tief bei 91,75, eine große Entwicklung in einer so kurzen Zeit für die Reservewährung. Angesichts der Größe und der Dauer des Dollarrückgangs seit März - er fiel um 11% - glaube ich nicht, dass der Dollar mit seinem Aufwärtstrend fertig ist. Auch wenn wir zuerst niedrigere Tiefs verzeichnen könnten, so ist mein anfängliches Ziel für den DXY 94; doch mein ideales Ziel befindet sich in der Spanne zwischen 97 und 98, bevor wir uns auf noch niedrigere Tiefs bewegen.

Open in new window

Auch wenn die Korrelation zwischen Dollar und Gold kürzlich volatil blieb, so war sie durchschnittlich invertiert; wenn der Dollar steigt, fällt Gold also tendenziell und andersherum. Die invertierte Performance des Dollar gegenüber den Edelmetallen und Bergbauunternehmen seit März sagt alles. Die kürzliche Spitze und Rückgang in Gold, Silber und Bergbauunternehmen sowie die Dollarrally machen absolut Sinn, wenn man dies bedenkt.

Die Erwartung, dass wir weitere Abwärtsentwicklungen bei ersteren drei verzeichnen könnten, während der Dollar steigt, ist ebenfalls vernünftig. Die Ziele, die ich in den letzten Wochen für Gold, Silber und Bergbauunternehmen angab, bleiben bestehen. Für Gold mindestens ~1.800, Silber ~23, GDX ~37 und SILJ ~13.

Doch wie ich wiederholt mitteilte, so glaube ich - egal welche Tiefs verzeichnet werden - dass dies eine fantastische Kaufgelegenheit ist, wenn ich meine starke Erwartung bedenke, dass die Fed massive Gelddruckerei als Reaktion auf ihre Inflationspolitik anwendet und dass weitere Stimuli-Maßnahmen unvermeidbar sind. Vor den US-Wahlen könnte es zur Verteilung von Helikoptergeld in Höhe von 2 Billionen Dollar kommen. All dieser Stimulus wird zu einem weiteren Dollareinbruch führen und Edelmetalle sowie Bergbauunternehmen im Rahmen einer spektakulären Rally nach oben treiben.


© David Brady
www.GlobalProTraders.com



Dieser Artikel wurde am 04.09.2020 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"