Käufe der Gold-ETFs sind verschollen
16.09.2020 | Adam Hamilton
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Goldaktien-Spekulanten und -Investoren müssen die Bestände des GLD und des IAU definitiv im Auge behalten, da sie Goldpreistrends so stark antreiben. Wie sich Gold entwickelt, so tun das auch die Goldaktien! Ob der GDX weiterhin hoch konsolidiert, in eine starke Korrektur übergeht oder höher steigt, hängt davon ab, was die amerikanischen Aktienhändler mit dem GLD und dem IAU tun. Deren Kapitalflüsse treiben den gesamten Edelmetallkomplex an.Und ich nehme an, dass Gold-ETF-Anteilsverkäufe kurzfristig wahrscheinlicher sind als eine Fortsetzung der starken Käufe von Anfang August. Gold stieg viel zu schnell viel zu hoch, um nachhaltig zu sein und erreichte außergewöhnlich überkaufte Niveaus. Millenials, die Momentum nachjagen, scheinen diese Jagd anzuführen, wie aus Daten von Robinhood hervorgeht.
Die Millenials wurden disproportional stark durch die Regierungslockdowns im letzten Frühling getroffen, während diese Pandemie ihren Lauf nahm. Ein großer Teil von ihnen arbeitete in der Dienstleistungsbranche, die zum Stillstand kam. Also saßen sie nichtstuend zu Hause fest und erhielten dicke Arbeitslosenschecks, die durch hohe Stimuliausgaben erhöht wurden. So viele Leute verwendeten diesen finanziellen Geldregen, um ihre erste Expedition in den Aktienhandel zu finanzieren.
Die Eröffnungen von Robinhood-Konten schossen in die Höhe, als junge Trader die großen und schnellen Gewinne an den Aktienmärkten genossen, die aufgrund extremer Gelddruckerei der Fed himmelhoch kletterten. In nur 3 Monaten bis Anfang Juni stieg die Bilanz der Fed um unglaubliche 66,3% oder 2,9 Billionen Dollar! Millenials eilten zu den großen Gewinnern, um deren Aufwärtsmomentum nachzujagen. Sie fanden Gold Mitte Juli, was zum parabolischen Trend beitrug.
Die Aufwärtsphase des Goldes nach der Panik war zuvor normal und nachhaltig; das Edelmetall kletterte in einem soliden Aufwärtstrend nach oben. Doch in den nächsten Wochen und bis Anfang August stieg Gold um erstaunliche 14,9%. Dies brachte es auf das 1,260-fache seines 200-tägigen gleitenden Durchschnitts, unglaubliche, überkaufte Niveaus, die seinen letzten anhaltenden Bullenmarkt töteten! Die Bestände von GLD und IAU schossen in dieser Zeit um jeweils 5,1% oder 61,1 Tonnen und 6,5% oder 30,2 Tonnen in die Höhe, was den Goldpreis noch höher zwang.
Und die Daten von Robinhood zeigten, dass die Millenials vorangingen. In denselben Wochen stieg die Anzahl an Robinhood-Nutzern, die in den GLD investiert hatten, um 58%! Deren IAU-Investitionen stiegen um 33%. Und es waren nicht nur junge Trader, die an den Markt kamen. Der Grund, warum Robinhood keine Gebühr von Nutzern für den Aktienhandel verlangt, ist die Tatsache, dass es deren Echtzeitauftragsdaten an Hochfrequenzhandelsunternehmen verkauft.
Als die Robinhood-Trader also zu Gold via GLD und IAU eilten, floss deutlich mehr Kapital von Hedgefonds als vor diesen Trades! Diese Robinhood-Daten von neuen jungen Tradern, die blind Momentum jagen, stellten den wedelnden Schweif des deutlich größeren Hedgefondshundes dar. Und sobald sich die Millenials Anfang August aus Gold zurückzogen, taten dies auch die Hedgefonds.
Bis diese Anziehung für Millenials und Kleinanleger zu Gold zurückkehrt, ist es schwer vorstellbar, einen Anstieg der Gold-ETF-Nachfrage zu beobachten. Und ohne diese hat Gold derzeit keine Chance. Wenn alle Robinhood- und professionellen Trader anfangen, GLD und IAU in Massen loszuwerden, dann werden Gold und auch Goldaktien in tiefgreifendere Korrekturen verfallen. Das ist ein echtes Risiko, wenn man das stockende Goldmomentum bedenkt.
Aufgrund Kritik, die Robinhood aufgrund der extremen, spekulativen Risiken erhielt, denen sich junge und naive Nutzer gegenübersahen, hörte das Unternehmen auf, die Positionierungsdaten der Nutzer zu veröffentlichen, nachdem Gold eine Spitze gebildet hatte. Diese werden wahrscheinlich noch immer privat an Hedgefonds verkauft, doch außerhalb dieser Kreise weiß niemand, was die Robinhood-Nutzer mit ihren Gold-ETF-Beständen getan haben. Wenn sie diesen Trade noch nicht verlassen haben, dann werden große Gold-ETF-Verkäufe noch folgen.
Es erscheint also vernünftig, an dieser Stelle vorsichtig mit Gold zu sein, zumindest bis die epische Überkauftheit von Anfang August verschwunden ist. Gold schoss auf das 1,260-fache seines 200-tägigen, gleitenden Durchschnitts und ist bisher maximal auf das 1,143-fache seines 200-tägigen, gleitenden Durchschnitts zurückgegangen. Es ist unglaublich, dass es sich noch immer über dem extrem überkauften Widerstand der relativen Handelsspanne befindet! Hohe Gold-ETF-Verkäufe sind wahrscheinlicher als Käufe.
Alle Bullenmärkte durchlaufen natürlich Flut und dann Ebbe, zwei Schritte nach vorne, bevor sie einen Schritt zurück tun. Deren Preisentwicklung pendelt nach und nach nahe Aufwärtstrends. Dieses normale Aufwärtskorrekturmuster hält die Stimmung ausgeglichen und verlängert die Langlebigkeit der Bullenmärkte. Und das ist ein großer Segen für Trader und bietet exzellente Gelegenheiten, relativ niedrig zu kaufen, bevor man später relativ hoch verkaufen kann. Dies erhöht die möglichen Gewinne des Bullenmarktes enorm!
Fazit ist, dass die Käufe von Gold-ETFs, die das Metall Anfang August nach oben katapultiert haben, seitdem verschollen sind. Die Bestände der größten Gold-ETFs sind zum Stillstand gekommen, was das stockende Momentum des Goldes erklärt. Da der weltweite Goldmarkt zunehmend durch GLD und IAU dominiert wird, kann Gold nicht ohne amerikanische Aktienhändler steigen, die ihr Kapital durch diese Kanäle in Gold investieren. Deren Käufe sind verschwunden.
Der Präzedenzfall dieses Goldbullenmarktes zeigt, dass abweichende Gold-ETF-Anteilsverkäufe üblicherweise folgen, nachdem große und schnelle Bestandserhöhungen erschöpft wurden. Diese Risiken werden nach der kürzlichen parabolischen Aufwärtsphase in Gold durch junge Trader verkompliziert, die diesen Trend stark angetrieben haben. Deren Modus Operandi ist es, Aufwärtsmomentum nachzujagen und, sobald dies fehlschlägt, ihre Trades recht schnell aufzugeben. Vielleicht müssen sie ihre im Rausch erworbenen Gold-ETF-Anteile noch loswerden.
© Adam Hamilton
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 11.09.2020.)
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