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David Brady: Anderes Timing und anderer Weg, doch dasselbe Ziel

25.09.2020
Dank Powells Versprechen "alles Notwendige zu tun", um die Wirtschaft und die Märkte nach Einführung der Lockdowns, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, zu unterstützen, stiegen die Aktien und Edelmetalle im März von ihren Tiefs. Er lieferte 3 Billionen Dollar in QE, die die Bilanz in nur drei Monaten fast verdoppelten. Dies half dabei, die Aktien zurück auf neue Hochs zu befördern, während das Bluten der Wirtschaftsaktivität gestoppt wurde. Währenddessen brach der Dollar um mehr als 10% ein. Gold und Silber stiegen auf Hochs, die man seit vielen Jahren nicht mehr oder überhaupt noch nie so gesehen hat.

Doch beim Juli-Treffen des FOMC gab er bekannt, dass er die Käufe von US-Staatsanleihen von 1 Billion Dollar im Monat auf etwa 250 Milliarden Dollar im Monat reduzieren würde - eine Abnahme um 75%. Dann, im folgenden Monat, lief die Notfallversorgung von 600 Dollar in der Woche für Amerikaner aus, von der weitreichend erwartet wurde, man würde sie verlängern. Republikaner und Demokraten bleiben weiterhin festgefahren, was diese Thematik angeht und Amerikaner bilden landesweit Schlangen vor Lebensmitteltafel.

Trotz der massiven Reduzierung von geldpolitischen und fiskalpolitischen Stimuli hielt die FOMO-Masse (Angst, etwas zu verpassen) die Märkte etwas länger oben. Doch als der Treibstoff ausging, setzte bald darauf die Gravitationskraft ein. Zeitgleich fand der Dollar endlich einen Boden und erlebt nun eine Rally. Es ist offensichtlich, dass der primäre Treiber aller Märkte derzeit Stimulus ist, auch bekannt als Liquidität. Ohne diesen würden die Märkte einbrechen wie noch nie zuvor und der Dollar würde zumindest kurzfristig höher explodieren.

Die Fed hat versucht, die Trader und Investoren mit Worten zu trösten, doch der Markt möchte und braucht Handlung. Damit meine ich, dass die Fed QE wieder voll aufdrehen, das US-Finanzministerium Geld vom Himmel regnen lassen, und/oder der Kongress sich dazu entschließen sollte, die Finanzhilfe für alle Amerikaner zu verlängern oder zu erhöhen. Nichts anderes wird ausreichen, und trotz temporärer Atempause verläuft der Trend in Aktien und Edelmetallen klar nach unten und im Dollar nach oben, bis eine oder alle dieser Maßnahmen auftreten.

Ich glaube tatsächlich, dass ein starker Aktienrückgang genau die Ausrede ist, die Machthaber brauchen, um zu handeln. Lassen Sie mich klar sagen, dass ich an irgendeinem Punkt Handlungen erwarte; die Frage ist nur wann und nicht ob. Die Alternative wäre der sofortige, systemische Zusammenbruch und Depression. Hängt dies davon ab, wie stark die Aktienkurse einbrechen müssen oder ob sie bis nach den Wahlen im November warten werden, um politisches Eingreifen zu verhindern? Ich denke, dass beide Faktoren wichtig sind.

Wenn es so aussieht, als würden Aktien wie im März einbrechen oder weitreichend gesellschaftliche Unruhen ausbrechen, dann könnten sie gezwungen werden, vor den Wahlen zu handeln. Doch ich denke, dass die Fed und die Demokraten bis nach diesem Ereignis warten werden wollen. Wir haben bereits einen deutlichen Rückgang der Aktien und Edelmetalle sowie eine nachfolgende Dollarrally auf überverkaufte und überkaufte Niveaus erlebt. Es gibt drei Szenarien, die ich in verschiedenen Maßen für wahrscheinlich halte:
    1. Aktien und Edelmetalle befinden sich nahe Böden und werden sofort auf neue Hochs steigen; der Dollar steht kurz vor einer Spitze und einem Rückgang auf niedrigere Tiefs.

    2. Dasselbe Szenario wie Nr. 1, doch anstatt neuer Hochs und Tiefs verzeichnen wir nur kurzfristige Umkehrungen, bevor es weiter auf noch niedrigere Tiefs in Aktien und Edelmetallen und höhere Hochs im Dollar geht. Dann setzen sich die vorherigen Trends fort.

    3. Aktien und Edelmetalle fallen weiterhin und der Dollar explodiert höher.

Angesichts meiner Erwartung für extremen geldpolitischen und fiskalpolitischen Stimulus halte ich Szenario Nr. 3 für sehr unwahrscheinlich. Szenario Nr. 1 ist wahrscheinlich, wenn wir diesen Stimulus bald (vor den Wahlen) erhalten, was meine ursprüngliche Erwartung war. Doch die Demokraten spielen hart und die Fed möchte nicht als exklusiver Trump-Unterstützer dargestellt werden, also ist Szenario Nr. 2 eine sehr reale Wahrscheinlichkeit; es sei denn, es kommt vor November zu einem Aktiencrash.

Das würde eine kurzfristige Erholung in Aktien und Edelmetallen von überverkauften Niveaus bedeuten, bevor diese im Zeitraum vor und nach den Wahlen wieder fallen. Dann, irgendwann im Dezember, wenn die Machthaber nicht länger warten können oder ansonsten einen totalen Kollaps der Wirtschaft und der Märkte riskieren würden, handeln sie.


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