Goldmarkt: Unklarheiten überwiegen derzeit
27.06.2007 | Clive Maund
Erst kürzlich hatten wir eine neutrale bis bärische Haltung gegenüber Gold eingenommen, was nicht unvernünftig gewesen ist. Die Art und Weise wie die vorgehenden Aufschwünge langsam ausliefen - gefolgt von einer Schwächephase, die den langfristigen Aufwärtstrend scheitern ließ - signalisierte einen Umschwung des zwischenzeitlichen Trends von einer Aufwärtsbewegung hin zu einer neutralen bis negativen Bewegung.
Die Tatsache, dass der negative Durchbruch des Preises unter die Hauptunterstützung bei und über den langfristigen 200- und 300-Tage-Durchschnitten ausblieb und darüber hinaus Hinweise auf eine bedeutende Ansammlung von großen Edelmetall-Aktien auftauchten, lassen eine Neubetrachtung berechtigt erscheinen. Auch soll die Gesamteinschätzung auf neutral bis bullisch korrigiert werden.
Die letzte Bemerkung soll jedoch nicht zum Ausdruck bringen, dass nun ein fades, wankelmütiges Vorgehen an der Tagesordnung wäre. Im Gegenteil: Obgleich wir uns weiterhin bewusst sind, dass es abwärts gehen könnte, macht es Sinn - in Anbetracht der Nähe einer starken Unterstützung und des Luxus eines sehr vorteilhaften Risiko/Nutzen-Verhältnisses (welches benötigt wird, um seine Stop vernünftig setzen zu können) - hier mit Nachdruck long zu gehen.
Im 2-Jahre-Chart können wir sehen, wie Gold Anfang des Jahres - gezogen von seinem steigenden, langfristigen 300-Tage-Durchschnitt - nach oben tendierte, in Richtung der Höchststände des letzten Jahres. Doch bevor es dort ankam, schwächte es sich ab und drehte um, unterhalb einer "Distribution Dome" in eine Zone des starken Widerstands. Auf dem Weg dahin brach Gold den langfristigen, seit Mitte 2005 geltenden Aufwärtstrend.
Der Abschwung wurde durch das Anziehen des Dollars in diesem Monat verschlimmert. Dieser Rückzug unterhalb des "Dome-Musters" als auch das Scheitern der Trendlinie haben das Schreckgespenst eines sich bildenden Gold-Doppeltop auftreten lassen, dass sich aus dem gesamten Muster, inklusive der Höchststände des letzten Jahres ablesen ließ.
Die Möglichkeit einer derartigen Konstellation wurde durch das Erscheinen eines bullischen Falling Wedge im Chart des US-Dollars der vergangenen Monate nur noch verstärkt. Diese Entwicklungen stellen die Grundlagen der bärischen Argumentation dar, wie sie in früheren Updates vertreten wurden - und sie bleiben weiterhin stichhaltig.
Auf der bullischen Kehrseite hat Gold, bis jetzt zumindest, nicht unter seine starke Unterstützung bei und über seinen steigenden, langfristigen 200 und 300-Tage-Durchschnitten sinken wollen. Hierbei sollte hervorgehoben werden, dass Gold, den gesamten Bullenmarkt über, seine Unterstützung bei und über seinem 300-Tage-Durchschnitt gefunden hat. Nur einmal - Mitte 2004 - fiel es deutlich darunter.
Die Unterstützung in der Nähe dieses Durchschnitts kann also als potent angesehen werden. Zusätzlich konnten anhand von Studien der Mengenmuster und Mengenindikatoren bei den größeren PM-Aktien (aus denen sich die Indices HUI und XAU zusammensetzen und deren Ergebnisse auf www.clivemaund.com eingesehen werden können) folgende Hinweise aufgestöbert werden:
Es existiert eine starke und beständige Ansammlung dieser Aktien seit den letzten Wochen und Monaten, sie hat mit der Zeit zugenommen; eine bullische, 3-fach Fächer-Korrektur konnte im jetzt unheimlich ruhigen (unten dargestellten) XAU-Index ausgemacht werden. Nimmt man diese Entwicklungen zusammen, deuten sie stark auf einen baldigen, kräftigen, positiven Durchbruch im PM-Sektor hin - was ganz klar für einen positiven Durchbruch für Gold und Silber stehen würde.
Aber wie können wir die bullischen Entwicklungen bei den Edelmetall-Aktien und die Doppeltop-Gefahr für Gold- und Silberpreise, die aus einem potentiellen Dollar-Aufwärtstrend resultiert, auf einen Nenner bringen? Es ist höchst unwahrscheinlich, dass der Dollar unter seine langfristige Hauptunterstützung bei ca. 80 im Index fallen wird, der Falling Wedge beim Dollar legt zudem deutlich nah, dass er dies nicht tun wird. Wir haben bis jetzt angenommen, dass ein Aufwärtstrend beim Dollar besteht, auch haben wir den Dollar Anfang des Monats stark steigen sehen.
Es gibt noch eine dritte Möglichkeit: Der Dollar zappelt noch für eine beträchtliche Zeit in einer Handelspanne über der 80er Unterstützung und gibt den Edelmetallen Gelegenheit aufgrund von anderen Faktoren zu steigen - so zum Beispiel steigende Inflation und einem allgemeinen Anstieg bei den Rohstoffpreisen.
Gerade jetzt haben wir beim Gold eine seltene Situation, die unweigerlich zu einer großen Bewegung führt. Der Preis und seine wichtigsten gleitenden Durchschnitte (50-Tage und 200-Tage) und in diesem Fall auch sein 300-Tage-Durchschnitt befinden sich alle, dicht gebündelt, beieinander. Während sich der 50-Tage-Durchschnitt nicht in bullischer Ausrichtung befindet, ist dies bei den anderen beiden ganz sicher der Fall.
Diese Situation müsste bald einen Durchbruch auslösen. Obwohl es, aufgrund der eben genannten Gründe, noch nicht klar ist, welchen Weg Gold einschlagen wird, sollten die Hinweise auf einen positiven Durchbruch, nach unserem Dafürhalten, überwiegen und die Hinweise auf einen Absturz übertreffen.
Dies vorweggenommen, ist die Vorgehensweise für Händler klar. Händler, die an dieser Stelle long gehen, haben zwei riesige Vorteile. Einerseits ist Gold jetzt weit entfernt davon überkauft zu sein, es ist in der Tat ein wenig überverkauft. Daher ist das Anstiegspotential sehr beachtlich.
Der andere Vorteil ist, dass es bei einer so nahen und klar definierten Unterstützung möglich ist, relativ enge Stops zu setzen und sich bei noch geringen Verlusten zurückzuziehen, im Fall Gold stürzte ab. Händler, die lieber auf Nummer sicher gehen wollen, werden möglicherweise darauf warten, dass der Preis über das Dome-Muster steigt, was gleichzeitig auch das Ende eventuell zu erwartender, schwerwiegender Verkäufe bedeuten würde.
Obwohl die Dome-Muster recht häufig für Tops stehen, erscheinen sie gelegentlich für einen Weile, bis alle Händler, die es wollen, Gewinne eingestrichen haben - danach setzt der Anstieg wieder ein. Ein negativer Durchbruch unter die Unterstützung beim März-Tiefstand, knapp unter 635 $, würde auch eine klare Unterschreitung der 200- und 300-Tage-Durchschnitte bedeuten - und dies würde als Verkaufsignal gelten.
Falls dies passiert, sollten die Händler zu ihrer Sicherheit lieber aussteigen - mit der Option, dass sie später immer noch zurückkehren können, wenn das Gesamtbild besser wird.
Hier sollen keine exakten Stop-Niveaus angegeben werden. Es soll somit zur Verhinderung von Stop-Anhäufungen auf einem Niveau beigetragen werden. Dies würden diejenigen Händler, die danach handeln, was hier geschrieben steht, angreifbar gegenüber Raubtieren machen, die sie aus den Positionen drängen wollen.
© Clive Maund
www.clivemaund.com
Die Tatsache, dass der negative Durchbruch des Preises unter die Hauptunterstützung bei und über den langfristigen 200- und 300-Tage-Durchschnitten ausblieb und darüber hinaus Hinweise auf eine bedeutende Ansammlung von großen Edelmetall-Aktien auftauchten, lassen eine Neubetrachtung berechtigt erscheinen. Auch soll die Gesamteinschätzung auf neutral bis bullisch korrigiert werden.
Die letzte Bemerkung soll jedoch nicht zum Ausdruck bringen, dass nun ein fades, wankelmütiges Vorgehen an der Tagesordnung wäre. Im Gegenteil: Obgleich wir uns weiterhin bewusst sind, dass es abwärts gehen könnte, macht es Sinn - in Anbetracht der Nähe einer starken Unterstützung und des Luxus eines sehr vorteilhaften Risiko/Nutzen-Verhältnisses (welches benötigt wird, um seine Stop vernünftig setzen zu können) - hier mit Nachdruck long zu gehen.
Im 2-Jahre-Chart können wir sehen, wie Gold Anfang des Jahres - gezogen von seinem steigenden, langfristigen 300-Tage-Durchschnitt - nach oben tendierte, in Richtung der Höchststände des letzten Jahres. Doch bevor es dort ankam, schwächte es sich ab und drehte um, unterhalb einer "Distribution Dome" in eine Zone des starken Widerstands. Auf dem Weg dahin brach Gold den langfristigen, seit Mitte 2005 geltenden Aufwärtstrend.
Der Abschwung wurde durch das Anziehen des Dollars in diesem Monat verschlimmert. Dieser Rückzug unterhalb des "Dome-Musters" als auch das Scheitern der Trendlinie haben das Schreckgespenst eines sich bildenden Gold-Doppeltop auftreten lassen, dass sich aus dem gesamten Muster, inklusive der Höchststände des letzten Jahres ablesen ließ.
Die Möglichkeit einer derartigen Konstellation wurde durch das Erscheinen eines bullischen Falling Wedge im Chart des US-Dollars der vergangenen Monate nur noch verstärkt. Diese Entwicklungen stellen die Grundlagen der bärischen Argumentation dar, wie sie in früheren Updates vertreten wurden - und sie bleiben weiterhin stichhaltig.
Auf der bullischen Kehrseite hat Gold, bis jetzt zumindest, nicht unter seine starke Unterstützung bei und über seinen steigenden, langfristigen 200 und 300-Tage-Durchschnitten sinken wollen. Hierbei sollte hervorgehoben werden, dass Gold, den gesamten Bullenmarkt über, seine Unterstützung bei und über seinem 300-Tage-Durchschnitt gefunden hat. Nur einmal - Mitte 2004 - fiel es deutlich darunter.
Die Unterstützung in der Nähe dieses Durchschnitts kann also als potent angesehen werden. Zusätzlich konnten anhand von Studien der Mengenmuster und Mengenindikatoren bei den größeren PM-Aktien (aus denen sich die Indices HUI und XAU zusammensetzen und deren Ergebnisse auf www.clivemaund.com eingesehen werden können) folgende Hinweise aufgestöbert werden:
Es existiert eine starke und beständige Ansammlung dieser Aktien seit den letzten Wochen und Monaten, sie hat mit der Zeit zugenommen; eine bullische, 3-fach Fächer-Korrektur konnte im jetzt unheimlich ruhigen (unten dargestellten) XAU-Index ausgemacht werden. Nimmt man diese Entwicklungen zusammen, deuten sie stark auf einen baldigen, kräftigen, positiven Durchbruch im PM-Sektor hin - was ganz klar für einen positiven Durchbruch für Gold und Silber stehen würde.
Aber wie können wir die bullischen Entwicklungen bei den Edelmetall-Aktien und die Doppeltop-Gefahr für Gold- und Silberpreise, die aus einem potentiellen Dollar-Aufwärtstrend resultiert, auf einen Nenner bringen? Es ist höchst unwahrscheinlich, dass der Dollar unter seine langfristige Hauptunterstützung bei ca. 80 im Index fallen wird, der Falling Wedge beim Dollar legt zudem deutlich nah, dass er dies nicht tun wird. Wir haben bis jetzt angenommen, dass ein Aufwärtstrend beim Dollar besteht, auch haben wir den Dollar Anfang des Monats stark steigen sehen.
Es gibt noch eine dritte Möglichkeit: Der Dollar zappelt noch für eine beträchtliche Zeit in einer Handelspanne über der 80er Unterstützung und gibt den Edelmetallen Gelegenheit aufgrund von anderen Faktoren zu steigen - so zum Beispiel steigende Inflation und einem allgemeinen Anstieg bei den Rohstoffpreisen.
Gerade jetzt haben wir beim Gold eine seltene Situation, die unweigerlich zu einer großen Bewegung führt. Der Preis und seine wichtigsten gleitenden Durchschnitte (50-Tage und 200-Tage) und in diesem Fall auch sein 300-Tage-Durchschnitt befinden sich alle, dicht gebündelt, beieinander. Während sich der 50-Tage-Durchschnitt nicht in bullischer Ausrichtung befindet, ist dies bei den anderen beiden ganz sicher der Fall.
Diese Situation müsste bald einen Durchbruch auslösen. Obwohl es, aufgrund der eben genannten Gründe, noch nicht klar ist, welchen Weg Gold einschlagen wird, sollten die Hinweise auf einen positiven Durchbruch, nach unserem Dafürhalten, überwiegen und die Hinweise auf einen Absturz übertreffen.
Dies vorweggenommen, ist die Vorgehensweise für Händler klar. Händler, die an dieser Stelle long gehen, haben zwei riesige Vorteile. Einerseits ist Gold jetzt weit entfernt davon überkauft zu sein, es ist in der Tat ein wenig überverkauft. Daher ist das Anstiegspotential sehr beachtlich.
Der andere Vorteil ist, dass es bei einer so nahen und klar definierten Unterstützung möglich ist, relativ enge Stops zu setzen und sich bei noch geringen Verlusten zurückzuziehen, im Fall Gold stürzte ab. Händler, die lieber auf Nummer sicher gehen wollen, werden möglicherweise darauf warten, dass der Preis über das Dome-Muster steigt, was gleichzeitig auch das Ende eventuell zu erwartender, schwerwiegender Verkäufe bedeuten würde.
Obwohl die Dome-Muster recht häufig für Tops stehen, erscheinen sie gelegentlich für einen Weile, bis alle Händler, die es wollen, Gewinne eingestrichen haben - danach setzt der Anstieg wieder ein. Ein negativer Durchbruch unter die Unterstützung beim März-Tiefstand, knapp unter 635 $, würde auch eine klare Unterschreitung der 200- und 300-Tage-Durchschnitte bedeuten - und dies würde als Verkaufsignal gelten.
Falls dies passiert, sollten die Händler zu ihrer Sicherheit lieber aussteigen - mit der Option, dass sie später immer noch zurückkehren können, wenn das Gesamtbild besser wird.
Hier sollen keine exakten Stop-Niveaus angegeben werden. Es soll somit zur Verhinderung von Stop-Anhäufungen auf einem Niveau beigetragen werden. Dies würden diejenigen Händler, die danach handeln, was hier geschrieben steht, angreifbar gegenüber Raubtieren machen, die sie aus den Positionen drängen wollen.
© Clive Maund
www.clivemaund.com