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Alte Geigen spielen den letzten Walzer!

27.06.2007  |  Dr. Marc Faber
Wenn die US-amerikanische Wirtschaft tatsächlich, so wie ich glaube, bereits die Stagflationsphase erreicht hat (schwache Wirtschaft bei gleichzeitig schneller steigender Inflation), dann kommen steigende Zinssätze sowohl für die Wirtschaft als auch für die Anlagemärkte zu einem sehr ungelegenen Zeitpunkt.

Ich gebe zu, dass manche Blasen außerhalb der USA noch stärker aufgeblasen erscheinen als jene der US-amerikanischen Wirtschaft (insbesondere exzessiver Konsum) und der US-amerikanischen Finanzmärkte (insbesondere exzessive Verschuldung).

Wie ich aber schon früher erklärt habe, wird es immer gefährlicher, in den letzten paar noch steigenden Anlageklassen (Immobilien in London, chinesische Aktien oder andere aufstrebende Märkte und ihre Währungen) zu investieren, während eine Blase nach der anderen langsam deflationiert.


Investment in Violinen

Ein Zeichen dafür, wie weit die weltweite Anlage-Blase bereits entwickelt ist, ist ein kürzlich eingeführter Hedge-Fond, der in alte Violinen investiert. Laut Florian Leonhard, Violinen-Händler und -Restaurator in London, ist dies finanziell gesehen in todsicheres langfristiges Investment mit erwarteten Gewinnen von 8-12% pro Jahr!

Daher würde ich, wie schon in den letzten Berichten erwähnt, Positionen in Anlagemärkten verringern, die extrem ausgedehnt sind und in denen das Risiko scheinbar größer ist als die Gewinne. Die Anzahl der Anlagen, die immer noch steigen, wird immer geringer und es scheint, als würde eine nach der anderen aufgeblasenen Anlageklasse bald nicht mehr weiter steigen.

Der Dow Jones Transportation Average und der der Russell 2000 Index handeln zum Beispiel beide unter ihren Hochs vom Februar 2007 (vor der Korrektur). Tatsächlich glaube ich, dass einige Short-Positionen eingegangen werden könnten.


Stärkerer US-Dollar

Dies ist der Punkt, den ich schon früher klarzustellen versucht habe. Die einzige Möglichkeit, um den Dollar zu stärken, ist eine relativ straffe Geldpolitik in den USA, die wiederum negative Auswirkungen auf die Anlagemärkte hat.

Obwohl ich also langfristig für den US-Dollar nicht bullisch sein kann, könnte kurzfristig eine anhaltende Stärke des Dollar weiteren Druck auf die Aktienmärkte ausüben. Investoren sollten daher Short-Positionen in Index-Futures oder Investitionen in ETFs in Betracht ziehen, die sich invers zu den Aktienindizes entwickeln. (Für ängstliche Investoren allerdings nicht zu empfehlen)

Es gibt einige ETFs, die sich invers (in die andere Richtung) zu den verschiedenen Indizes entwickeln. Der Ultra Short S&P500 ProShares (SDS) zeigt zu 200% die inverse Performance des S&P500. Der Short Dow 30 ProShares (DOG), der Short MidCap 400 ProShares (MYY), der Short QQQ ProShares (PSQ) und der Short S&P500 ProShares (SH) entwickeln sich alle in die entgegengesetzte Richtung der entsprechenden Indizes.


Korrekturen bei den Metallen

Konservativeren Investoren empfehle ich fürs Erste weiterhin den Kauf von US-Schatzanleihen. Edelmetalle korrigieren und eine vorteilhafte Kaufgelegenheit wird sich irgendwann in den nächsten 3 Monaten bieten.

Ich möchte auch unterstreichen, dass jeder Investor für sich selbst entscheiden muss, wie viel Risiko er in seiner speziellen finanziellen Situation und in Anbetracht seines gesamten Engagements in den verschiedenen Anlagemärkten eingehen kann. Ich kann natürlich nicht der persönliche Finanzplaner jedes einzelnen Lesers sein.


© Dr. Marc Faber



Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. Der Originaltext ist am 9. Juni 2007 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.



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