Die Evolution der Fed
29.11.2020 | Michael Pento
Die Evolution der Menschheit soll angeblich so abgelaufen sein: Aus dem Nichts und durch eine Reihe zufälliger Umstände entstanden Galaxien, die Ursuppe, Bakterien, Affen und letztlich Homo Sapiens. Die Evolution der Fed verdient ähnlichen Hohn, doch mit einem deutlichen schlimmeren Resultat.
Damals, im Jahr 1913, erschuf der Federal Reserve Act das Federal Reserve System. Das Gesetz gab der Zentralbank die Macht, Kreditgeber letzter Instanz von Finanzinstitutionen zu werden. Wenn eine Bank in Schwierigkeiten steckte, konnte sie zum Tiefpreis 100% garantierte Regierungsschulden gegen Fed-Kredit eintauschen. Dieser Vorgang definierte in den folgenden Jahrzehnten den Großteil der Feds Rolle.
Doch während dieses Vorgangs traten zwei Wendepunktereignisse in den Jahren 1933 und 1971 auf. Die Präsidentschaftsverordnung 6102 von FDR, die Gold aus privaten Händen konfiszierte, half dabei, den Weg für Nixons Beendigung des Bretton-Woods-System im Jahr 1971 zu ebnen. Diese beiden Handlungen dienten dem Ziel, das Geld der Regierung vollkommen von Gold zu trennen und ihr die Fähigkeit zu verleihen, neues Geld durch Fiatwährung zu erschaffen.
Dann, im Jahr 1978 wurde der Full Employment and Balanced Growth Act verabschiedet. Kongress mandatierte die Fed, ein Niveau maximaler Beschäftigung im Kontext stabiler Preise zu erreichen. Das Fiatgeld der Fed wurde nicht länger relegiert, um Banken zu helfen, die harte Zeiten durchmachten. Nun wurde die Zentralbank beauftragt, Geld zu drucken, bis die Arbeitslosenrate so niedrig war, dass sie instabile Preise hervorrief.
Doch das war erst der Anfang. Von 1987 bis 2000 entstand ein inoffizielles - jedoch nicht weniger reales - Mandat. Die Fed wurde beauftragt, die Aktienkurse davon abzuhalten, jäh einzubrechen; verschleiert mit der Behauptung, dass jeder Bärenmarkt automatisch zu steigender Arbeitslosigkeit führen würde. Demnach sollte sie sicherstellen, dass ein Bullenmarkt niemals enden würde.
Da Aktien und Immobilien natürlich Assets sind, galt dieser Gedanke auch für Immobilienwerte, sollten diese jemals in Schwierigkeiten geraten. Nicht überraschend eilte die Fed 2008 zur Rettung, als die Immobilienpreise anfingen zu kollabieren. Sie konnte nicht verhindern, dass der Wert der Wohngrundstücke um mehr als 30% einbrach. Doch sie konnte sicherstellen, dass er nicht weiter zurückgehen oder sehr lange so niedrig bleiben würde.
Im Jahr 2017 änderte die Fed die Definition stabiler Preise offiziell zu einer Inflation von 2%. Doch da dieses neue Ziel nicht ausreichte, um Assetblasen zu halten, wurde das 2%-Inflationsziel 2020 offiziell zu einem Minimalniveau gemacht. Die Definition stabiler Preise war es nun, dass Verbraucherpreisinflation einige Zeit über 2% steigen müsse, um die Zeitspannen wettzumachen, in denen sie unter diesem Niveau lag. Dieser Vorgang ist offiziell als Symmetrische Zielfindung bekannt.
Es scheint, als würde die Fed glauben, sie hätte die "Werkzeuge", um jeden Fehler in der Wirtschaft oder an den Märkten zu beheben. Erstaunlicherweise ist sie nun dabei, Pandemien mithilfe endloser Druckerei von Fiatwährung zu heilen. Das Problem ist nur, dass die therapeutischen 120 Milliarden Dollar im Monat nun die schlimmste Krankheit sind, wenn es um die Zerstörung der Mittelschicht geht.
Die unmittelbare Zukunft der Fed-Evolution ist genauso schwerwiegend wie die vergangenen Mutationen. Die Regierung möchte ein weiteres Mandat einführen: Ethnische Gleichheit. Das ist richtig! Es scheint keine Grenzen dabei zu geben, was Geldwäsche alles erreichen kann. Wir wissen bereits, dass die Fed glaubt, sie könne Rezession verändern, permanente Bullenmärkte erschaffen und Viren bekämpfen. Und nun könnte sie versuchen, vergangene Rassenungerechtigkeiten zu lösen. Die Fed hat sich deutlich von ihrem ursprünglichen Zweck als temporärer Kreditgeber letzter Instanz entfernt.
Die Demokraten schlugen diesen Sommer ein Gesetz vor, den Federal Reserve Racial and Economic Equity Act. Würde es verabschiedet werden, so müsste die Zentralbank Maßnahmen ergreifen, "ethnische Disparitäten bei der Beschäftigung, dem Gehalt, dem Reichtum und dem Zugang zu bezahlbarem Kredit zu minimieren und zu eliminieren."
Wenn der Senat nach den Wahlen in Georgia am 5. Januar an die Demokraten geht, dann sollte dieses Gesetz bald darauf verabschiedet werden; und das universelle Basiseinkommen wird dann ebenfalls übernommen werden. Natürlich würde der Großteil des Helikoptergeldes der Fed an Nicht-Weiße Gemeinden ausgegeben werden.
Demnach könnte Powell bald dazu aufgefordert werden, Geld zu drucken, bis eine egalitäre Gesellschaft zu Tage tritt. Wie erwähnt ist das Hauptproblem hier, dass die Gelddruckerei der Fed die Armen und Minderheiten am härtesten trifft, weil sie am stärksten durch steigende Verbraucherpreise beeinflusst werden und am wenigsten von steigenden Assetpreisen profitieren. Demnach wird die Lücke zwischen den Ethnien stattdessen größer werden, was die Fed nur dazu zwingen wird, mehr Geld zur Kompensation des Problems zu drucken, das sie nur weiter verschlimmert.
Die Evolution der Zentralbanker beweist, dass der Begriff "Homo Sapiens" selten für diejenigen Individuen verwendet werden sollte, die im Offenmarktausschuss der Federal Reserve sitzen.
© Michael Pento
www.pentoport.com
Der Artikel wurde am 23. November 2020 auf www.pentoport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Damals, im Jahr 1913, erschuf der Federal Reserve Act das Federal Reserve System. Das Gesetz gab der Zentralbank die Macht, Kreditgeber letzter Instanz von Finanzinstitutionen zu werden. Wenn eine Bank in Schwierigkeiten steckte, konnte sie zum Tiefpreis 100% garantierte Regierungsschulden gegen Fed-Kredit eintauschen. Dieser Vorgang definierte in den folgenden Jahrzehnten den Großteil der Feds Rolle.
Doch während dieses Vorgangs traten zwei Wendepunktereignisse in den Jahren 1933 und 1971 auf. Die Präsidentschaftsverordnung 6102 von FDR, die Gold aus privaten Händen konfiszierte, half dabei, den Weg für Nixons Beendigung des Bretton-Woods-System im Jahr 1971 zu ebnen. Diese beiden Handlungen dienten dem Ziel, das Geld der Regierung vollkommen von Gold zu trennen und ihr die Fähigkeit zu verleihen, neues Geld durch Fiatwährung zu erschaffen.
Dann, im Jahr 1978 wurde der Full Employment and Balanced Growth Act verabschiedet. Kongress mandatierte die Fed, ein Niveau maximaler Beschäftigung im Kontext stabiler Preise zu erreichen. Das Fiatgeld der Fed wurde nicht länger relegiert, um Banken zu helfen, die harte Zeiten durchmachten. Nun wurde die Zentralbank beauftragt, Geld zu drucken, bis die Arbeitslosenrate so niedrig war, dass sie instabile Preise hervorrief.
Doch das war erst der Anfang. Von 1987 bis 2000 entstand ein inoffizielles - jedoch nicht weniger reales - Mandat. Die Fed wurde beauftragt, die Aktienkurse davon abzuhalten, jäh einzubrechen; verschleiert mit der Behauptung, dass jeder Bärenmarkt automatisch zu steigender Arbeitslosigkeit führen würde. Demnach sollte sie sicherstellen, dass ein Bullenmarkt niemals enden würde.
Da Aktien und Immobilien natürlich Assets sind, galt dieser Gedanke auch für Immobilienwerte, sollten diese jemals in Schwierigkeiten geraten. Nicht überraschend eilte die Fed 2008 zur Rettung, als die Immobilienpreise anfingen zu kollabieren. Sie konnte nicht verhindern, dass der Wert der Wohngrundstücke um mehr als 30% einbrach. Doch sie konnte sicherstellen, dass er nicht weiter zurückgehen oder sehr lange so niedrig bleiben würde.
Im Jahr 2017 änderte die Fed die Definition stabiler Preise offiziell zu einer Inflation von 2%. Doch da dieses neue Ziel nicht ausreichte, um Assetblasen zu halten, wurde das 2%-Inflationsziel 2020 offiziell zu einem Minimalniveau gemacht. Die Definition stabiler Preise war es nun, dass Verbraucherpreisinflation einige Zeit über 2% steigen müsse, um die Zeitspannen wettzumachen, in denen sie unter diesem Niveau lag. Dieser Vorgang ist offiziell als Symmetrische Zielfindung bekannt.
Es scheint, als würde die Fed glauben, sie hätte die "Werkzeuge", um jeden Fehler in der Wirtschaft oder an den Märkten zu beheben. Erstaunlicherweise ist sie nun dabei, Pandemien mithilfe endloser Druckerei von Fiatwährung zu heilen. Das Problem ist nur, dass die therapeutischen 120 Milliarden Dollar im Monat nun die schlimmste Krankheit sind, wenn es um die Zerstörung der Mittelschicht geht.
Die unmittelbare Zukunft der Fed-Evolution ist genauso schwerwiegend wie die vergangenen Mutationen. Die Regierung möchte ein weiteres Mandat einführen: Ethnische Gleichheit. Das ist richtig! Es scheint keine Grenzen dabei zu geben, was Geldwäsche alles erreichen kann. Wir wissen bereits, dass die Fed glaubt, sie könne Rezession verändern, permanente Bullenmärkte erschaffen und Viren bekämpfen. Und nun könnte sie versuchen, vergangene Rassenungerechtigkeiten zu lösen. Die Fed hat sich deutlich von ihrem ursprünglichen Zweck als temporärer Kreditgeber letzter Instanz entfernt.
Die Demokraten schlugen diesen Sommer ein Gesetz vor, den Federal Reserve Racial and Economic Equity Act. Würde es verabschiedet werden, so müsste die Zentralbank Maßnahmen ergreifen, "ethnische Disparitäten bei der Beschäftigung, dem Gehalt, dem Reichtum und dem Zugang zu bezahlbarem Kredit zu minimieren und zu eliminieren."
Wenn der Senat nach den Wahlen in Georgia am 5. Januar an die Demokraten geht, dann sollte dieses Gesetz bald darauf verabschiedet werden; und das universelle Basiseinkommen wird dann ebenfalls übernommen werden. Natürlich würde der Großteil des Helikoptergeldes der Fed an Nicht-Weiße Gemeinden ausgegeben werden.
Demnach könnte Powell bald dazu aufgefordert werden, Geld zu drucken, bis eine egalitäre Gesellschaft zu Tage tritt. Wie erwähnt ist das Hauptproblem hier, dass die Gelddruckerei der Fed die Armen und Minderheiten am härtesten trifft, weil sie am stärksten durch steigende Verbraucherpreise beeinflusst werden und am wenigsten von steigenden Assetpreisen profitieren. Demnach wird die Lücke zwischen den Ethnien stattdessen größer werden, was die Fed nur dazu zwingen wird, mehr Geld zur Kompensation des Problems zu drucken, das sie nur weiter verschlimmert.
Die Evolution der Zentralbanker beweist, dass der Begriff "Homo Sapiens" selten für diejenigen Individuen verwendet werden sollte, die im Offenmarktausschuss der Federal Reserve sitzen.
© Michael Pento
www.pentoport.com
Der Artikel wurde am 23. November 2020 auf www.pentoport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.