Im Blickpunkt: Edelmetalle - Silber Déjà-vu
10.07.2007 | Eugen Weinberg
An den Edelmetallmärkten scheint sich bereits nach zwei Jahren die Geschichte zu wiederholen. Der erste große Anstieg dieses Silberbullenmarktes begann im Juli 2003 und bescherte den Investoren bis zu seinem parabolischen Top im Februar 2004 einen Preisansteig von nahezu 100%. Die folgende Korrektur erfolgte über eine sehr volatile Seitwärtsbewegung, die sich bis August 2005 erstreckte. Im Zuge der Einführung des Silber-ETFs setzte das Metall zu einer weiteren Rallyebewegung an, welche den Preis bis auf ein neues 26-Jahreshoch führte. Seit Mai 2006 befindet sich der Silbermarkt in einer Korrekturphase, die mehr und mehr Parallelen zur vorhergehenden aufweist.
Folgt man diesem Szenario, so ist für die nächsten Monate weiter mit einer volatilen Seitwärtsbewegung zu rechnen, die, schlussendlich, durch eine "Bärenfalle" aufgelöst werden sollte und für das vierte Quartal 2007 sowie das erste Quartal 2008 mit steigenden Preisen rechnen läßt.
Der Optimismus der Investoren ist zwar bereits zu einem Gutteil abgebaut, liegt jedoch immer noch deutlich über den Niveaus vor der letzten langen Rallye. Des Weiteren liegen die Netto-Long-Positionen der Spekulanten an der COMEX rund 50% tiefer als im Februar, jedoch immer noch fast doppelt so hoch als im September 2005 am Beginn der letzten großen Hausse. Auch die Gold- und Silber-ETFs zeigen nach dem Boomjahr 2006 erste Anzeichen einer Sättigung.
Für eine positive Entwicklung von Gold und Silber ab Ende des Jahres spricht unter anderem die Entwicklung des Realzinse, welche durch die erwarteten Zinssenkungen der Fed auf ein kompetitives Niveau für Edelmetalle sinken sollte. Fallende US-Leitzinsen dürften den US-Dollar drücken und damit den Edelmetallen Auftrieb geben.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
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