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Saisonale Trends im Gold-Bullenmarkt 2

20.07.2007  |  Adam Hamilton
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Aufgrund der saisonalen Trends des Gold-Bullenmarktes steigt also die Erfolgswahrscheinlichkeit für Longpositionen in der zweiten Jahreshälfte, beginnend mit Ende Juli, sehr stark an. Von August bis Anfang Februar haben die Trader die Möglichkeit, an zwei von drei großen saisonalen Rallyes, darunter auch der bei weitem größte Anstieg, der mit Oktober beginnt, teilzuhaben. Es wird sich erst herausstellen, ob Gold seinem Muster auch für den Rest dieses Jahres folgen wird, aber es folgte diesem Muster seit letztem Oktober sehr gut. Ich würde jedenfalls sicherlich nicht gegen diese saisonalen Trends wetten.

Obwohl diese Trends sicherlich spannend und ermutigend sind, da wir auf dem Weg in den besten Teil des Jahres für Gold sind, sollten man diese Trends niemals ohne einen Blick auf ihre gelben Standardabweichungs-Bänder betrachten. Die Standardabweichung ist ein Maß für die Streuung und die entsprechenden Abstände zwischen den einzelnen Werten aus den verschiedenen Jahren, für die mit der blauen Linie für einen bestimmten Tag im Jahr der Durchschnitt gebildet wurde. Man kann einen Durchschnittswert von 50 erhalten wenn die zugrunde liegenden Zahlen 45 und 55 sind, man kommt aber auch mit den Zahlen 10 und 90 auf einen Durchschnittswert von 50. Die erste genannte Zahlenkombination würde hier natürlich zu einem viel aussagekräftigeren Durchschnittswert führen. Je weiter also die zugrunde liegenden Daten voneinander abweichen, desto weniger aussagekräftig ist der aus ihnen gebildete Durchschnittswert, der damit zu einem viel weniger verlässlichen Indikator wird.

Die gelben Standardabweichungsbänder in diesen Charts, insbesondere in den zusätzlich eingefügten Charts, bieten eine sichtbare Annäherung für die Abweichung der zugrunde liegenden Daten. Enge Bänder, wie zum Beispiel von Juli bis Oktober, zeigen ein relativ enges Cluster von Daten aus den einzelnen Bullenmarkt-Jahren. Das bedeutet, dass die saisonalen Trends von Gold während dieser Zeit die zugrunde liegenden Gold-Daten besser repräsentieren. Umgekehrt zeigt die weit auseinandergehende Standardabweichung im Mai, dass die saisonalen Trends während diesem Monat weniger repräsentativ sind. Bitte seien Sie sich dessen bewusst, wenn Sie diese Charts studieren.

Alles in allem denke ich, dass die Standardabweichungs-Bänder für diese saisonalen Trends angemessen sind. Sie kommen nie in einen Bereich, in dem man von einem unbedeutenden Durchschnitt aufgrund weit auseinander liegender Daten ausgehen müsste. Wenn es extreme Spitzen geben würde, könnte man der Saisonalität nur wenig Bedeutung beimessen, aber das ist hier zum Glück nicht der Fall.

Ein Problem bei der Anwendung von Standardabweichungen auf Daten, die durch umgerechnete Werte vergleichbar gemacht wurden, liegt darin, dass das Band immer dort, wo die Aufzeichnung beginnt, sehr eng ist. Da der Wert von Gold für den ersten Handelstag jedes Jahres mit 100 festgelegt ist, ergibt auch der Durchschnitt aus allen Jahren für den ersten Handelstag immer 100. Je weiter man sich nun im Jahresverlauf nach hinten bewegt, desto stärker unterscheiden sich die einzelnen Datenreihen und desto größer wird auch die Bandbreite für die Standardabweichung. Um eine alternative Perspektive zu erhalten, die von diesem Effekt weniger stark beeinflusst sein sollte, habe ich Gold auch auf einer monatlichen Basis abgebildet.

In diesem nächsten Chart wurden die gleichen rohen Daten seit dem Jahr 2000 für den jeweils ersten Handelstag im Monat mit 100 festgelegt. Danach wurden die jeweiligen Durchschnitte für Jänner, Februar, und so weiter berechnet und eingezeichnet. Dieser daraus resultierende Chart zeigt die monatlichen Trends von Gold innerhalb dieses säkularen Bullenmarktes. Das hilft, die saisonalen Gold-Trends auch von einer anderen Perspektive als aus der jährlichen Betrachtung zu beleuchten, wobei sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zu erkennen sind.

Ich wollte auch vermeiden, dass die resultierenden Daten in Linien verlorengehen, da in dieser Darstellung jeder einzelne Handelstag saisonal wichtig sein kann. Daher habe ich in diesen beiden Charts die tatsächlichen Datenpunkte als sichtbare Punkte eingezeichnet und danach mit dünnen Linien verbunden. Diese atypische Vorgehensweise erlaubt uns, rasch zu erkennen ob eine scharfe monatliche Veränderung nur eine einfache Verbindung zwischen zwei weit entfernten Datenpunkten ist oder ob es sich doch um eine statistisch bedeutende Verbindung handelt, die durch mehrere Datenpunkte verläuft.

Beachten Sie bitte bei der Untersuchung dieses Charts, dass jeder Kalendermonat eine eigens dargestellte Einheit ist. Mit dem ersten Handelstag jedes Monats beginnt die Darstellung von neuem, sodass es in dieser Perspektive keine Verbindung zwischen den einzelnen Monaten gibt. Der Februar ist also absolut unabhängig vom Jänner und so weiter.
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Interessanterweise bestätigt dieser monatliche Zugang die vier außergewöhnlichen Punkte, die die jährliche Betrachtung hervorbrachte. Gold scheint Anfang Jänner, Mitte März, Ende Juli und Mitte Oktober saisonal schwach zu sein. Diese vier Punkte (im Chart mit Long bezeichnet), sowie auch ein fünfter Punkt Anfang Juni, sind jene Zeitpunkte, zu denen Gold am wahrscheinlichsten schwach ist und bieten damit die größte Erfolgswahrscheinlichkeit für die Investition in neue Longositionen.





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