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Die nächste Edelmetallhausse kann beginnen

22.07.2007  |  Manfred Gburek
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Und nun? Rien ne va plus. Es sei denn, man halte den Verkauf von ein paar Tonnen Gold durch die EZB hier oder das Herumfummeln durch US-Banken an den Gold-Terminmärkten da für mehr als rien (nichts) im Vergleich zu den Tausenden von Tonnen an physischem Gold, die jährlich weltweit umgesetzt werden. Wenn also so gut wie nichts gegen den steigenden Goldpreis auszurichten ist, werden die führenden Zentralbanken (zum Teil mithilfe der großen Geschäftsbanken) wenigstens versuchen, ihn nicht von heute auf morgen in die Höhe schießen zu lassen - so gut sie es halt können. Und die Geschäftsbanken werden weiter Edelmetall- und Rohstoffzertifikate mitsamt börsengehandelten Fonds auf den Markt bringen, denn daran können sie kräftig verdienen, ohne auch nur eine Unze bewegen zu müssen.

Allmählich statt abrupt steigende Gold- wie auch Silberpreise sind das Beste, was Ihnen als Anleger zurzeit passieren kann. Denn zum einen haben Sie die Möglichkeit, Ihre Dispositionen gründlich abzuwägen, bevor Sie Barren, Münzen, Minenaktien oder -fonds kaufen; und zum anderen geht jede sich erst allmählich - wie jetzt - entwickelnde Hausse später in eine so genannte Fahnenstange (fast senkrechter Kursanstieg) über, wie sie bei Edelmetallen zuletzt im Mai 2006 zu beobachten war. Solche Gedanken haben sich offenbar auch die Manager der großen Minenfonds gemacht. Dafür spricht, dass die Aktie des führenden Goldkonzerns Barrick Gold aus Kanada auf einmal aus langem Schlaf erwacht und die viel spannendere Konkurrentin Goldcorp, ebenfalls Kanada, aus einem leichten Abwärtskanal nach oben ausgebrochen ist, dass die Aktie von Nummer zwei Newmont Gold aus den USA für ihre Verhältnisse kräftig nach oben gedreht und dass Südafrikas Blue Chip Gold Fields trotz der vorübergehend erstarkten Kap-Währung Rand endlich die längst erwartete Aufwärtsbewegung begonnen hat.


... und wie Sie davon profitieren

Wer vom weiteren Aufwärtstrend der Edelmetalle profitieren will, kann jetzt also nach längerer Pause wieder auf die Aktien der großen Minenkonzerne und der in sie investierenden Fonds setzen. Davon unbenommen sollten Sie Ihre physischen Anlagen in Barren und Münzen durchhalten und bei zwischenzeitlichen Rücksetzern der Preise weiter aufstocken. Was Juniors und Explorationswerte betrifft, müssen Sie viel Zeit für Nachforschungen aufwenden; denn in diesen Segmenten ist nicht alles Gold, was zu glänzen scheint. Die einfachste Methode: Sie konzentrieren sich auf Juniors und lassen Explorationswerte außer Acht, auch wenn Sie dann einen Tausendprozenter verpassen; denn die Gefahr, sich zu verzetteln und mit den Explorateuren am Ende viel Geld zu verlieren, ist hier sehr groß.

Dann nehmen Sie einzelne Aktien ins Visier. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem ständigen Beobachten der Kurse incl. ihrer relativen Stärke, der Börsenumsätze und der aktuellen Entwicklung im Vergleich zu früheren Aussagen des Managements gemacht. Der einfachste Weg, auf interessante Juniors (neben anderen viel versprechenden Edelmetall-, vor allem Silberaktien) zu stoßen, geht, abgesehen von der deutschsprachigen Internetseite www.goldseiten.de, über die englischsprachige www.kitco.com. Hier finden Sie im unteren Teil eine Rubrik mit den Tagesfavoriten, deren Charts über verschiedene Zeiträume Sie sich vor allem im Hinblick auf ihre relative Stärke anschauen sollten. Erscheinen Ihnen im Lauf der Zeit einige Aktien lukrativ, nehmen Sie die Internetseiten der betreffenden Unternehmen ins Visier. Wird Ihr Interesse dadurch weiter geweckt, wiederholen Sie dies einige Wochen lang. Klicken Sie zusätzlich auf Internetseiten, aus denen hervorgeht, ob die Juniors auch im deutschen Börsenhandel, verglichen mit Ihrem Einsatz, genug gehandelt werden, zum Beispiel auf www.comdirect.de. Ist der Handel hier nur dürftig und sind Sie etwa Kunde der ING-Diba, die für Sie keine Wertpapieraufträge über New York oder Toronto abwickeln will, sollten Sie Ihre Orders für die allein im Ausland ausreichend gehandelten Aktien über eine andere Bank leiten.

Die hier vorgeschlagene Methode geht den meisten Banken und Sparkassen - ebenso wie der Rat, Goldbarren und -münzen zu kaufen - gegen den Strich. Denn sie haben ihre so genannten Anlageberater (oder wie sich sonst noch nennen mögen) auf den Verkauf von Fonds und Zertifikaten getrimmt, die für die Institute viel mehr Geld einspielen als direkte Aktienkäufe und -verkäufe oder physisches Gold. Wenden Sie die Methode trotzdem an. Oder besser gesagt: gerade deshalb.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu

Herr Gburek ist u.a. Moderator auf der "Edelmetall- & Rohstoffmesse" am 2.+3.11.2007 in München und Buchautor. Seine letzten Werke waren: "Das Goldbuch" (2005) und das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z" (2007)




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