Saudi Arabische Aktien jetzt interessant, aber vermeiden Sie das Schulden-Risiko
23.07.2007 | Dr. Marc Faber
Derzeit scheint der Saudi Arabische Markt, der es bisher nicht geschafft hat, an der Erholung der Aktienmärkte im Nahen Osten teilzunehmen, der interessanteste unter allen Aktienmärkten zu sein.
Generell empfehle ich Investoren, von komplizierten Finanzinstrumenten und von allem, das mit der größten Schulden-Blase der Geschichte zu tun hat, abzusehen. Stattdessen empfehle ich einen Wechsel hin zu harten Anlagegütern wie Öl, Gold und Farmland, deren Menge nicht mit der gleichen Geschwindigkeit erhöht werden kann, wie Papiergeld von unverantwortlichen Zentralbanken geschaffen wird.
Es gab einen deutlichen Rückgang in der Anzahl von NYSE-Aktien, die neue 12-Monats-Hochs erreichten (während neue Tiefs in letzter Zeit zugenommen haben und zeitweise die neuen Hochs sogar überstiegen haben). Es ist auch zu erkennen, dass die Anzahl der NYSE-Aktien, die über ihrem 30-Wochen-Durchschnitt handeln, abgenommen hat und es gibt einen geringen Anteil an bärischen Investment-Beratern.
Tatsächlich habe ich gerade erst einen Bericht von einem dieser Berater erhalten, mit dem Titel: "Die nächsten 18 Monaten werden ein neues Erwachen für Amerika bringen und wir werden einmal mehr als die unbestritten reichste und mächtigste Nation der Welt gesehen werden."
Schlamassel in den USA
Wenn ich aber den Schlamassel von Subprime-Hypotheken und CDO, das Leistungsbilanzdefizit, die prekäre Lage des US-Dollar, eine Federal Reserve, die die Kontrolle über das Wachstum von Geld und Krediten verloren hat, und eine ineffektive Regierung ohne klare Richtung in ihrer Außenpolitik betrachte, dann wundere ich mich!
In Folge der Asienkrise hielt die Fed den Leitzins konstant, aber die Zinsdifferenz zu Japan bewirkte eine dramatische Schwächung des Yen. Im Februar 1998 handelte der Yen bei 123 gegenüber dem Dollar.
Bis Mitte Juni war der Yen auf 146 gefallen. Dies löste unter den G7-Entscheidungsträgern Besorgnis aus und nach einem Treffen Ende Juni intervenierten die USA indem sie Dollars verkauften um Yen zu kaufen. Dies unterstützte den Yen kurzfristig, aber die Entwicklung kehrte sich um und bis August war der Yen erneut auf 147 gefallen.
Im August kam es zu einem großen Schock für die Finanzmärkte. Die russische Regierung kam ihren Schuldenzahlungen nicht nach und die darauf folgenden Verluste führten zum Kollaps des LTCM-Hedge-Fonds. Dies löste eine höhere Volatilität in den Finanzmärkten aus und der Yen wurde stärker. Im September, als sich die Krise weiter entwickelte, handelte der Yen im Bereich von 130-135.
Ende September traf der FOMC (Federal Open Market Committee; Offenmarktausschuss) zusammen. Trotz anhaltender Sorgen über die Inflation entschied der FOMC, den Leitzins als Reaktion auf die steigende Risikoaversion in den Finanzmärkten um 25 Basispunkte zu senken. Der Dollar brach stark ein und der Yen stieg in der ersten Oktoberwoche gegenüber dem Dollar um 15% an.
Carry Trade - Endphase
Wenn also die japanischen Zinssätze den Yen-Carry Trade nicht notwendigerweise zerstören, was wird dann der Auslöser dafür sein?
Laut Robert Lind ist es "die Volatilität der Währung, die den Carry Trade letztendlich umbringt. 1998 war es der Kollaps von LTCM, der zu einer höheren Volatilität und damit dem Ende des Trade führte. Niemand von uns kann diese Ereignisse vorhersagen, aber in einer Welt voll von nie da gewesenen finanziellen Ungleichgewichten gibt es zahlreiche potentielle Auslöser für eine erneute Volatilität von Währungen und ein Ende des aktuellen Carry Trade."
Ich bin ebenfalls dieser Ansicht. Es gibt überall im System riesige spekulative Exzesse. Damit könnte schon ein relativ kleines Ereignis (eine Senkung des US-Leitzins im Herbst) eine massive Erhöhung von Risikoaufschlägen bedeuten und zu einer Auflösung aller Carry Trades führen. Man sollte daher eine konstante Akkumulation von Yen und Schweizer Franken in Betracht ziehen.
© Dr. Marc Faber
Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. Der Originaltext ist am 12. Juli 2007 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.
Generell empfehle ich Investoren, von komplizierten Finanzinstrumenten und von allem, das mit der größten Schulden-Blase der Geschichte zu tun hat, abzusehen. Stattdessen empfehle ich einen Wechsel hin zu harten Anlagegütern wie Öl, Gold und Farmland, deren Menge nicht mit der gleichen Geschwindigkeit erhöht werden kann, wie Papiergeld von unverantwortlichen Zentralbanken geschaffen wird.
Es gab einen deutlichen Rückgang in der Anzahl von NYSE-Aktien, die neue 12-Monats-Hochs erreichten (während neue Tiefs in letzter Zeit zugenommen haben und zeitweise die neuen Hochs sogar überstiegen haben). Es ist auch zu erkennen, dass die Anzahl der NYSE-Aktien, die über ihrem 30-Wochen-Durchschnitt handeln, abgenommen hat und es gibt einen geringen Anteil an bärischen Investment-Beratern.
Tatsächlich habe ich gerade erst einen Bericht von einem dieser Berater erhalten, mit dem Titel: "Die nächsten 18 Monaten werden ein neues Erwachen für Amerika bringen und wir werden einmal mehr als die unbestritten reichste und mächtigste Nation der Welt gesehen werden."
Schlamassel in den USA
Wenn ich aber den Schlamassel von Subprime-Hypotheken und CDO, das Leistungsbilanzdefizit, die prekäre Lage des US-Dollar, eine Federal Reserve, die die Kontrolle über das Wachstum von Geld und Krediten verloren hat, und eine ineffektive Regierung ohne klare Richtung in ihrer Außenpolitik betrachte, dann wundere ich mich!
In Folge der Asienkrise hielt die Fed den Leitzins konstant, aber die Zinsdifferenz zu Japan bewirkte eine dramatische Schwächung des Yen. Im Februar 1998 handelte der Yen bei 123 gegenüber dem Dollar.
Bis Mitte Juni war der Yen auf 146 gefallen. Dies löste unter den G7-Entscheidungsträgern Besorgnis aus und nach einem Treffen Ende Juni intervenierten die USA indem sie Dollars verkauften um Yen zu kaufen. Dies unterstützte den Yen kurzfristig, aber die Entwicklung kehrte sich um und bis August war der Yen erneut auf 147 gefallen.
Im August kam es zu einem großen Schock für die Finanzmärkte. Die russische Regierung kam ihren Schuldenzahlungen nicht nach und die darauf folgenden Verluste führten zum Kollaps des LTCM-Hedge-Fonds. Dies löste eine höhere Volatilität in den Finanzmärkten aus und der Yen wurde stärker. Im September, als sich die Krise weiter entwickelte, handelte der Yen im Bereich von 130-135.
Ende September traf der FOMC (Federal Open Market Committee; Offenmarktausschuss) zusammen. Trotz anhaltender Sorgen über die Inflation entschied der FOMC, den Leitzins als Reaktion auf die steigende Risikoaversion in den Finanzmärkten um 25 Basispunkte zu senken. Der Dollar brach stark ein und der Yen stieg in der ersten Oktoberwoche gegenüber dem Dollar um 15% an.
Carry Trade - Endphase
Wenn also die japanischen Zinssätze den Yen-Carry Trade nicht notwendigerweise zerstören, was wird dann der Auslöser dafür sein?
Laut Robert Lind ist es "die Volatilität der Währung, die den Carry Trade letztendlich umbringt. 1998 war es der Kollaps von LTCM, der zu einer höheren Volatilität und damit dem Ende des Trade führte. Niemand von uns kann diese Ereignisse vorhersagen, aber in einer Welt voll von nie da gewesenen finanziellen Ungleichgewichten gibt es zahlreiche potentielle Auslöser für eine erneute Volatilität von Währungen und ein Ende des aktuellen Carry Trade."
Ich bin ebenfalls dieser Ansicht. Es gibt überall im System riesige spekulative Exzesse. Damit könnte schon ein relativ kleines Ereignis (eine Senkung des US-Leitzins im Herbst) eine massive Erhöhung von Risikoaufschlägen bedeuten und zu einer Auflösung aller Carry Trades führen. Man sollte daher eine konstante Akkumulation von Yen und Schweizer Franken in Betracht ziehen.
© Dr. Marc Faber
Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. Der Originaltext ist am 12. Juli 2007 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.