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Vermögensanlage Farbdiamanten - mobil, anonym, wertkonzentriert

12.12.2004  |  Hans Jörg Müllenmeister
Ein smarter Anleger, der die historischen Preishochs edler Sachwerte von 1980 und den anschließenden Verfall über 24 Jahre live miterlebte, ahnt welches Potential im zukünftigen Goldmarkt schlummert. Einen ähnlich dramatischen An- und Abstieg wie es die Edelmetalle in den 70er Jahren erfuhren, erlebten die Diamanten-Preise für Top-Einkaräter, die von 6.000 auf 64.000 DM eskalierten, angetrieben durch Inflationsängste, vor allem aber durch eloquente Telefonverkäufer. Diese Anbieter empfahlen sogenannte Anlagediamanten, und zwar mit aberwitzigen Renditenversprechungen. Das betuchte Publikum gierte förmlich in den 70er Jahren danach.


Analogie zur Manie von 1980

Mit großer Wahrscheinlichkeit kann sich in den nächsten Jahren wieder so eine Blase nach dem gleichen Muster entwickeln, vielleicht einen Tick anders. Demnächst wird es nicht um Anlagediamanten gehen, denn zu tief sitzt heute noch bei den gutgläubigen Vermögenden ihr erlittener Verlust in den Knochen. Immerhin verloren sie bis zu 90% bei diesem Diamantendeal. Was könnte trotzdem ein rechtzeitiges Engagement in gewisse Diamanten attraktiv machen? Da wäre die hohe Wertkonzentration bestimmter Farbdiamanten, sogenannte Fancy Diamonds.


Klug und rechtzeitig einkaufen, bevor die Medien anspringen

Welche Punkte gilt es dabei zu beachten?
  • Die Farbechtheit des Diamanten - dafür bürgt das mitgelieferte Zertifikat eines international anerkannten Prüfinstituts.
  • Kaufen, bevor der Boom ausbricht, und zwar günstig am Anfang der Handelskette im Diamantengroßhandel.

In Analogie zur Manie von 1980 könnten in diesem Spezialsegment enorme Preissteigerungen bevorstehen, angetrieben durch die Medien, die sich immer dann zu Wort melden und die Gier des Publikums anheizen, wenn der informierte Anleger zuvor rechtzeitig ausgestiegen ist. Urplötzlich entsteht dann in der Nähe des Hochs ein gieriger "Bedarf", der nicht zu decken ist.


Qualitätskriterien bei Farbdiamanten

Preisentscheidend ist vor allem die Farbe, deren Intensität, wie auch die relative Reinheit des Diamanten. Auch die Steingröße ist wertentscheidend. Der Preis steigt dabei nicht mit dem Edelsteingewicht, sondern wesentlich stärker. Ein naturblauer Einkaräter - das sind 0,2 Gramm - kann z.B. 50.000 Euro kosten. Ein Dreikaräter gleicher Farbqualität kostet nicht etwa dreimal soviel, sondern vielleicht 500.000 Euro.


Die Seltenheit: der Garant für eine Wertschätzung

Je seltener ein Diamant ist, um so besser ist er als Anlageobjekt geeignet. Diese einfache Regel gilt für jeden Sachwert. Ausschlaggebend ist die natürliche Seltenheit, die sich im Preis ausdrückt. Das Diamanten-Syndikat De Beers führt vielfach eine künstliche Seltenheit bei "normalen", also kommerziellen Diamanten herbei, indem diese von Zeit zu Zeit gezielt verknappt werden; schließlich gibt es farblose Diamanten in ausreichender Menge. Bei hochseltenen Fancy Diamonds ist Preis-Manipulation ausgeschlossen. Hier entwickelt sich ein Preis ausschließlich durch Angebot und Nachfrage.

Beweis: In den zurückliegenden Baissejahren sind die Diamantpreise für kommerzielle Ware z.T. stark gefallen, die Preise für Farbdiamanten haben sich dagegen stetig nach oben bewegt, selbst ohne Inflationsbefürchtungen.


Farbdiamanten: Nur Tropfen im Meer der weltweiten Diamantenproduktion

Damit man sich von der Seltenheit der Fancy Diamonds eine Vorstellung machen kann, kurz ein Vergleich zu "normalen" Diamanten. Die jährliche Diamantenförderung beträgt etwa 120 Mio. Karat. Eine gewaltige Menge von 25 Tonnen. Davon sind nur etwa 10% als Schmucksteine wirklich geeignet, macht 2,5 Tonnen; der Rest wandert in die Industrie. Nur 10% (250 kg) davon gehören zur Spitzenklasse. Und wieder nur 5% sind dabei größer als 1 Karat. Das sind 12,5 kg oder 62.500 Karat/Jahr. So relativiert sich die ursprünglich riesige Ausbeute. Demgegenüber werden farbige Diamanten nur im Promillebereich gefunden, also vielleicht 100 Karat. Von hochseltenen, blauen Diamanten schürft man weltweit sogar nur einige Karat; für die Blaufärbung ist das Element Bor im Diamantenkristall verantwortlich.
Übrigens, Industriediamanten haben auch ihre Bedeutung, selbst synthetisch erzeugte Diamanten. Kürzlich gelang es in der Uni Ulm synthetische Diamanten im Nanobereich zu erzeugen als Überzug für Augenskalpelle, hochpräzise Uhrzahnräder und Uhrfedern mit extremer Elastizität.


Naturfarbene Diamanten, begehrte Raritäten für einen erlauchten Anlegerkreis

Die Schwierigkeit für den Anleger bei diese farbigen Diamant-Sonderlinge liegt in der Beschaffung dieser sehr seltenen Liebhaberobjekte, denn für sie gibt es weltweit keinen offenen Markt, also auch keine Referenzpreise. Ausschlaggebend für die Höhe des Preises ist die Farbe selbst. Die Natur hat die Nuancen der möglichen Farbpalette unterschiedlich selten verteilt. Während Gelb- und Brauntöne relativ häufig vorkommen (etwa 95% aller naturfarbenen Diamanten), ist ein roter oder blauer Diamant eine Rarität sondergleichen. Die Preise, die man dafür auf Auktionen bereit ist zu zahlen, sind utopisch und steigen sichtlich von Jahr zu Jahr.

Ein Beispiel: 1987 wurde in New York ein sogenannter purplishred Diamant von 0,95 ct für sage und schreibe 926.000 US$ verkauft. Dem entspricht ein Preisäquivalent von 80 Einkarätern der farblosen Diamanten bester Qualität: Eine unvorstellbar hohe Wertkonzentration auf weniger als sechs Kubikmillimeter Volumen. Diese 0,2 Gramm (gleich ein Karat, abgekürzt 1ct) schwere Substanz hat es in sich, denn eine Million US$ in Gold angelegt, wögen etwa 90 kg, also 450.000 mal soviel.

Kürzlich wurde ein tropfenförmiger, blauer 15-ct-Diamant verauktioniert, der fünf Millionen Euro erbrachte. Das sind pro Karat über 270.000 Euro. Diese "Geldbombe" paßt bequem auf einen Teelöffel, während der Geldwert in 500-Euro-Scheinen 5000mal schwerer ist.


Unverzichtbar: das international anerkannte Zertifikat

Die absolute Rarität hat nicht nur ihren Preis, sondern auch ihren Pferdefuß. Die Naturfarbe des Diamanten kann vorgetäuscht, also manipuliert sein. Klar, hier kommen Begehrlichkeiten auf. Das Echtheitsgutachten eines seriösen Instituts ist ein absolutes Muß! Weltweit kommen dafür nur drei Institute in Betracht, die kompetent eine Aussage über den Farbcharakter des Diamanten machen können, nämlich:
  • das Gemmological Institute of America (GIA)
  • das Antwerpener Institut Hoge Raad
  • das Gemmologische Laboratorium Gübelin in Luzern

Sie alle stellen die Farbe und die Farbechtheit fest, machen aber üblicherweise keine kompletten Aussagen zu den übrigen Qualitätsdaten. Nach wie vor ist die objektive Farbbeurteilung problematisch. "Farbe" ist ja eine komplexe Mischung aus Farbton, Sättigungsstufe und Dunkelstufe.


Ein unvergängliches Depot

Betrachten Sie Farbdiamanten in Ihrem Depot als langfristige Anlage. Kein seriöser Kenner der Materie wird Ihnen sagen können, mit welchen Renditen Sie rechnen können. Doch eins steht fest: Sie zählen damit heute schon zu einem begrenzten Liebhaberkreis, der sich aber von Jahr zu Jahr verbreitert. Was sicherlich nicht in diesem Maße steigt, ist das Angebot an Spitzensteinen. Dieser Tatsache ist sich der etablierte Interessentenkreis in Amerika und Asien längst bewußt.


Mobile anonyme Wertsicherung in der Krise

Unterschätzen Sie keinesfalls den wertsichernden Aspekt. Sie sollten beizeiten einen Teil dafür zur Vermögenssicherung "opfern", dies aus geschichtlicher, bitterer Erfahrung. Ein Staat vor dem Bankrott kann Grundbesitz enteignen, unverdientes Geld drucken und eine Währungsreform beschließen. Eine Währungsharmonisierung wäre ein hübsches Wort für einen globalen "Finanz-Kollaps" mit nachfolgender Inflation. Ehe Sie sich versehen, ist unter diesen Umständen Ihr sauer verdientes Geld hinweggerafft. Dann wäre es klug, wenn Sie rechtzeitig einen Teil Ihres Geldes in leicht mobile, diskrete Sachwerte überführen, die vor dem staatlichen Zugriff weitgehend sicher sind. Gold kommt dafür erfahrungsgemäß auch in Betracht. Gold "versteht" aber jeder, selbst der Staat. Und es versteht sich, daß ein Staat im Ernstfall privates Gold auch gnadenlos annektieren kann. Damit machten zuletzt die amerikanische Bürger unter Roosevelt ihre böse Erfahrung.

Nach zwanzig Jahren Goldbaisse könnten Investments in Gold oder Farbdiamanten interessant werden. Noch kann der Investor das unentdeckte Wertkonzentrat Farbdiamant relativ preiswert erwerben. Für Einzelexemplare ist das Phänomen Fancy Diamond das "Schwarze Loch" für das große Geld: eine farbenprächtige Laune der Natur, zugleich aber wertsicherndes Kleinod auf engstem Raum.


Beim Autor sind Adressen seriöser Diamantenschleifereien hinterlegt. Der normale Juwelen-Einzelhandel kann mit diesen Sondersteinen nicht aufwarten, auch aus Kostengründen und wegen mangelnder Fachkompetenz kommt der Einzelhandel nicht in Betracht.


© Hans Jörg Müllenmeister



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