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Warum goldgedeckte Währungen Kriege verhindern helfen

19.09.2002  |  Ferdinand Lips
- Seite 3 -
Das 20. Jahrhundert

Im Gegensatz zum 19. Jahrhundert war das 20. Jahrhundert ein Jahrhundert der Inflation, der Hyperinflation, der Währungs- und Handelskriege, Spekulationswellen und militärischer Kriege. Zwei Weltkriege und Hunderte, wenn nicht Tausende von lokalen Kriegen. Hunderte von Millionen Toten, Vernichtung ganzer Völker, Völkerwanderungen, wirtschaftlicher Ruin und schlussendlich totaler Untergang der Zivilisation. Warum werden Kriege geführt? Zweifellos haben zu allen Motivreihen, die zu internationalen Konflikten und schliesslich zu Kriegen führten, die «wirtschaftlichen» die grösste Rolle gespielt.

Von den Kämpfen der Urzeit um Jagd- und Weideplätze, um Salzquellen und fruchtbare Flusstäler, über die Raub- und Eroberungszüge der See- und Handelsstaaten, bis zu den modernen Kämpfen um Bevölkerungsspielraum, Absatzgebiete und dem wichtigsten Motiv von allen - dem Rohstoffbesitz. Eine grosse Rolle haben aber auch «innenpolitische» Probleme gespielt. Oft wurden Kriege geführt, um die Bevölkerung von internen Schwierigkeiten abzulenken.

Im Nahen Osten geht es um beides: nämlich erstens die Kontrolle der Ölvorräte und zweitens, um vom krisenhaften Zustand des Finanzsystems abzulenken.


Saddam Hussein ist nur der Vorwand

Und diese Kriege führten noch immer zur Kaufkraftvernichtung der Währungen. Während eine Goldmünze aus der Zeit Alexanders des Grossen oder Julius Cäsars heute genauso glänzt wie damals, so ist es das Schicksal der Papierwährungen, dass sie früher oder später auf ihren inneren Wert zurückgehen, nämlich auf null. Die Deutschen können davon ein Lied singen. Totalverlust nach dem Ersten Weltkrieg. Totalverlust nach dem Zweiten Weltkrieg und schliesslich Aufnahme in das europäische Währungssystem - den Euro. Und dies alles innerhalb von weniger als 100 Jahren.


Gold ist Freiheit

Es gibt aber nicht nur den Zusammenhang zwischen goldgedeckten Währungen und Krieg, sondern es gibt auch einen Zusammenhang zwischen goldgedeckten Währungen und Freiheit. Vom US-Notenbankchef Greenspan stammt der berühmte Essay: Der Goldstandard ist Garant für Prosperität und Freiheit.

Wenn wir uns erinnern, dass zu den ersten Amtshandlungen von Lenin, Mussolini und Hitler gehörte (übrigens auch Roosevelt), dass sie den Goldbesitz verboten, dann spüren wir den Zusammenhang. Auch heute wird der Goldpreis manipuliert und tief gehalten. Die Wall-Street-Banker und ihre Helfer betreiben schon lange eine Manipulation des Goldpreises. In den USA gab es sogar einen Prozess dagegen. Mehr kann ich jetzt darüber nicht sagen. Aber es soll für Sie ein zusätzlicher Anstoss zum Nachdenken sein. In meinem kürzlich erschienenen Buch «Gold Wars» ist diese Manipulation dargestellt.

Heute gibt es nur noch Papiergeld. Es ist Falschgeld. Es bietet dem Bürger keine Sicherheit. Er kann nicht genug sparen, und sofern er spart, geht das meiste verloren. Am schlimmsten ist die Situation für den Lohnempfänger und den Pensionierten. Schlussendlich wirft er sich dem Staate in die Arme und wird unfrei. Die Politiker aller Schattierungen werden sich stets der Wiederherstellung des Goldstandards widersetzen. Aber Röpke hatte recht, als er sagte: «Niemals war eine Entpolitisierung des Geldes notwendiger als im Zeitalter der modernen Demokratie.»


Konklusion

Wir wollen heute, wo die «Humanität am Scheideweg» steht, wie das Kongressthema die Weltlage charakterisiert, die Fakultäten befragen. Wir wollen wissen, was sie beitragen können, um einen Ausweg zu suchen, um die unvorstellbare Eskalation des Leidens auf dieser Welt zu verhindern. Als Banquier empfehle ich Ihnen eindringlich, den Goldstandard wieder in die Diskussion zu bringen. Die Bevölkerung versteht das intuitiv. Der Goldstandard wäre ein Hilfsmittel meiner Fakultät, um den Machtrausch der Mächtigen zu zügeln.

Die Papier- oder Falschgeldkrankheit ist jedoch wie die Drogensucht. Es braucht immer mehr von der Droge, und am Ende kommt der Zusammenbruch. Es gibt heute keine Anhaltspunkte, wonach dieses Falschgeldexperiment besser enden sollte als frühere Experimente. Infolge der wirtschaftlichen Kraft der USA hat es sowieso schon länger gedauert, als man erwarten konnte. Lassen Sie mich enden mit einem Zitat aus dem Jahre 1948 vom US-Kongressabgeordneten Howard Buffett aus Nebraska.

Howard Buffett ist der Vater des erfolgreichsten Investors aller Zeiten, Warren Buffett: «Infolge der wirtschaftlichen Stärke der USA kann es lange dauern, bis das Ende des Papiergeldexperiments erreicht ist. Aber wenn dieser Tag kommt, dann wird unsere dannzumalige Regierung wahrscheinlich finden, dass ein Krieg im Ausland klüger ist als eine Auseinandersetzung im eigenen Land. Dies war auch der Ausweg für die Papiergeldwirtschaft Hitlers und anderer.

Wenn die menschliche Freiheit überleben soll, dann gibt es keine wichtigere Herausforderung, als den Kampf um die Wiedereinführung von ehrlichem Geld zu gewinnen, sprich die Wiedereinführung der Goldwährung. Nur so sind wir sicher, dass uns allen die Früchte unserer Arbeit erhalten bleiben.»


© Ferdinand Lips
Quelle: www.Zeit-Fragen.ch



Kriege im 19. Jahrhundert nach Napoleon
- 1855 Krimkrieg
- 1861-65 Sezessionskrieg in der Union, Befreiung der Negersklaven, Abraham Lincoln
- 1866 Preussisch-Österreichischer Krieg, Königsgrätz, Norddeutscher Bund
- 1870-71 Deutsch-Französischer Krieg
- 1877-78 Russisch-Türkischer Krieg, Berliner Kongress
- 1894-95 Krieg zwischen Japan und China
- 1900 Burenkrieg in Südafrika



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