Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Adrian Day: Der große Mythos der Royalty-Unternehmen

01.05.2021
- Seite 2 -
Woher sollen die neuen Deals kommen?

Ich habe oben erwähnt, dass viele Investoren denken, dass sich Royalty-Unternehmen nicht in einer so starken Position befinden, um in starken Märkten gute Geschäfte zu machen. In Wahrheit haben Royalty-Unternehmen eine bemerkenswerte Fähigkeit bewiesen, innovativ zu sein und sich an jedes Goldumfeld anzupassen. Das Konzept eines "Streams", das von Wheaton in den frühen 2000-er Jahren eingeführt wurde, war eine solche Revolution des Modells.

In den ersten Jahren durchsuchten Royalty-Unternehmen die Unterlagen nach bestehenden Lizenzgebühren, die sie kaufen konnten, normalerweise von Landbesitzern, die eine Lizenzgebühr behielten, wenn sie das Land an ein Bergbauunternehmen verkauften. Später begannen sie, Explorations- und Erschließungsunternehmen im Austausch für zukünftige Lizenzgebühren Kapital zur Verfügung zu stellen. Nach der großen Ressourcenpleite im Jahr 2011 stellten sie großen Basismetallunternehmen Kapital zur Bilanzsanierung im Tausch gegen Lizenzgebühren auf Edelmetall-Nebenprodukte zur Verfügung.

Jetzt, wo die Bilanzen wiederhergestellt, die Aktienmärkte offen und die Zinssätze extrem niedrig sind, wollen sie eine Rolle bei der Bereitstellung von Kapital für Bergbauunternehmen spielen, und zwar in Verbindung mit Bankkrediten und etwas Eigenkapital, um so den Verlust von Off-Top-Einnahmen im Gegenzug für eine höhere Lizenzgebühr zu verringern, aber auch um die Verwässerung des Eigenkapitals zu reduzieren und den Banken und Aktienmärkten ein gewisses Maß an Sicherheit durch die Due-Diligence-Prüfung zu geben, die respektierte Royalty-Unternehmen durchgeführt haben. Wieder einmal ist die gängige Wahrnehmung ein Missverständnis.


Zyklizität begünstigt Royalty-Unternehmen

Es gibt aber noch etwas anderes. Der Bergbau ist ein notorisch zyklisches Geschäft. Es kann fünf Jahre oder länger dauern, bis eine Goldmine erschlossen wurde und mit der Produktion beginnen kann, bei einer großen Basismetallmine dauert das sogar noch länger. Bis die Mine tatsächlich Einnahmen generiert, kann sich der Zyklus bereits geändert haben!

Die Royalty-Unternehmen sind tendenziell kontrazyklischer als die Bergbauunternehmen in der Vergangenheit. Mit starken Bilanzen waren sie in der Lage, die Chancen während des Bärenmarktes von 2011 bis 2016 zu nutzen, während viele Bergbauunternehmen versuchten, ihre Schulden zurückzuzahlen, indem sie Vermögenswerte abstießen, die sie nur ein paar Jahre zuvor gekauft hatten. Von 2010 bis 2013 tätigte Franco keine einzige bedeutende Akquisition. Aber von 2013 bis 2016 war es einer der aktivsten Investoren in diesem Bereich.

Während dieser mageren Jahre kauften in der Tat nur sehr wenige große Unternehmen aktiv etwas, abgesehen von Franco, Wheaton und Royal. Die Übernahmen während des Bärenmarktes legten den Grundstein für die Gewinne in den starken Märkten. Die meisten der großen Royalty- und Streaming-Unternehmen haben ihre Kalkulationen auf der Grundlage der vorhandenen Vermögenswerte gemacht: Würden sie keine einzige weitere Akquisition tätigen, könnten sie mit den aktuellen Vermögenswerten mit den gleichen (oder höheren) Einnahmen und der Fähigkeit, die gleiche Dividende zu zahlen, jahrzehntelang weitermachen.

Die Unternehmen selbst werden also wachsen und in starken Märkten gut abschneiden, auch ohne zusätzliche Akquisitionen, und das spiegelt sich in den Aktienkursen wider. Vom Tief des XAU im Januar 2016 bis Mitte 2020 haben sich alle drei großen Royalty-Unternehmen besser entwickelt als der XAU-Index.


Mehr Investoren mögen Royalties

Ein zusätzlicher Faktor hilft den großen Royalty-Unternehmen in einem starken Markt: Wenn der Goldpreis steigt, kommen mehr Generalisten in den Bereich. Sie werden sich natürlich den großen Unternehmen zuwenden, denjenigen, deren Namen bekannt sind, wie Barrick oder Newmont. Sie werden sich auch den großen Royalty-Unternehmen zuwenden, die beständig Gewinne erwirtschaftet und beständig Dividenden gezahlt haben sowie deren Aktienkurse über mehrere Jahre hinweg gestiegen sind.

Ich habe mich bisher auf die "großen Drei" der Royalty- und Streaming-Unternehmen konzentriert; diese Unternehmen bleiben solide Käufe. Gleichzeitig haben ausgewählte kleine Royalty-Unternehmen die Fähigkeit, überdurchschnittliche Renditen zu erwirtschaften, wenn sie wachsen, und mit diesem Wachstum steigen auch ihre Bewertungsmultiplikatoren. Diese Royalty-Unternehmen sind die Eckpfeiler meines Portfolios und sollten das auch für Sie sein. Wir können großes Vertrauen haben, dass sie in guten und in schlechten Zeiten für uns produzieren werden. Die Royalty-Unternehmen sind in der Tat der Goldinvestor für alle Jahreszeiten.


© Adrian Day



Dieser Artikel wurde am 23. April 2021 auf www.internationalman.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"