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Ein hässlicher, neuer Rekord

01.08.2007  |  Theodore Butler
- Seite 2 -
Ganz gleich wie viele Dienststellen man davon in Kenntnis setzt, es scheint keinen etwas anzugehen. Hersteller und selbstgefällige Händler teilen sich die illegalen Gewinne aus den blühenden Geschäften. Viele Länder in der ganzen Welt haben über die Jahre Maßnahmen zur Bekämpfung solcher unter-karätiger Schmuckverkäufe unternommen (gerade im Fall von Gold). In den USA gibt es dafür nur eine antiquierte Gesetzgebung, um deren Umsetzung sich jedoch keiner kümmert. (...)

Das Silver Institute veranschlagte 166 Millionen oz physisches Silber für die Schmuckherstellung im Jahr 2006. Angesichts der Tatsache, dass die USA einer der größten Weltmärkte für Sterlingsilber ist, kann man sich auch gut vorstellen, dass die jährliche Nachfrage viel größer als 166 Millionen oz sein würde, gäbe es diesen Betrug mit unter-karätigem Schmuck nicht.

Mit freundlichen Grüßen
...... ............"


Hier ist Ted Butlers Antwort auf diese E-Mail:

Ab und zu passiert es, dass man aus heiterem Himmel Gespräche führt, die wertvolle Informationen enthalten. In diesem Fall, in dieser E-Mail, haben wir Informationen erhalten, die frühere Vermutungen bestätigen und somit weitere Gründe liefern, Silber zu kaufen.

Dieser Gentleman bestätigt, dass er, obwohl er direkt im Silbergeschäft tätig ist, nicht die wahre Geschichte des Silbers kannte, von der ich seit vielen Jahren schreibe. Dieser Umstand sowie seine Gewissheit, dass auch kein anderer in seinem Geschäftszweig sich über die wahren Fakten im Klaren gewesen ist, bestätigen, wie wenige Menschen um die Tatsachen im Silbersektor wissen. Wenn nicht einmal diejenigen, die im Silbergeschäft tätig sind, Bescheid wissen, wie sollten sich diejenigen, die kaum etwas damit zu tun haben, besser damit auskennen. Das frühzeitige Wissen (bevor es die breite Masse weiß) um die Fakten egal welcher Investition, sichert ihnen einen gewichtigen Vorteil. Sie müssen das Wissen jedoch auch in der Praxis geschickt umsetzen oder anders gesagt: Sie müssten schon Silber kaufen, bevor es die Masse tut.

In dieser E-Mail klingt auch an, dass die industriellen Verbraucher sehr niedrige Silberlagerbestände halten. Das betone ich schon seit Jahren. Dies ist einer der wichtigen bullischen Faktoren für Silber, vielleicht der stärkste, bullische Faktor überhaupt. Deswegen, weil der industrielle Verbraucher keine Wahl bei der Entscheidung hat, Silber zu kaufen. Der industrielle Verbraucher braucht es unbedingt, um sein Geschäft am Laufen zu halten und er muss es kaufen, ganz gleich was passiert. Diese Verbraucher haben nur die Wahl wie viel sie kaufen, aber nicht ob sie kaufen.

Da die Verbraucher seit Jahrzehnten ihre Käufe nach der “Hand-in-den-Mund“-Art tätigten (wie es auch bei allen anderen industriellen Rohstoffen der Fall ist), werden sie auch weiter auf diese Art kaufen (man nennt es auch die bedarfsorientierte Methode). Es liegt in der menschlichen Natur, dass die Verbraucher solange keine Lagerbestände aufbauen, bis sie befürchten müssen, dass die für das Geschäft wichtigen Lieferungen nicht rechtzeitig ankommen. Dann bekommen alle auf einmal Panik. Alles was es braucht, um Panik auszulösen, sind ausreichend lange Lieferverzögerungen. Zieht man die derzeitigen Gegebenheiten beim Silber heran, so werden Lieferverzögerungen unvermeidbar sein, so wie auch eine zukünftige "Lagerbestand-Panik" unter den industriellen Verbrauchern.

Noch einmal: Der Vorteil, der aus Investitionen in Silber entsteht, bevor es zu einer solchen "Lagerbestand-Panik" unter den industriellen Verbrauchern kommt, kann auch nur dann etwas bringen, wenn sie ihr Wissen praktisch anwenden.

Die E-Mail gibt mir auch den Einstieg in ein Thema, das schon vor einigen Jahren aufgetaucht ist, nämlich die mögliche Unreinheit des Sterlingsilberschmucks und anderer Gegenstände. Das Thema bekommt neuen Schwung durch die unumwundene Aussage dieses Gentleman, der zufolge unter-karätiges Sterlingsilber hauptsächlich in China und Korea hergestellt wird.

Nach den jüngsten Berichten über schlechte Nahrung und Medikamente aus China, komme ich nicht umhin an die Möglichkeit zu glauben, das einige an jeder Ecke sparen und niederwertiges Sterlingsilber herstellen. Immerhin ist das nicht lebensbedrohlich und verglichen mit Nahrung und Medizin ist das Strecken von Silber noch harmlos.

Auf jeden Fall kann ich die Frustration des Gentlemans verstehen (so wie er auch sicherlich meine versteht), darüber, dass er schwere Kämpfe austragen muss, um die richtigen Behörden zu finden, die sich dieser Angelegenheit annehmen.

Aber ich sehe hier auch zusätzliche bullische Faktoren für Silber, wenn dieses Problem des unter-karätigen Sterlingsilbers so weitverbreitet ist, wie es dieser Leser andeutet. Im Fall des gestreckten Silbers wird man mehr Probleme mit dem Silberrecycling haben als bei echtem Sterlingsilber. Die Raffinerien werden nicht für etwas zahlen, das sie nicht bekommen, daher würden die Preise für die Rückführung dieses Silbers in den Markt extrem hoch sein.

Wenn die breite Öffentlichkeit davon erführe, wie weit verbreitet das minderwertige Silber schon sein könnte, dann würde man vielleicht das Echte neu schätzen lernen und auch wollen. Das wäre dann bullisch für den Preis.


© Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 31.07.2007 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.

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