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Optimistisch Negative Korrelationen

03.08.2007  |  Jim Willie CB
- Seite 4 -
Die große Rettungsaktion (Bailout)

Die Gespräche über einen unvermeidlichen Bailout der Notenbank für den Hypotheken-Bondmarkt im Allgemeinen und für die Banker der Wall Street im Besonderen haben noch nicht einmal begonnen. Ich schätze einmal grob, dass sich der letztendlich zustande kommende Bailout auf Billionen Dollar belaufen wird, nicht eine Billion sondern viel mehr. Die großen Makler-Händler-Banker der Wall Street werden davon den Löwenanteil erhalten.

Der 2000er-Börsencrash brachte hauptsächlich große Verluste für die Öffentlichkeit mit sich - Verluste für die Pensionsfonds. Er war jedoch ein Segen für die Wall Street. Ihre etablierten Maklergesellschaften waren bei den Technologieaktien vorher auf breiter Linie short gegangen. Der Bondcrash wird wiederum große Verluste für die Pensionsfonds mit sich bringen, aber auch gigantische Verluste für die Wall-Street-Insider sowie für die Wohlhabenden, die bei den irren Hedgefonds große Wetten eingegangen sind. Die herrschende Elite aus Bankerfirmen und Maklergesellschaften werden die US-Notenbank anflehen, ihnen zu helfen - für das Allgemeinwohl und die Integrität des Systems. Denken sie daran, dass die Mitglieder des US-Notenbanksystems in einer Reihe mit den Verlierern stehen, die zum Schlachten angetreten sind.

Die im Allgemeinen nicht wahlberechtigte Öffentlichkeit wird auch einen Bailout für sich wollen, aber sie werden davon nur Krümelchen sehen. "Helikopter-Ben", der Geld auf die Haushalte streut, ist nur Gerede. Für jeden Dollar, der an alle nationalen Haushalte ausgegeben wird, sind auf der anderen Seite schätzungsweise 1.000 Dollar für die Elite-Firmen der Wall Street angedacht - ein Verhältnis von 1000:1. Wenn es dazu kommt, wenn zum Bailout kommt, dann wird der Dollar zusammensacken. Die Integrität der Weltreservewährung wird dann betroffen sein - ein Problem, das sich nicht beheben lässt. Die Integrität der Wächter der Weltreservewährung wird diskutiert werden - dann wird das Versagen eingestanden werden müssen.

Missglückte Auktionen für angeschlagene Hypotheken-Bonds ziehen unheimlich viel Aufmerksamkeit auf sich, da es sich hierbei um Geschäfte handelt, die sich nicht nach einer bestehenden, gebilligten Preisstruktur richten. Gerichtsprozesse werden ihr übriges für die negative Publicity tun - ein Prozess der jetzt am Laufen ist. Wie die Immobilienpreise, so werden auch die CDO-Bonds direkt, aber mit einer zeitlichen Verzögerung fallen - unter dem zusätzlichen Gewicht der Herabstufung durch Schuldenrating-Agenturen.

Damit hat gerade ein weiterer Prozess begonnen. Die Agenturen werden so handeln, damit sie nicht selbst in Gerichtsprozesse hineingezogen werden. Die Fonds werden gezwungen sein, in einem fallenden Markt zu verkaufen. Sie müssen ihre Positionen bei den Hypotheken-Bonds liquidieren (die ihre guten Investitionsnoten eingebüßt haben), um den Nachschussforderungen nachkommen zu können. Das fertige Rettungspaket der US-Notenbank wird in einer Größenordnung angesiedelt sein, die den 1989er Bailout für Savings&Loan übertreffen wird. Diesmal wird eine Treuhandgesellschaft größere Probleme haben, die Hypotheken-Bonds und die dazugehörigen Säureflakons mit forderungsbesicherten Wertpapieren (CDO-Bonds) zu verkaufen.

Die Schieflage bei den Hypotheken-Bonds brachte es zu noch größerer öffentlicher Aufmerksamkeit als die ABX-Bond-Indizes Verluste verzeichneten. Die erstklassigen "AAA"-Bonds fielen um 5%, die "A"-Bonds fielen um 10%, was man im unteren Chart sehen kann. Die "BBB"-Subprimes fielen wieder unter 50% ihres ursprünglichen Nennbetrags.

Man weiß inzwischen, dass die Kontagion auch die qualitativ hochwertigen Bonds bedrohen. Mit zunehmender Kontagion kommen die Bailouts. Wenn die CDO zu weiter fallenden Immobilienpreisen führen, werden sie auch bei den "AAA"-Bond weitere, überraschende Verluste beobachten können. Für Commercial-Hypotheken gilt eine Kontagion als sicher, da bei jenen dieselbe irrsinnige Art der Kreditvergabe praktiziert wurde nämlich: Kreditvergabe ohne Dokumentierung oder Bewertung, niedriges Kredit/Wert-Verhältnis und übertriebene Gewinn- und Verlustrechnungen bezüglich der Zinsen.

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Auch bei den Unternehmensanleihen (corporate bonds) ist die Kontagion sicher, sie wurden ebenso in das Fäkal-Potpourri der COT eingepasst. Denken sie daran, dass das Hauptziel der US-Notenbank, laut Chairman Bernanke, darin besteht ein Übergreifen der Kontagion auf Prime-Hypotheken zu verhindern. Man muss Bernanke zugestehen, dass er wenigstens zugibt, dass das Problem schlimmer ist, als man zuerst gedacht hatte. Wenn er bloß die mentale Fessel des ständigen Gelabers über "Inflationserwartungen" ablegen könnte, würde er auch mehr Respekt gewinnen.

Solches Gerede ist die mentale Bretzel für Dumme. Übrigens kam es zu noch mehr Verzerrungen. Die Junizahlen für Hausverkäufe sanken um 3,8%, aber gleichzeitig wird behauptet, dass die Bestände um 4,2% fielen, auf 8,8 Monate. Niedrigere Verkaufszahlen bedeuten auch ein größeres Angebot an unverkauften Häusern. Die Mai-Bestände beliefen sich auf das Angebot von 8,9 Monaten; des Rätsels Lösung: Entmutigte Verkäufer haben ihre Häuser vom Markt genommen. Wieder einmal korrupte Statistiken.




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