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Überraschende Frühjahrsoffensive der Inflation

05.06.2021  |  Michael J. Kosares
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"Sie [die Fed] sollten sich nicht in diese Dinge einmischen", sagt der ehemalige New Yorker Fed-Volkswirtschaftler Christopher Whalen in einem CNBC-Interview, "auch wenn progressive Politiker sie hineinziehen wollen. Sie müssen den Mut haben, 'Nein' zu sagen. Seit 2008 haben sie an so vielen Fronten kapituliert, dass ich die Institution gar nicht mehr wiedererkenne. Die Bank, für die ich gearbeitet habe, ist weg."

In ähnlicher Weise drückte der Hedgefonds-Guru Stanley Druckenmiller seine Besorgnis über die Fusion von Finanzministerium und Fed aus und warnte, dass die akkommodierende Politik der Zentralbank Risiken für den Status des US-Dollar als globale Reservewährung darstellen könnte. Sogar der ehemalige Finanzminister Larry Summers, ein Demokrat, hat öffentlich vor den Gefahren für den Dollar durch die "Print-and-Spend"-Politik der Biden-Regierung gewarnt.

In diesem Sinne berichtete Bloomberg letzte Woche über einen etwas mysteriösen Zustrom von Goldnachfrage bei der Bank of England und spekulierte, dass die Quelle dieser Nachfrage die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) sein könnte, die eine oder mehrere Zentralbanken vertritt.

Der Nachrichtendienst zitiert die Mobilisierung von einer Million Unzen oder mehr als 30 Tonnen - keine kleine Zahl, wenn man bedenkt, dass Polens Kauf von 9 Tonnen im Jahr 2019 als einer der größten jemals von einer Zentralbank eines EU-Mitgliedslandes gemeldet wurde. Tatsächlich könnte Polen die geheimnisvolle Quelle sein, wenn man bedenkt, dass es im vergangenen März öffentlich verkündet hat, dass es auf dem Markt für weitere 100 Tonnen des Metalls ist.

Gleichzeitig wollen wir an dieser Stelle einen möglichen Zusammenhang - direkt oder indirekt - mit der bevorstehenden Umsetzung der Basel-3-Vereinbarungen nicht ausschließen. In dem Bloomberg-Bericht heißt es, dass der Grund für die steigende Goldnachfrage der Zentralbanken darin liegt, "ihre Portfolios weg vom US-Dollar zu diversifizieren, um ihre Finanzen inmitten der Sorgen über die ultralockere Geldpolitik der Fed, die massiven US-Staatsausgaben und den Inflationsdruck zu sichern."

Wir sehen das als eine rationale Reaktion auf die aktuellen wirtschaftlichen Umstände. Nicht nur die Vereinigten Staaten sind dabei, ihre Währung zu entwerten, sondern die meisten, wenn nicht sogar alle Staaten, die international gehandelte Währungen ausgeben, die als Reservewährung verwendet werden. Obwohl der Bloomberg-Artikel die Frage vermeidet, fühlen wir uns gezwungen zu fragen: Wer wäre der Verkäufer in diesen prekären Zeiten? Wenn sich herausstellt, dass die Quelle der Nachfrage tatsächlich die Zentralbanken sind, wird der Markt dies als überschaubar betrachten. Wenn es hingegen mit Basel 3 zu tun hat, könnte es nur die Spitze des Eisbergs sein.


Vorsicht vor dem neuen Mantra, dass Aktien gute Inflationsabsicherung sind

"Um es klar zu sagen, dieser April war wirklich grausam", schreibt John Authers in seiner regelmäßigen Bloomberg-Kolumne. "In Bezug auf die grundlegenden wirtschaftlichen Zahlen, die uns am meisten betreffen, war es der grausamste Monat für die USA seit vielen Jahrzehnten. Es war nur ein Monat. Es ist viel zu früh, um den Beginn oder das Ende eines großen wirtschaftlichen Trends zu verkünden, auf der Basis der Daten, die wir bisher haben.

Aber die Daten vom April waren nicht nur sehr, sehr schlecht, sondern auch sehr, sehr überraschend. Sie müssen konfrontiert und verstanden werden." Authers ist überrascht über die gedämpfte Reaktion der Märkte auf "eine schlechte Arbeitslosenzahl gefolgt von einer schlechten Inflationszahl." Er warnt, dass wenn die Inflation sich durchsetzt, die Aktien viel Raum haben, um weiter zu fallen.

Die untenstehende Grafik zeigt, was in den 1970er Jahren geschah, als die Investoren erkannten, dass die Inflation nicht nur "vorübergehend" war, sondern sich stattdessen verfestigte. Aktien bewegten sich die meiste Zeit des Jahrzehnts seitwärts und schafften nur einen Gewinn von 4,78%. Gold hingegen legte um 1.592% zu. Wir übersehen manchmal die Tatsache, dass Aktien in den späten 1960er Jahren ihren Höhepunkt erreichten, kurz bevor die Inflation begann. Es folgten fast zwanzig Jahre der Seitwärts- bis Abwärtsbewegung. Aktien begannen und beendeten die 1970er Jahre bei 1.000, während die Inflation wütete.

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Gold & Aktien



Schlussgedanken

Obwohl wir diese Ausgabe der Aussicht auf eine Rückkehr zu den stagflationären 1970er Jahren widmen, glaubt nicht jeder, dass dies der Weg ist, auf den wir zusteuern. David Rosenberg und James Rickards, zwei viel beachtete Marktanalysten, glauben, dass eine Disinflation zu erwarten ist - mit anderen Worten, die gleiche Reaktion, die wir auf die Finanzkrise 2007-2008 erhalten haben. Wir sollten hinzufügen, dass Gold keine Inflation braucht, um im Wert zu steigen. In der Tat hat es sich in der disinflationären Phase nach diesem Ereignis recht gut entwickelt und stieg von 850 Dollar Anfang 2009 auf ein Allzeithoch von 2.075 Dollar pro Unze im Jahr 2011.

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"Gold", sagt James Grant (Interest Rate Observer), "ist nicht gerade eine Inflationsabsicherung, aber es ist eine Investition in 'monetäre Unordnung, was wir haben. Wenn ich recht habe, wird es eine Welt geben, die greifbare monetäre Stabilität will, weil sie das Vertrauen in die Zentralbanken verliert. Wenn die Zyklen sich drehen, werden die Menschen Gold und Silber haben wollen. Wenn die Menschen die Unzulänglichkeiten der Fed bedenken, werden sie sich dem Gold zuwenden."


© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.



Der Artikel wurde am 01.06.2021 auf http://news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv in Auszügen für GoldSeiten übersetzt.


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