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Reset der Staatsschulden

12.06.2021  |  Dr. Keith Weiner
- Seite 2 -
Viele Leute sehen den Wert einer Währung in Sachen Kaufkraft. Die Kaufkraft ist stark, dank der Bemühungen der verschuldeten Produzenten. Und jedes Mal, wenn die Zinsen fallen (sie fallen seit 40 Jahren), werden produktive Unternehmen ermutigt, mehr zu leihen, um ihre Produktionskapazität zu steigern. Leider gilt das auch für ihre Konkurrenten. Niemand kann sich einen Vorsprung erarbeiten. Das Nettoergebnis sind fallende Stückpreise. Was auch immer der Name für diese Dynamik ist, es ist nicht Hyperinflation.

Viele Leser haben die Wahl, keine Dollarlast zu halten (deshalb lesen sie derartige Artikel). Sie können jedoch, falls sie das möchten, Gold halten (d.h. Geld). Doch verschuldete Produzenten befinden sich nicht in einer Position, Preisrisiko auf sich zu nehmen. Je größer Ihre Schulden - und vor allem je größer die Schuldrückzahlungen - desto riskanter ist es, Gold oder etwas anderes als Dollar zu halten. Wenn Sie darüber nachdenken, dann sollte es nicht überraschend sein, dass das Dollarregime stabil (oder zumindest pseudo-stabil) ist. Seine Mängel existieren schon seit langer Zeit, dennoch bleibt es erhalten.


Eine köstliche Ironie

Es ist ein exquisites Dilemma und eine köstliche Ironie. Die Produzenten wurden von immer niedrigeren Zinsen zunehmend dazu verleitet, sich stärker und stärker zu verschulden - und somit mehr und mehr Kapazität zu finanzieren. Wer zu 10% keinen Kredit aufnehmen wollte, wurde bei 9% dazu verleiten. Wenn nicht zu 9%, dann sicherlich zu 8%, etc. Ihre wachsenden Schulden mussten durch den Verkauf von mehr und mehr Waren zu immer niedrigeren Stückpreisen bedient werden. Die Stückpreise fallen, weil ihre Konkurrenten ebenfalls Geld leihen, um mehr Waren zu produzieren und zu verkaufen. Fallende Zinsen sind demnach eine mächtige Abwärtskraft, die auf Preise wirkt.

Für Leute, die den Wert des Dollar als Umkehrung der Verbraucherpreise ansehen, scheint es tatsächlich wenig Probleme mit dem Dollar zu geben! Dennoch steigt die Dollarmenge nicht nur, sondern steigt immer schneller und schneller. Die Mainstream-Theorie besagt, dass dies dafür sorgen wird, dass Preise in die Höhe schnellen. Und so viele Volkswirtschaftler haben kühne Behauptungen über schwerwiegende Inflation oder sogar Hyperinflation aufgestellt. Deren Chor ist vor allem heute laut.

Doch bedenken wir heutige Fernsehwerbungen. Ungeachtet der Kosten für Mehl, Huhn, etc., wie viel Arbeit fließt in die Produktion, Verteilung, Vorbereitung und das Servieren von Chicken-Nuggets, die vergleichsweise wenig kosten? Oder werfen Sie einen Blick auf Autos. Es gibt derzeit sehr reale Angebotsstörung von Chips, die in ihnen verbaut werden, doch viele Produzenten bieten 0% Zinsen bei einer Finanzierung über sechs lange Jahre an. Die Kaufkraft ist wirklich stark. Doch die Staatsschulden befinden sich auf einer nicht nachhaltigen Kurve. Was nicht aufrechterhalten werden kann, wird nicht aufrecht erhalten. Also wie endet das?


Die wahre Bedeutung der Inflation und deren zerstörerischen Effekte

Wir verwenden den Begriff Inflation auf eine bestimmte Art und Weise. Wir meinen hier keine Zunahme der Dollarmenge, noch den angeblichen Effekt, also einen Anstieg der Preise. Wir meinen hier die Unehrlichkeit, es als "Kreditaufnahme" zu bezeichnen, wenn es an Mitteln und Absicht fehlt, diesen zurückzuzahlen. Das ist monetärer Betrug. Es ist kein Problem durchschnittlicher Statistiken, sondern wirtschaftlicher Zuverlässigkeit (und natürlich der Moral).

Jeder, der einem Betrüger Geld leiht, wird dieses nicht zurückbekommen. Die einzige Frage ist, wann der Zahlungsausfall stattfindet. Bis zu diesem Punkt mag das Papier des Betrügers im Rahmen tausend verschiedener Transaktionen die Hände wechseln. Es gibt keine magische Zahl, keine Schwelle, an der die Schulden von "es ist kein Problem" zu "es ist ein Problem" umgewandelt werden. Es gibt keine bestimmte Menge Schulden, die die Krise prognostiziert. Kein bestimmtes Schulden-BIP-Verhältnis.

Worauf werfen wir also einen Blick? Sparer können Gold halten. Doch wo ist die Eile? Die Produzenten aller Dinge, die sie erwerben würden, nehmen mehr Kredite auf, um mehr zu niedrigeren Kosten besagter Käufe zu produzieren. Da die Kaufkraft der Währung nicht abnimmt (oder sogar steigt), wo ist hier das Signal, das uns sagt "Werde all deine Dollar los, es ist soweit"? In anderen Worten: "Gold wird nicht steigen", sagen die meisten Leute, "warum sollte ich es jetzt kaufen?"

Natürlich sollte jeder Sparer etwas Gold besitzen. Nicht weil Produzenten mehr und mehr Waren auf den Dollar-Bietpreis loswerden. D.h. nicht aufgrund fallender Kaufkraft. Sondern weil Sie praktisch Ihre Ersparnisse aufgeben, wenn Sie der Regierung Ihr überschüssiges Einkommen aushändigen, um dieses im Rahmen einer Wohlfahrtspolitik zu verschleudern.

Wie dem auch sei; selbst wenn die Leute all ihre Dollar loswerden, würde das den Wert des Dollar zwar nach unten drücken, jedoch nicht das Problem ansprechen, dass die Schulden bereits unbezahlbar sind. Ob der Goldpreis nun bei 200, 2.000 oder 200.000 Dollar liegt, das Schuldenproblem nimmt nur weiter zu. Egal ob der Ölpreis nun bei 20, 60, 600 oder 6.000 Dollar liegt, das Schuldenproblem nimmt weiter zu. Das Problem nimmt an Ausmaß zu.


Es gibt keine Möglichkeit, die Schulden zu resetten, doch es gibt eine Lösung - und diese umfasst Gold

Wir haben das Problem als nicht nachhaltige Schulden, die vom uneinlösbaren Dollarsystem produziert werden, identifiziert. Wenn das die korrekte Diagnose ist, dann muss eine effektive Lösung angesprochen werden. Was, wenn Schuldner ihre in Dollar ausgezeichneten Schulden mit in Gold ausgezeichneten Schulden ersetzen könnten? Anders als in Dollar ausgezeichnete Schulden, die in Dollar beglichen werden, die selbst schuldengedeckte Instrumente sind, werden in Gold ausgezeichnete Schulden ausgelöscht, wenn sie mit Gold beglichen werden. Das Geld wird an den Sparer zurückgegeben, der es verliehen hat.

Wenn Sparer Dollar halten, die natürlich und definitionsgemäß Jemandes Verbindlichkeit sein müssen, sind sie Gläubiger. Sie können keine Dollar halten und zeitgleich bezahlt werden. So etwas wie ein magnetisches Monopol, ein Norden ohne einen Süden, gibt es nicht. Ein Dollar ohne eine Schuld und ein Schuldner auf der andere Seite des Handels. Gold leidet nicht unter diesem fatalen Fehler. Man kann eine Goldmünze besitzen, ohne Jemandem etwas zu schulden.

Produktive Unternehmen brauchen eine Möglichkeit, sich von Schulden zu befreien; die Wirtschaft braucht einen Weg, Schulden auszulöschen, und der Steuerzahler braucht eine Regierung, die aus ihren Schulden kommt. Ein Markt für Sparer, ausstehende Papieranleihen gegen neue Goldanleihen einzutauschen, wird diese Ziele erfüllen.

Es muss ein Markt des freien Tauschs von Papieranleihen gegen Goldanleihen sein. Es darf nicht erzwungen sein. Es würde nicht funktionieren, wenn das Finanzministerium oder die Fed festlegen würden, dass der Goldpreis nun fest 2.000 oder 20.000 Dollar beträgt. Die Menschen sollten die freie Wahl haben, Papieranleihen gegen Goldanleihen einzutauschen. Wir werden in Zukunft sehen können, wie stark die Präferenz für Gold vs. unsicherer Dollar ist.


© Keith Weiner
Monetary Metals



Der Artikel wurde am 07. Juni 2021 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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