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Wie kommt die Regierung damit davon?

19.09.2021  |  Dr. Keith Weiner
Stellen Sie sich eine Regierung vor, die absichtlich eine schlechte Politik für ihre Bürger unterhält. Ich weiß, dass klingt verrückt und könnte natürlich nie passieren, doch haben Sie etwas Geduld mit mir. Stellen wir uns vor, dass die Regierung verbietet, eine Person einzustellen, die weniger als einen arbiträren Schwellenwert produziert. Oder dass sie die Schließung aller Unternehmen erzwingt, die als nicht "wesentlich" eingestuft werden.

Oder dass sie alle Arbeitgeber dazu zwingt, eine staatliche Genehmigung für eine lange und wachsende Liste an Dingen einzuholen und diese Genehmigung dann einigen Personen arbiträr und eigenwillig verweigert, während für die schwindenden Überlebenden konstant der Regelaufwand - und somit die Kosten - erhöht wird. Welche anspruchsvollen Absichten dies auch immer hatte, das Resultat ist, dass diese Politik einige Menschen arbeitslos und arbeitsunfähig macht.


Das perverse Resultat der schlechten Politik

Wenn dies das ganze Ausmaß wäre, dann würde man Politiker, die diese Politik einführen, aus dem Amt wählen. Und ihre schlechte Politik würde abgewiesen werden. Eine direkte Verbindung zwischen Ursache und Wirkung würde es offensichtlich machen, was geschehen ist. Die Menschen könnten sehen, dass das Gesetz - wenn es auch hochklingende Gründe hatte - tatsächlich zu einem perversen Resultat führte.

Zweifelsohne möchten Arbeiter eine Gehaltserhöhung. Doch wenn die Regierung ein Mindestlohngesetz einführt, erhalten einige Arbeiter keine Gehaltserhöhung. Sie werden gefeuert. Diese gefeuerten Arbeiter würden die Masse wütender Mistgabel- und Fackelträger anführen, um die Trottel des Amtes zu entheben. Es bleibt also die Frage...


Wie kommt die Regierung damit davon?

Die Politiker meinen, es sei schrecklich, dass die Leute keine Arbeit finden können. Wir sollten ihnen Sozialhilfe zur Verfügung stellen. Außerdem erscheint es unfair, dass die Lebenshaltungskosten so hoch sind. Es wird uns erzählt, dass wir für diejenigen Menschen zahlen müssen, die nicht arbeiten, und die Menschen, die arbeiten, verdienen nicht genug, um die hohen Lebenshaltungskosten abzudecken.

Diese Kosten sind hoch, weil die hochpreisigen Waren viele nutzlose Zutaten enthalten. Mithilfe der Sozialhilfe kommt die Regierung mit schlechter Politik davon. Sozialhilfe hilft ihr dabei, mit der Verarmung der Menschen davonzukommen. Schlechte Politik bricht den marginalen Angestellten die Beine. Die Sozialhilfe gibt kostenlose Krücken aus.


Die Regierung konsumiert Kapital

Doch die massive Menge an Sozialhilfe verursacht ein weiteres Problem. Die Regierung kann sie nicht alleine mithilfe der Besteuerung finanzieren. Steuern sind unbeliebt. Egal wie gut die Gründe für die Ausgaben auch sein mögen, Wähler tolerieren nur ein bestimmtes Maß an Besteuerung. Ab einem bestimmten Punkt führt eine höhere Steuerrate außerdem nicht zu höheren Steuereinnahmen.

Das berühmte Gedankenexperiment von Art Laffer zeigte, dass sowohl eine Steuerrate von 0% als auch eine Steuerrate von 100% keinerlei Einnahmen generierte. Die maximalen Steuereinnahmen wurden irgendwo dazwischen erreicht. Die Steuereinnahmen, die eine Regierung machen kann, sind begrenzt, egal wie rücksichtslos ihr Steuercode ist. Regierungshaushalte scheinen finit zu sein.


Kredit, um die Spread zwischen Besteuerung und Ausgaben abzudecken

Die Leute denken, es sei schrecklich, dass Sozialhilfe durch Steuereinnahmen begrenzt wäre. Warum kann die Regierung keine Kredite aufnehmen, um die Differenz auszugleichen? Da. Das war einfach. Nun gibt es keine wirkliche Grenze für ihren verschwenderischen Wohlfahrtsstaat mehr. Mithilfe von Defiziten kommt die Regierung mit exzessiven Ausgaben davon. Indem Anleihen verkauft werden, bekommt sie viel mehr von den Menschen als sie mithilfe der Besteuerung je erhalten könnte. Die Menschen kaufen freiwillig und sogar enthusiastisch Anleihen. Doch es gibt zwei Probleme.


Das Problem mit den Staatsanleihen

Erstens: Die Regierung nennt es vielleicht "Kreditaufnahme", doch sie hat weder die Mittel noch die Absicht zur Rückzahlung. Sie konsumiert, was sie sich leiht. Ihre Kreditaufnahme ist ein Betrug. Und das führt unausweichlich zu einer Krise.

Zweitens: Steuern nehmen den Menschen das Einkommen. Die Leute wissen, dass sie ärmer sind, wenn sie ihre Steuern zahlen, also geben sie weniger Geld aus. Doch wenn sie Anleihen kaufen, fühlen sie sich, als würden sie sparen. Und wenn die Anleihekurse steigen - wie es seit 1981 der Fall ist - fühlen sich die Anleihehalter reicher.

Während ihr Kapital in den Rachen des Wohlfahrtsstaats geworfen wird, fühlen sie sich reicher. Sie geben mehr aus, was auch als der "Wohlstandseffekt" bekannt ist. Das ist das Problem des Währungssystems. Keine steigenden Preise, sondern schwindende Ehrlichkeit.


© Keith Weiner
Monetary Metals



Der Artikel wurde am 13. September 2021 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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