Zwei Groß-Goldbergbauprojekte in Chile vor radikalen Änderungen?
30.08.2007 | Walter Mayer
Heute komme ich mit einer sehr gewagten Prognose. Ich habe jedoch dafür einiges Material zusammengetragen, die folgende These untermauern: Speziell mein vorheriger Artikel "Goldproduktion Chile´s und der Goldpreis" hier auf Goldseiten war damals zum damaligen Datum auch ziemlich gewagt.
Damals glaubte der Geschäftsführer von Arizonastar Resource Corp. (AZS: Ca) Paul A. Parisotto President & CEO, dass seine Gesellschaft, die an dem Projekt "Cerro Casale" mit 51% beteiligt ist, (die anderen 49% hält Kinross Gold) dass sein Projekt noch vor dem anderen, d.h. dem von Barrick geführten Groß-Gold-Bergbauprojekt "Pascua-Lama" startet. Weit gefehlt, wie sich inzwischen bestätigt hat!
Als damals noch beim Projekt "Cerro Casale", der beteiligte Gesellschafter Placer Dome (später von Barrick Gold übernommen) durch deren damaligern GF Peter Tomsett verlautete, "dass das Projekt ierst machbar sei, wenn der Goldpreis über 600 US$ pro Feinunze liegt." Als Placer Dome später von Barrick Gold übernommen wurde, hat Barrick Gold seine Anteile am Projekt "Cerro Casale" erwartungsgemäss an Arizona und Kinnross veräussert. Nun, seit das Projekt "Cerro Casale" in der Federführung von Arizona Star liegt, dümpelt das Bergbauvorhaben vor sich her, ohne das sich viel bewegt. Einer der Anteilseigner von Arizona Star, Albert Friedberg kritisierte auch den damaligen Miteigner Bema Gold (heute Kinross Gold) wegen der schleppenden Entwicklung. Kinross Gold selber, gibt nun zu indirekt zu verstehen, dass die vorgesehenen Investititionskosten zur Entwicklung des Bergbauprojektes von 1.650 US$ Millionen derzeit nicht aufzubringen sind. Ein zusätzliches Drilling-Programm soll zur abschliessenden Entscheidungsfindung durchgeführt werden.
Was wird beim Projekt "Cerro Casale" zu erwarten sein?
Daten "Cerro Casale":
Das Projekt Cerro Casale weist nach neuesten Studien 22.9 Millionen Feinunzen Gold und 5.800 Millionen Pfund Kupfer auf und zählt zu den größten bisher explorierten Lagerstätten auf der Welt. Lage: Das Minen-Projekt ist in Chile in der 3. Región etwa 130 km von Copiapó in den Hochanden auf 3.500 NN, Koordinaten UTM E 472.450, N 6.925.500; in der Nachbarschaft der Refugio (Maricunga) Goldmine (Kinross Gold)
Das Projekt verfügt über eine seit 1995 erteilte Betriebsgenehmigung seitens Sernageomin, Corema und Conama. Bemerkung: Das Projekt ist weit ab von jeglicher Zivilisation in den Hochanden gelegen, daher sind keine Umweltprobleme zu erwarten. (siehe auch meinen Beitrag aus dem Jahr 2004)
Das Projekt: "Pascua-Lama":
Bei Barrick Gold und sein Goldprojekt "Pascua-Lama" auf war ich damals wesentlich optimistischer. Informationen, die ich damals aus vertraulichen Quellen aus Argentinien bekam, flossen damals in meinen damaligen Bericht nicht ein, dass Barrick offenbar aufgrund einer Reihe von Gründen, derzeit nicht in der Lage ist, das Projekt zum Laufen zu bringen.
Zum einem, führt für grenzüberschreitende Bergbauprojekt zwischen Chile (chilenisches Minengebiet = Mine Pascua-Lama) und Argentinien, (Minengebiet in Argentinien = Mine Veladero) ein Zollstreit zwischen Chile und Argentinien zu Verzögerungen. Argentinien verlangt, dass mindestens 50% der Steuerabgaben in Argentinien zu entrichten seien; Chile vertritt dagegen die Auffassung, dass lediglich 20% an Argentinien fallen, da ja 80% des Minengeländes auf chilenischem Staatsgebiet lägen.
Chile und Argentinien hatten zuvor einen Staatsvertrag zur Nutzung für dieses grenzüberschreitenden Minenprojektes im Jahr 2004 unterzeichnet und zuletzt Nachbesserungen verlangt. Argentinien hat dazu mehrere Entscheidungen vertagt. Es ist in dieser Frage, wohl keine Regelung vor 2008 zu erwarten. Auch die (aussichtsreichste) Kandidatin für das Präsidentenamt Cristina Fernández de Kirchner und Ehefrau des amtierenden argentinischen Präsidenten Nestor Kirchner, hat bereits im Wahlkampf angekündigt, falls sie die Präsidentschaftswahl gewinnt, wolle sie die Bergbaugesetzgebung reformieren. Somit dürfte es in Argentinien für Großbergbauprojekte bestimmt in der Zukunft nicht leichter werden. Barrick Gold hatte in der Vergangenheit in Argentinien kein Glück beim Goldbergbau - und musste schon zuvor ein Großbergbau-Projekt mit Meridian Gold in Chubut/Esquel wegen starker Bevölkerungsproteste und Umweltauflagen aufgeben.
Völlig unerwartet hat in Chile das bereits umweltamtlich genehmigte Bergbauprojekt zu Problemen aufgrund Protesten von Landwirten (vor allem Weinbauern) im oberen Huasco Tales bei Vallenar geführt, die eine Gefährdung der Wasserwirtschaft durch das geplante Bergbauprojekt sehen. Obwohl Barrick Gold in Vallenar und Huasco Tal, viel für die örtliche Bevölkerung tut - und so einige Millionen US-Dollar in "good will" stiftet, flachten die Proteste gegen das Projekt etwas ab, aber die zuständigen chilenischen Umweltämter der COREMA und CONAMA knickten aufgrund der Protesten ein - und änderten die Genehmigungsbescheide des Projektes stark ab... Demnach dürfen 3 Minigletscher, nicht wie ursprünglich vorgesehen, verlagert werden. Ausserdem darf der Bergbau nicht mehr in "open-pit" durchgeführt werden, obwohl das ganze Bergbaukonzept des Projektes "Pascua-Lama" rein auf "open-pit" basiert.
Ich bin mit allen Fachkollegen einhellig der Auffassung, dass dies eigentlich das AUS für das Projekt bedeuten muss. Lediglich von Barrick Gold war dazu bisher keine brauchbare Stellungnahme zu erhalten - und halten sich verdächtig bedeckt. Das Projekt sollte nach den Planungen von Barrick Gold eigentlich seit dem Jahr 2002 in Entwicklung gehen, damit ab 2007 die Produktion aufgenommen werden kann. Jetzt scheint ein Produktionsbeginn, wenn überhaupt, nicht vor 2012 denkbar. Auch Verärgerung herrscht in der Bergbaubranche wegen der Verzögerungen im Arbeitsmarkt und bei den Zulieferern, zumal bei der Konstruktion des Minenprojektes rund 5.000 Personen gebraucht werden.
Im operationalen Betrieb der Mine sollen später rund 800 Leute angestellt werden. Die Leute sind wegen der Verzögerungen sichtlich verärgert. Andere sprechen von Hinhaltetaktik... Barrick Gold ist neben Pascua-Lama in Chile/ Veladero Argentinien ausserdem an folgenden Minen in Südamerika tätig, an den Minen Zaldivar und El Indio in Chile und in Peru an den Minen Laguna Norte und Pierina beteiligt.
Daten von "Pascua-Lama":
Lage: Chile, 3. Región, Vallenar 120 km Grenzgebiet Chile Argentinien, in 4.000 m NN; Koordinaten UTM E 391.000; N 6.770.000; Investitionsbedarf rund 2.200 Millionen US$; Reserven Au: 17 Millionen Feinunzen auf chilenischen Staatsgebiet = Mine Pascua-Lama und zusätzlich 12 Millionen Feinunzen auf argentinischen Staatsgebiet = Mine Veladero; Bemerkung: Projekt mit Umwelt- und Steuerproblemen!
Was wird beim Projekt Pascua-Lama /Veladero zu erwarten sein?
Meine gewagte Prognose lautet daher, dass Barrick Gold das Projekt "Pascua-Lama" vorerst aufgeben wird. Anstelle "Pascua-Lama" erwarte ich, dass Barrick-Gold dafür als Ersatz beim Projekt "Cerro Casale" einsteigen wird.
© Walter Mayer, Santiago de Chile
Damals glaubte der Geschäftsführer von Arizonastar Resource Corp. (AZS: Ca) Paul A. Parisotto President & CEO, dass seine Gesellschaft, die an dem Projekt "Cerro Casale" mit 51% beteiligt ist, (die anderen 49% hält Kinross Gold) dass sein Projekt noch vor dem anderen, d.h. dem von Barrick geführten Groß-Gold-Bergbauprojekt "Pascua-Lama" startet. Weit gefehlt, wie sich inzwischen bestätigt hat!
Als damals noch beim Projekt "Cerro Casale", der beteiligte Gesellschafter Placer Dome (später von Barrick Gold übernommen) durch deren damaligern GF Peter Tomsett verlautete, "dass das Projekt ierst machbar sei, wenn der Goldpreis über 600 US$ pro Feinunze liegt." Als Placer Dome später von Barrick Gold übernommen wurde, hat Barrick Gold seine Anteile am Projekt "Cerro Casale" erwartungsgemäss an Arizona und Kinnross veräussert. Nun, seit das Projekt "Cerro Casale" in der Federführung von Arizona Star liegt, dümpelt das Bergbauvorhaben vor sich her, ohne das sich viel bewegt. Einer der Anteilseigner von Arizona Star, Albert Friedberg kritisierte auch den damaligen Miteigner Bema Gold (heute Kinross Gold) wegen der schleppenden Entwicklung. Kinross Gold selber, gibt nun zu indirekt zu verstehen, dass die vorgesehenen Investititionskosten zur Entwicklung des Bergbauprojektes von 1.650 US$ Millionen derzeit nicht aufzubringen sind. Ein zusätzliches Drilling-Programm soll zur abschliessenden Entscheidungsfindung durchgeführt werden.
Was wird beim Projekt "Cerro Casale" zu erwarten sein?
- Kein Betriebsstart vor dem Jahr 2012
- Denkbarer Einstieg von Barrick Gold bei "Cerro Casale"? (siehe unten)
Daten "Cerro Casale":
Das Projekt Cerro Casale weist nach neuesten Studien 22.9 Millionen Feinunzen Gold und 5.800 Millionen Pfund Kupfer auf und zählt zu den größten bisher explorierten Lagerstätten auf der Welt. Lage: Das Minen-Projekt ist in Chile in der 3. Región etwa 130 km von Copiapó in den Hochanden auf 3.500 NN, Koordinaten UTM E 472.450, N 6.925.500; in der Nachbarschaft der Refugio (Maricunga) Goldmine (Kinross Gold)
Das Projekt verfügt über eine seit 1995 erteilte Betriebsgenehmigung seitens Sernageomin, Corema und Conama. Bemerkung: Das Projekt ist weit ab von jeglicher Zivilisation in den Hochanden gelegen, daher sind keine Umweltprobleme zu erwarten. (siehe auch meinen Beitrag aus dem Jahr 2004)
Das Projekt: "Pascua-Lama":
Bei Barrick Gold und sein Goldprojekt "Pascua-Lama" auf war ich damals wesentlich optimistischer. Informationen, die ich damals aus vertraulichen Quellen aus Argentinien bekam, flossen damals in meinen damaligen Bericht nicht ein, dass Barrick offenbar aufgrund einer Reihe von Gründen, derzeit nicht in der Lage ist, das Projekt zum Laufen zu bringen.
Zum einem, führt für grenzüberschreitende Bergbauprojekt zwischen Chile (chilenisches Minengebiet = Mine Pascua-Lama) und Argentinien, (Minengebiet in Argentinien = Mine Veladero) ein Zollstreit zwischen Chile und Argentinien zu Verzögerungen. Argentinien verlangt, dass mindestens 50% der Steuerabgaben in Argentinien zu entrichten seien; Chile vertritt dagegen die Auffassung, dass lediglich 20% an Argentinien fallen, da ja 80% des Minengeländes auf chilenischem Staatsgebiet lägen.
Chile und Argentinien hatten zuvor einen Staatsvertrag zur Nutzung für dieses grenzüberschreitenden Minenprojektes im Jahr 2004 unterzeichnet und zuletzt Nachbesserungen verlangt. Argentinien hat dazu mehrere Entscheidungen vertagt. Es ist in dieser Frage, wohl keine Regelung vor 2008 zu erwarten. Auch die (aussichtsreichste) Kandidatin für das Präsidentenamt Cristina Fernández de Kirchner und Ehefrau des amtierenden argentinischen Präsidenten Nestor Kirchner, hat bereits im Wahlkampf angekündigt, falls sie die Präsidentschaftswahl gewinnt, wolle sie die Bergbaugesetzgebung reformieren. Somit dürfte es in Argentinien für Großbergbauprojekte bestimmt in der Zukunft nicht leichter werden. Barrick Gold hatte in der Vergangenheit in Argentinien kein Glück beim Goldbergbau - und musste schon zuvor ein Großbergbau-Projekt mit Meridian Gold in Chubut/Esquel wegen starker Bevölkerungsproteste und Umweltauflagen aufgeben.
Völlig unerwartet hat in Chile das bereits umweltamtlich genehmigte Bergbauprojekt zu Problemen aufgrund Protesten von Landwirten (vor allem Weinbauern) im oberen Huasco Tales bei Vallenar geführt, die eine Gefährdung der Wasserwirtschaft durch das geplante Bergbauprojekt sehen. Obwohl Barrick Gold in Vallenar und Huasco Tal, viel für die örtliche Bevölkerung tut - und so einige Millionen US-Dollar in "good will" stiftet, flachten die Proteste gegen das Projekt etwas ab, aber die zuständigen chilenischen Umweltämter der COREMA und CONAMA knickten aufgrund der Protesten ein - und änderten die Genehmigungsbescheide des Projektes stark ab... Demnach dürfen 3 Minigletscher, nicht wie ursprünglich vorgesehen, verlagert werden. Ausserdem darf der Bergbau nicht mehr in "open-pit" durchgeführt werden, obwohl das ganze Bergbaukonzept des Projektes "Pascua-Lama" rein auf "open-pit" basiert.
Ich bin mit allen Fachkollegen einhellig der Auffassung, dass dies eigentlich das AUS für das Projekt bedeuten muss. Lediglich von Barrick Gold war dazu bisher keine brauchbare Stellungnahme zu erhalten - und halten sich verdächtig bedeckt. Das Projekt sollte nach den Planungen von Barrick Gold eigentlich seit dem Jahr 2002 in Entwicklung gehen, damit ab 2007 die Produktion aufgenommen werden kann. Jetzt scheint ein Produktionsbeginn, wenn überhaupt, nicht vor 2012 denkbar. Auch Verärgerung herrscht in der Bergbaubranche wegen der Verzögerungen im Arbeitsmarkt und bei den Zulieferern, zumal bei der Konstruktion des Minenprojektes rund 5.000 Personen gebraucht werden.
Im operationalen Betrieb der Mine sollen später rund 800 Leute angestellt werden. Die Leute sind wegen der Verzögerungen sichtlich verärgert. Andere sprechen von Hinhaltetaktik... Barrick Gold ist neben Pascua-Lama in Chile/ Veladero Argentinien ausserdem an folgenden Minen in Südamerika tätig, an den Minen Zaldivar und El Indio in Chile und in Peru an den Minen Laguna Norte und Pierina beteiligt.
Daten von "Pascua-Lama":
Lage: Chile, 3. Región, Vallenar 120 km Grenzgebiet Chile Argentinien, in 4.000 m NN; Koordinaten UTM E 391.000; N 6.770.000; Investitionsbedarf rund 2.200 Millionen US$; Reserven Au: 17 Millionen Feinunzen auf chilenischen Staatsgebiet = Mine Pascua-Lama und zusätzlich 12 Millionen Feinunzen auf argentinischen Staatsgebiet = Mine Veladero; Bemerkung: Projekt mit Umwelt- und Steuerproblemen!
Was wird beim Projekt Pascua-Lama /Veladero zu erwarten sein?
- Betriebsstart mit anderem Konzept , aber auf keinen Fall vor 2012
- Denkbarer Rückzug durch Barrick-Gold von Pascua Lama/Veladero?
Meine gewagte Prognose lautet daher, dass Barrick Gold das Projekt "Pascua-Lama" vorerst aufgeben wird. Anstelle "Pascua-Lama" erwarte ich, dass Barrick-Gold dafür als Ersatz beim Projekt "Cerro Casale" einsteigen wird.
© Walter Mayer, Santiago de Chile