Edelmetalle: Bernanke hilft zum Wochenschluss
03.09.2007 | Thorsten Proettel
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Der Handel an den Edelmetallmärkten verlief in der abgelaufenen Wochen in ruhigen Bahnen. Am Freitag Nachmittag verhalf die von Fed-Chef Bernanke in Aussicht gestellten Zinssenkungen jedoch nicht nur an den Aktienmärkten zu steigenden Preisen. Platin kletterte auf über 1.270 USD je Feinunze (31,1 Gramm) und machte damit die Verluste zur Wochenmitte wieder wett. Gold legte auf knapp 673 USD je Feinunze zu. Wochengewinner ist allerdings Silber, das um knapp 3% auf über 12 USD je Feinunze zulegte.
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Relative Stärke bei Platin ...
Die Preisrückgänge im August bei Platin und Silber hinterließen ihre Spuren in der relativen Stärke zu Gold. Allerdings baute Platin damit lediglich den Zugewinn ab, den es in der ersten Jahreshälfte durch die Spekulationen über die Auflegung von ETFs gewonnen hat. Seit Anfang des Jahres entwickelte sich der Preis für das weiße Metall immer noch um gut 6% besser als der von Gold.
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... aber Schwäche bei Silber
Bei Silber gestaltet sich die Situation jedoch gegensätzlich. Das billigere der Edelmetalle gab seit Januar um fast 13% im Vergleich zu Gold nach. Die größte Bewegung nach unten vollzog sich dabei erst innerhalb der letzten drei Wochen, als sich der Preis um gut 1 USD reduzierte. Eine spürbare technische Gegenbewegung blieb bislang aus, was auf einen hohen Verkaufsdruck schließen lässt. Anscheinend nutzen Institutionelle jede Erholung, um ihre Bestände abzubauen. Insbesondere bei Handelsstrategien, die auf Momentum setzen, dürften für Silber die Ampeln auf Rot stehen. Vor diesem Hintergrund scheinen die Möglichkeiten für das weiße Metall aktuell eher eingeschränkt.
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Angebot übersteigt Nachfrage
In den letzten 20 Jahren kostete Silber mit Ausnahme einer vergleichsweise kurzen Periode Ende der 1990er Jahre nie mehr als 1/60 des Goldpreises. Sollte dieses Verhältnis auch in die Zukunft bestehen bleiben, dann spricht dies in den kommenden Monaten für eine Fortsetzung der relativen Schwäche des weißen Metalls. Bestätigt wird dieses Bild durch die fundamentalen Daten. Auf dem Silbermarkt besteht ein Überangebot, das nur durch eine verstärkte Investitionsnachfrage ausgeglichen werden könnte. Diese zeichnet sich im Moment jedoch nicht ab.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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