Ratgeber für nonkonformistische Investitionen am Aktienmarkt
12.09.2007 | Greg Silberman
"Die hohe Nachfrage seitens der Banken, um die Liquidität der nächsten drei Monate zu sichern - zusammen mit dem Wunsch, die eigene Liquidität nicht herauszugeben - haben die Geschäfte einfach unmöglich gemacht - selbst zu den offiziell angegebenen Preisen für solche Anleihen.
Dies hat zu einigen außergewöhnlichen Verwerfungen geführt. So zum Beispiel zur Tatsache, dass 3-Monatsanleihen zum Londoner Interbanken-Zinssatz, LIBOR, (Pfund Sterling) jetzt höher liegen, als Anleihen für 6 oder 12 Monate. Das System ist komplett zugefroren - jeder hortet.", sagt ein Leiter einer Finanzabteilung einer Bank. "Die öffentlichen Libor-Sätze sind eine Fiktion."
Das schlauste, was wir über den aktuellen Zustand der Märkte sagen können, ist möglicherweise nichts. Es herrscht Konfusion.
Die Kreditmärkte rosten fest, Derivatkontrakte scheitern, die Zentralbanken pumpen Geld heraus aber keiner borgt oder verleiht. Der Begriff ‘Credit Crunch‘ gehört schon zum guten Ton, aber das Wort Deflation fängt gerade erst an, in der Luft zu liegen.
Was also?
Am Aktienmarkt kennt man die Situation ganz genau, aber es kommt immer noch nicht zu einem größeren Zusammenbruch. Vielleicht werden wir einen Crash in Zeitlupe erleben? Oder vielleicht rechnet der Markt mit einem unglaublich positiven Ereignis (das Ende des Irakkriegs?). Vielleicht wird der Markt auch durch Zauberkräfte im Schwebezustand gehalten? Wer weiß?
Die Währungen verhalten sich auch albern. Sie bewegen sich scheinbar ziellos drauf los. An einem Tag wird der Yen stärker und es sieht so aus, als würden die Yen-Carry-Trades aufgelöst werden. Am nächsten Tag steigt der Aussie-Dollar, weil Risiko-Aversion zum vergessenen Schlagwort wird.
Es zeigt sich sehr deutlich, dass zwei sehr mächtige, widerstrebende Kräfte tagtäglich auf dem Parkett aneinander geraten.
Schon seit einer ganzen Weile sprechen wir über einen Crash. Wir haben unsere Ansichten im 2007 crash market stock update II aktualisiert. Unserer Hypothese war es, dass die Bonds unter ihr Juni 2007-Tief fallen würden, was schließlich zur Kapitulation der Aktienmärkte führen würde. Das ist immer noch nicht eingetroffen. Da die Bonds überkauft sind und in diesen nervösen Zeiten weiter gefragt bleiben, könnte dies unser Szenario negieren.
Was wird also kommen?
Wir wissen es nicht und kein anderer weiß es. Wenn man uns drängt, würden wir sagen, dass eine weitere, direkte Schwächephase am Aktienmarkt zu erwarten ist.
Chart 1- enge Korrelation des Verhältnisses Gold/Industriemetalle zum japanischen Yen
Es gibt eine enge Korrelation des Verhältnisses Gold/Industriemetalle zum japanischen Yen. Die Tatsache, dass dieses Verhältnis neue Höchststände erreicht hat (roter Pfeil), zeigt, dass der Yen stärker werden könnte, was zur weiteren Auflösung der Yen-Carry-Trades führen würde - dies wiederum führt zu Problemen an den Aktienmärkten.
Die Chancen, dass dies zum Crash führt, sind gering. Stattdessen erwarten wir eine lang gezogenen Periode der Volatilität, in der die Märkte im Wesentlichen nirgendwo hin gehen.
© Greg Silberman CA(SA), CFA
http://blog.goldandoilstocks.com, greg@goldandoilstocks.com
Dies hat zu einigen außergewöhnlichen Verwerfungen geführt. So zum Beispiel zur Tatsache, dass 3-Monatsanleihen zum Londoner Interbanken-Zinssatz, LIBOR, (Pfund Sterling) jetzt höher liegen, als Anleihen für 6 oder 12 Monate. Das System ist komplett zugefroren - jeder hortet.", sagt ein Leiter einer Finanzabteilung einer Bank. "Die öffentlichen Libor-Sätze sind eine Fiktion."
Sense of Growing Crisis Over Interbank Deals,
Gillian Tett, Financial Times, London
Dienstag, 4.September 2007
Gillian Tett, Financial Times, London
Dienstag, 4.September 2007
Das schlauste, was wir über den aktuellen Zustand der Märkte sagen können, ist möglicherweise nichts. Es herrscht Konfusion.
Die Kreditmärkte rosten fest, Derivatkontrakte scheitern, die Zentralbanken pumpen Geld heraus aber keiner borgt oder verleiht. Der Begriff ‘Credit Crunch‘ gehört schon zum guten Ton, aber das Wort Deflation fängt gerade erst an, in der Luft zu liegen.
Was also?
Am Aktienmarkt kennt man die Situation ganz genau, aber es kommt immer noch nicht zu einem größeren Zusammenbruch. Vielleicht werden wir einen Crash in Zeitlupe erleben? Oder vielleicht rechnet der Markt mit einem unglaublich positiven Ereignis (das Ende des Irakkriegs?). Vielleicht wird der Markt auch durch Zauberkräfte im Schwebezustand gehalten? Wer weiß?
Die Währungen verhalten sich auch albern. Sie bewegen sich scheinbar ziellos drauf los. An einem Tag wird der Yen stärker und es sieht so aus, als würden die Yen-Carry-Trades aufgelöst werden. Am nächsten Tag steigt der Aussie-Dollar, weil Risiko-Aversion zum vergessenen Schlagwort wird.
Es zeigt sich sehr deutlich, dass zwei sehr mächtige, widerstrebende Kräfte tagtäglich auf dem Parkett aneinander geraten.
Schon seit einer ganzen Weile sprechen wir über einen Crash. Wir haben unsere Ansichten im 2007 crash market stock update II aktualisiert. Unserer Hypothese war es, dass die Bonds unter ihr Juni 2007-Tief fallen würden, was schließlich zur Kapitulation der Aktienmärkte führen würde. Das ist immer noch nicht eingetroffen. Da die Bonds überkauft sind und in diesen nervösen Zeiten weiter gefragt bleiben, könnte dies unser Szenario negieren.
Was wird also kommen?
Wir wissen es nicht und kein anderer weiß es. Wenn man uns drängt, würden wir sagen, dass eine weitere, direkte Schwächephase am Aktienmarkt zu erwarten ist.
Chart 1- enge Korrelation des Verhältnisses Gold/Industriemetalle zum japanischen Yen
Es gibt eine enge Korrelation des Verhältnisses Gold/Industriemetalle zum japanischen Yen. Die Tatsache, dass dieses Verhältnis neue Höchststände erreicht hat (roter Pfeil), zeigt, dass der Yen stärker werden könnte, was zur weiteren Auflösung der Yen-Carry-Trades führen würde - dies wiederum führt zu Problemen an den Aktienmärkten.
Die Chancen, dass dies zum Crash führt, sind gering. Stattdessen erwarten wir eine lang gezogenen Periode der Volatilität, in der die Märkte im Wesentlichen nirgendwo hin gehen.
© Greg Silberman CA(SA), CFA
http://blog.goldandoilstocks.com, greg@goldandoilstocks.com