Einflussfaktor "Strategische Ölreserve"
13.09.2007 | Eugen Weinberg
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Fantasie durch chinesischen LageraufbauDie chinesische Regierung hat sich das Ziel gesetzt, langfristig eine Strategische Reserve von 400 Mio. Barrel aufzubauen. Vor vier Jahren hat China damit begonnen, die ersten von vier überirdischen Speichervorrichtungen zu bauen, welche insgesamt über eine Kapazität von 102 Mio. Barrel verfügen wird. Dies entspricht einer 33tägige Angebotsversorgung. Man geht davon aus, dass bei Fertigstellung der ersten dieser Vorrichtungen im September 2006 der Lagerbestand 3 Mio. Barrel betrug und derzeit laut der chinesichen Entwicklungsund Reformkommision bei knapp 22 Mio. Barrel.
Für 2010 plant China eine Reserve in Höhe von 30-Tagesimporten bzw. 88 Mio. Barrel und für 2020 in Höhe von 90 Tagen: Laut Schätzungen sollte die langfristige Wachstumsrate der chinesischen Reserven in Zukunft durchschnittlich 100 Tsd. Barrel pro Trag betragen (in etwa das gleiche Tempo wie in den USA). Aufgrund der hohen Preissensitivität ist jedoch davon auszugehen, dass man bei schwächeren Preisen verstärkt zugreifen wird und bei höheren Preisen - wie kürzlich von einem Regierungsvertreter bestätigt - keine Käufe durchführt. Der Aufbau der Strategischen Lager der USA und Chinas werden somit in dem nächsten Jahr zusammengenommen mehr als 0,25% an zusätzlicher Nachfrage am Markt schaffen.
Fazit
Die Tatsache, dass die Ölnachfrage aus den aufstrebenden Staaten Asiens in den nächsten Jahren wachsen wird, sollte dazu führen, dass neben China auch vermehrt andere Staaten mit dem Aufbau Strategischer Reserven an Rohöl beginnen werden. Betrachtet man die langfristigen Ziele der USA und Chinas, so sollte die hierfür benötigte Zusatznachfrage einen bedeutenden Einfluss auf die Preisbildung haben. Auf den ersten Blick macht es zwar nur einen einmaligen Nachfrageanstieg von 0,2% aus. Aufgrund der aus der Vergangenheit feststellbaren Preissensitivität der Chinesen rechnen wir damit, dass die chinesische Nachfrage vor allem bei Schwächephasen dem Markt stützend zu gute kommt. Darüber hinaus ist der psychologische Einfluss auf den Markt nicht zu unterschätzen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
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