Clint Siegner: Preisinflation schießt über Höchststand von 1980 hinaus

Wenn es um die Preisinflation geht, wird den Amerikanern eine Menge Mist erzählt. Die Preise in den USA steigen schneller als in den späten 1970er Jahren, als Benzinknappheit eine Wirtschaftskrise auslöste. Heute nähern sich die Unterbrechungen der Versorgungskette und die explodierenden Preise ebenfalls dem Krisenniveau. In der Zwischenzeit hat die Unehrlichkeit von Politikern, Bankern und der Wirtschaftspresse in diesem Bereich dramatisch zugenommen. Sie verschweigen die Wahrheit über die Inflation aus mehreren Gründen. Zunächst einmal will das Establishment nicht, dass die Menschen so beunruhigt sind, dass sie Dollar und festverzinsliche Anleihen wie US-Staatsanleihen abstoßen. Die Beamten brauchen eine starke Nachfrage nach beidem, weil das Angebot, das sie produzieren, so massiv ist.

Die Schulden und Verpflichtungen der USA sind viel zu groß, um erfüllt zu werden - zumindest in den heutigen Federal Reserve Note "Dollar". Die politisch zweckmäßige Option ist ein Zahlungsausfall durch Währungsabwertung - um die reale Last der Schulden und der Verpflichtungen zu verringern. Der Schlüssel dazu ist, die Amerikaner gefügig zu halten, indem sie an den Federal Reserve Notes und den Schulden des Schatzamtes festhalten und allmählich ärmer werden. Das Gleiche gilt auch für andere Nationen. Andrew Bailey, Gouverneur der britischen Zentralbank, hat letzte Woche den leisen Teil laut ausgesprochen:

"In dem Sinne brauchen wir eine Mäßigung des Lohnanstiegs. Das ist schmerzhaft. Ich möchte das in keiner Weise beschönigen... es ist schmerzhaft. Aber wir brauchen das, um dieses Problem schneller zu lösen."

Er will, dass die Briten das einfach so hinnehmen. Das kam nicht so gut an. Er wird wahrscheinlich nicht noch einmal ausrutschen und die Wahrheit sagen. Die Behörden wollen sicher nicht, dass sich die Menschen über steigende Preise ärgern. Präsident Biden bekommt selbst etwas Hitze zu spüren. Es wäre viel schlimmer, wenn die Menschen die Wahrheit wüssten, aber die meisten wissen sie nicht. Der moderne Consumer Price Index (CPI) ist eine Form der Täuschung. Der nachstehende Chart zeigt den Unterschied zwischen der vom BLS veröffentlichten, stark manipulierten CPI-Zahl und der Methode von 1980. Wir haben letzte Woche über die Tricks berichtet, mit denen die Behörden den rapiden Verfall des Dollar verschleiern.



Die meisten Amerikaner wären überrascht, wenn sie wüssten, dass die Preisinflation, wenn sie nach derselben Methode berechnet würde, die das Bureau of Labor Statistics während des Höchststandes von 1980 verwendet hat, heute offiziell schlimmer wäre als damals. Die Manipulation der Daten ist nicht die einzige Art und Weise, wie die Behörden die Menschen in die Irre führen. In Joseph Goebbels-Manier besteht ein guter Teil der Strategie darin, gute, altmodische Lügen so oft zu erzählen, dass die Menschen sie als Wahrheit akzeptieren. Hier sind ein paar Beispiele für Lügen:

- Inflation ist eine gute Sache. Es macht nichts aus, dass Geld jedes Jahr weniger kauft, denn das ist ein Zeichen für Wirtschaftswachstum.
- Höhere Preise sind vorübergehend. Die inflationstreibenden Kräfte werden sich bald abschwächen.

Die heutige wachsende Inflationskrise unterscheidet sich stark von der vor vierzig Jahren. Die Notenbanker haben bei weitem nicht den Spielraum, um die Zinssätze zu erhöhen und die steigenden Preise wieder unter Kontrolle zu bringen. Die Aktienmärkte vertragen keine Zinsen im niedrigen einstelligen Bereich. Deutlich höhere Zinssätze würden auch den Bundeshaushalt sprengen und das amerikanische Bankensystem zerstören. Die Menschen sollten einfach mehr von der Inflations-Desinformationskampagne erwarten und so investieren, als ob die Preise doppelt so schnell steigen würden, wie es ihnen gesagt wird.


© Clint Siegner



Der Artikel wurde am 14. Februar 2022 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.