Edelmetalle: Neue Impulse durch Fed-Chef Bernanke erwartet
17.09.2007 | Thorsten Proettel
![Edelmetalle: Neue Impulse durch Fed-Chef Bernanke erwartet](https://www.goldseiten.de/media/goldseiten-news.jpg)
Nach dem jüngsten Preisschub bei den Edelmetallen verlangsamte sich das Tempo in der abgelaufenen Woche etwas. Gold legte um 1,2% zu und verteuerte sich damit seit Anfang Juni um mehr als 6%. Die Käufe von Gold-Funds mit physischer Hinterlegung blieben auch in den letzten Tagen hoch. Silber und Platin bewegten sich in der vergangenen Woche per Saldo dagegen kaum.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/artikel/lbbw-5310_1.png)
Goldpreisanstieg aufgrund von Inflation ...
Mit Spannung wird die Sitzung der US-amerikanischen Notenbank Fed am Dienstag dieser Woche erwartet. Als wahrscheinlich gilt, dass Fed-Chef Bernanke den Leitzins um 25 Basispunkte senkt und damit eine Trendwende zu billigeren Zinsen vollzieht. Eine expansivere Geldpolitik würde zeitgleich mit dem hohen Ölpreis zusammentreffen, weshalb einige Marktteilnehmer ein Ansteigen der Inflation befürchten. Da der Kauf von Immobilien als klassische Möglichkeit gegen Geldentwertung in den USA aktuell kein Thema sein dürfte, fällt der Fokus insbesondere auf Gold. Tatsächlich ist der Preis für das gelbe Metall während der Hochinflationszeit der 1970er und 1980er Jahre parallel zur Geldentwertung gestiegen und bot so lange Zeit eine gute Absicherung.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/artikel/lbbw-5310_2.png)
... aktuell weniger wahrscheinlich ...
In den letzten Jahren war der Zusammenhang zwischen Inflationsrate und Goldpreisentwicklung jedoch nicht mehr so deutlich ausgeprägt. Zudem bewegt sich die Inflationsrate in den USA aktuell auf einem niedrigerem Niveau, so dass der Bedarf zur Absicherung gegen Geldentwertung eher gering ist. Drittens sinkt die Wahrscheinlichkeit einer steigenden US-Inflation, wenn sich die amerikanische Konjunktur als Folge der Immobilienkrise abkühlt. Ein steigender Goldpreis aufgrund von Inflation oder gar Stagflation in den USA ist deshalb weniger wahrscheinlich. Kurzfristig dürften latente Inflationsängste der US-Investoren jedoch immer wieder zu Goldkäufen führen und so den Preis beeinflussen.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/artikel/lbbw-5310_3.png)
... aber Dollarschwäche wirkt positiv
Bedeutend ist die amerikanische Geldpolitik für die Edelmetallmärkte jedoch durch einen anderen Wirkungskanal. Sollten die Zinsen in den USA nach unten gehen, dann sinkt die Zinsdifferenz zum Euroraum und eine Fortsetzung der Dollar-Schwäche ist wahrscheinlich. Da der Goldpreis negativ mit dem Außenwert der US-Währung korreliert ist, stehen die Chancen für eine weitere Aufwärtsbewegung gut.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.