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Freikaufen als einzige Option für die Fed!

18.09.2007  |  Dr. Marc Faber
Meiner Ansicht nach hat die Fed, wenn sie nicht bereit ist, eine zerstörerische Rezession zu akzeptieren, keine andere Wahl, als das System frei zu kaufen, egal wie unangenehm die Konsequenzen für die Zukunft auch sein mögen. Das Problem ist, dass die Fed in den letzten Jahren das Wachstum des Kreditvolumens niemals kontrolliert hat und dass dieses Monster nun mit immer mehr Geld und weiterem Wachstum der Kredite gefüttert werden muss.

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass "schnelles Geld" die Immobilienbranche retten wird, die in realen Werten (inflationsbereinigt) vermutlich weiter deflationieren wird. Während sich die globale Anlagen-Blase weiter verschlimmert (immer weniger Anlagen erreichen neue Hochs) ist es aber möglich, dass der eine oder andere Markt immer noch ein neues Hoch erreicht.

Letztendlich ist der Shanghai-Aktienmarkt bisher von der Kreditkrise in den Hypotheken noch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Shanghai-Aktienindex handelt nun 55% über seiner 200-Tages-Linie (ist also extrem überkauft) und damit über dem vierfachen seines Tiefs vom Juni 2005.

Mein Punkt ist folgender: Wenn die aufstrebenden Märkte irgendwann in den nächsten 9 Monaten zusammenbrechen, wird der US-amerikanische Aktienmarkt die ausländischen Märkte wahrscheinlich outperformen. Da ich vermute, dass diese Einsicht auch an großen, weltweiten Geld-Managern nicht vorübergegangen ist, werden diese vermutlich in Zukunft ihr Engagement in US-amerikanischen Aktien erhöhen. Insbesondere dann, wenn der US-Dollar weiter schwächer wird.


Widerwillig gegen den Bärenmarkt

Daher bin ich nicht gewillt, in US-Aktien große Short-Positionen einzugehen, obwohl ich gegenüber der US-Wirtschaft und ihrem Finanzmarkt negativ eingestellt bin. Ich habe schon einmal erwähnt, dass die Hochs der US-Aktienmärkte wahrscheinlich nicht für den Rest des Jahres andauern werden, während ich gerade eben eine "relativ" positive Position dazu bezogen habe.

Wenn Sie also das Umfeld dieser Investments betrachten, kann ich mich nicht dafür begeistern, an der andauernden Schlacht zwischen Fundamentaldaten, die meiner Meinung nach ein Desaster darstellen, und der Manipulation durch die Fed (und möglicherweise bis zu einem gewissen Grad auch die Regierung), die die US-amerikanischen Anlagepreise weiter hochtreiben oder zumindest vor einem Rückgang schützen können, teilzunehmen. In militärischen Schlachten haben sogar die Sieger einen hohen Anteil an Opfern.


Gold für die Optimisten

Daher denke ich, dass es in der oben beschriebenen Schlacht zwischen Optimisten, die in Kürze neue Hochs erwarten, und den Pessimisten, die noch vor Ende Oktober ein neues Tief erwarten, am Besten sein wird, nur kleine Positionen einzugehen und geduldig auf bessere Einstiegs-Zeitpunkte sowohl für Long- als auch Short-Positionen zu warten.

Wenn nun einige meiner Leser sehr optimistisch sind, empfehle ich ihnen, Gold und Goldaktien zu kaufen, anstatt in den S&P500 oder andere US-Indizes zu investieren.

Gleichzeitig würde ich den Finanz-Sektor weiterhin meiden, der in seiner Kreditstruktur der anfälligste Sektor ist. Nur eine massive Liquiditätsspritze könnte eine weitere Aufwärts-Bewegung der globalen Anlagen-Blase initiieren, was aber nichts anderes als eine weitere große Aushöhlung der Papier-Währungen bedeuten würde.


© Dr. Marc Faber



Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. Der Originaltext ist am 10.09.2007 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.



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