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Kurzeinschätzung: Rohstoffmärkte nach dem Zinsentscheid der Fed

19.09.2007  |  Dr. Frank Schallenberger
Nachdem die Fed die Leitzinsen überraschend um 50 Basispunkte - anstatt wie allgemein erwartet um 25 Basispunkte - gesenkt hat, haben nicht nur die Aktien mit deutlichen Kursaufschlägen reagiert; auch an den Rohstoffmärkten sprangen die Preise nach oben. Zwei Faktoren sind für die Rohstoffmärkte dabei besonders relevant. Zum einen machen niedrigere Zinsen Investments im Rohstoffbereich generell attraktiver. Zum anderen steigt mit dem großen Zinsschritt der Fed die Wahrscheinlichkeit, dass die Landung der US-Konjunktur nicht so "hart" ausfällt, wie urspünglich befürchtet. D. h. die Nachfrage nach Rohstoffen dürfte höher ausfallen, als bislang angenommen. Beide Faktoren sprechen für steigende Rohstoffpreise.

Bei Rohöl haben die Preise in den USA mit über 82 USD bereits eine neues All-Time-High erreicht. Die Markttechnik, die aktuell hohe Nachfrage sowie die weiterhin überdurchschnittliche US-Hurrikan-Saison sprechen dafür, dass der Ölpreis kurzfristig noch auf 85 USD klettert. Allerdings dürfte die Luft dann etwas dünner werden. Zum einen steht das vierte Quartal vor der Tür, das traditionell fallende Preise mit sich bringt. Von Anfang Oktober bis Ende Dezember Dezember sind die Ölpreise in den letzten 20 Jahren durchschnittlich um 4,7% gefallen. Zudem könnte bereits auf dem nächsten OPEC-Treffen am 5. Dezember eine weitere Erhöhung der Förderquoten für ein höheres Angebot sorgen.

Bei Gold stehen die Zeichen weiter auf Plus. Das gelbe Metall profitiert momentan gleich von fünf Faktoren: Von der soliden technischen Situation, dem Charakter als "sicherer Hafen", niedrigeren Zinsen, der generellen Erholung der Finanzmärkte und dem schwächeren US-Dollar. Der Anstieg dürfte sich zunächst bis auf 730 USD fortsetzen. Sollte dieser Widerstand genommen werden, könnte sich die jüngste Hausse durchaus bis auf 780 USD fortsetzen.

Auch bei den Basismetallen löste der Fed-Entscheid eine Preisrallye aus. Die Preisentwicklung der Basismetalle war in den letzten Wochen deutlich schwächer als in anderen Rohstoffsektoren, da der Konjunkturpessimismus in diesem Bereich am stärksten ausgeprägt war. Der große Zinsschritt sollte die Konjunktursorgen der Marktteilnehmer zunächst etwas zerstreuen. Damit könnten Kupfer, Nickel und Co. kurzfristig sogar noch höheres Preissteigerungspotenzial haben als beispielsweise Gold oder Rohöl.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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