Halleluja - Was für ein Tag!
10.04.2022 | Nicht von Belang
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Die Rolle der weltlichen ObrigkeitWarum haben Sprichwörter, Redewendungen, Sagen, Märchen, aber auch Spiritualität oder die Numerologie Generationen von Menschen fasziniert und überdauert? Weil sie (kosmische) Gesetzmäßigkeiten, Wahrheiten und innere Sehnsüchte beinhalten sowie diese auf eine einfache und für Jedermann verständliche Weise transportieren. Heutzutage kommen auserwählte Literatur-/Musikstücke sowie Filme/TV hinzu, die teils indirekte Kritik (am System) üben, verdeckt Lösungsansätze aufzeigen, zukünftige Geschehnisse andeuten oder Warnungen aussprechen.
Die verfilmte Comicreihe von Asterix und Obelix zeigt, wie eine kleine Gemeinschaft friedlich mit der Natur in Einklang lebt. Alle sind wohl auf, sind gesund und glücklich. Eines Tages bedrohen die Römer das Idyll, die durch einen falschen Lebensstil körperlich geschwächt und hirnlos zum Befehlsempfänger eines machtgierigen Imperators Roms verkommen sind. In der Anzahl sowie waffentechnisch völlig unterlegen, schaffen es die Gallier dennoch immer wieder überlegen zu sein, dank ihres Glaubens an einen Zaubertrank, der die Metapher darstellt.
Rund 1500 Jahre nach dieser fiktiven Geschichte, befinden wir uns im Mittelalter. Medikamente oder ärztliche Versorgung existierten nicht. Wenige Nonnen und Mönche (wie Hildegard von Bingen) kümmern sich innerhalb der Klostermauern um das Wohl der Mitmenschen. Das Vakuum füllen vor Ort die so genannten Hexen auf, die in Märchen, Mythen und im Volksglauben als eine mit Zauberkräften ausgestattete Frau beschreiben.
Heute wissen wir, dass diese Frauen keine Zauberkräfte im herkömmlichen Sinne besaßen, sondern mit der Natur in Einklang standen. Da aber die kirchlichen Ordensgemeinschaften ebenfalls Naturheilmittel aus Mutter Natur anwendeten und diese nicht verfolgt wurden, mussten die Kräuterfrauen eine weitere Fähigkeit aufweisen. Dieses Etwas war so mächtig, dass die damalige Kirche vermutlich 40-60.000 Menschen per Folter bzw. auf dem Scheiterhaufen ermorden ließ und die Kollateralschäden am Volk (aufgrund der fehlenden Krankenpflege und Vorsorge) billigend in Kauf nahm. Was war wohl dieses Etwas, wovor die irdische Kirche offensichtlich entsetzliche Existenzangst hatte (bzw. immer noch hat)?
Nun wieder zurück zu Konstantin I., der den Übergang von der heidnischen Antike zum christlichen Mittelalter einleitete. Als Statthalter (Unterkaiser "Caesar") für Gallien und Britannien, errang er u.a. den Sieg in der bedeutenden Schlacht um die Milvischen Brücke in Rom (29.10.312). Der Legende nach soll ihm im Vorfeld mehrfach das Christusmonogramm erschienen sein, das seinen Sieg verhieß. Als dieser dann auch eintrat, verweigerte Konstantin das übliche Siegesopfer für den römischen Gott Jupiter und führte neben diversen Rechten und Privilegien für die Kirche, die Religionsfreiheit nicht nur für die Christen ein.
13 Jahre später, auf dem bereits erwähnten ersten ökumenischen Konzil, stimmte die Kirche dem Vorschlag von Konstantin zu, dass die beiden bekannten Daten (Todes-/Auferstehungsdatum von Jesus Christus) zukünftig vor den Christen zu verschleiern sind. Indem das "Osterfest" von da an nach dem zyklischen Vollmond bestimmt wurde, der am oder nach dem 21. März stattfindet. Das ist aber noch nicht alles: Diese Berechnung trifft nur auf die westlichen Kirchen zu, die den gregorianische Kalender anwenden. Für die meisten orthodoxen Kirchen gilt der julianische Kalender, deswegen findet das orthodoxe Ostern (Pessach; latinisiert: Pascha) in den meisten Jahren einige Tage nach dem westlichen Osterfest statt.
Der Glaube an wen oder was?
Ein fiktives, angenommenes Szenario: Ein lieber Mensch ist von uns gegangen. Auf dem Grabmal wurden falsche Daten eingraviert. Was würde in der Folge geschehen? Nur der, der sie verfälscht hat und all jene, die Kenntnis darüber erlangt haben, können den Verstorbenen als diesen Menschen identifizieren und ihm die Ehre erweisen. Alle anderen nicht, denn sie irren auf der Suche nach ihm herum und nehmen, wenn überhaupt, ihn nur als einen unbedeuteten "Fremden" wahr, den sie eigentlich nicht suchen.
Wäre eine solche angenommene Vorgehensweise nicht beschämend und skandalös? Würde diese Tat nicht die Totenruhe stören oder den letzten Willen eines Verstorbenen missachten? Was würde diese vorsätzliche Täuschung in den Angehörigen und Trauernden bewirken?
Der Franzose Jean de La Fontaine (1621-1695) prägte in seiner Fabel "Le Juge arbitre, l'Hospitalier, et le Solitaire" den viel zitierten Satz: "Tous chemins vont à Rome", auf Deutsch: "Alle Wege führen nach Rom". Im realen Leben würde dies aber voraussetzen, dass die geografischen Koordinaten des Anfangs- und des Endpunktes bekannt sind, denn nur so kann das Ziel überhaupt gefunden und erreicht werden. Jene Suchenden, die keine bzw. falsche Bezugspunkte haben, können auch keine oder nur schwerlich eine Verbindung (welcher Art auch immer) herstellen.
Drei "Wege" führen nach Rom
Der Tag einer Geburt stellt in jeder Familie einen Freudentag dar. An diesen Tag erinnert sich der Geborene, seine Eltern nebst Verwandten, Freunde und Bekannte ein Leben lang. Für viele Mitmenschen ist ein Vorziehen des Geburtstages ein No-Go, denn laut Aberglauben bringt es Unglück.
Sollte dies nicht erst recht für Jesus Christus gelten - den von Gott zur Erlösung aller Menschen gesandten Messias und Sohn Gottes? Jesu Christi ist für Christen der Urgrund ihres Glaubens. Haben wir als seine Kinder nicht das Recht, das wahre Datum seiner Auferstehung zu kennen, um uns mit ihm ganz verbinden und freuen zu können?
Die Änderung eines Datums setzt ein Ursprungsdatum voraus, denn ohne dieses hätte Kaiser Konstantin es nicht ändern können!
Wer also wissen möchte, welcher Tag es nach unserem heutigen Kalender exakt ist, fragt am besten seine Kirchenvertreter, denn die Kirche war es, die auf dem 1. Konzil der Änderung zustimmte. Theoretisch sollte auch ein guter Astrologe weiter helfen können, denn in vielen Kalendersystemen der Antike (wie auch im Fall von Konstantin) stand der Mond im Zentrum des Geschehens. Die dritte Variante ist ohne Gewähr.
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