Die jährlichen Höchst- und Tiefststände von Silber und Gold - und was sie uns signalisieren

Bei der Aktualisierung unserer saisonalen Charts für Gold und Silber wollte ich noch einen Schritt weiter gehen und die tatsächlichen Höchst- und Tiefststände der einzelnen Metalle im Jahresverlauf dokumentieren. Der Vorteil für uns Anleger - falls es ein Muster gibt - besteht darin, dass wir dadurch einen zusätzlichen Einblick erhalten, wann wir kaufen sollten, und vielleicht unsere allgemeinen Erwartungen hinsichtlich des Preisverhaltens verbessern können. Aber was ich gefunden habe, ist vielleicht nicht das, was Sie erwarten würden. Sehen Sie, was Sie denken...


Jährliche Tiefstände bei Gold & Silber

In dieser Tabelle ist das Datum des jeweiligen Jahrestiefs des Gold- und Silberpreises seit 2001 aufgeführt. Die grünen Kästchen bedeuten, dass der Tiefststand im ersten Quartal des Jahres (Januar bis März) eingetreten ist, und ich habe sie unten zusammengezählt.



In 11 der letzten 21 Jahre, also in etwas mehr als der Hälfte der Fälle, verzeichnete der Goldpreis seinen Tiefstand im ersten Quartal des Jahres. Bei genauerer Betrachtung wurde der Tiefststand in allen Jahren mit Ausnahme von vier Jahren in der ersten Jahreshälfte erreicht. Sie werden feststellen, dass dieses Muster bei Silber nicht wirklich vorhanden ist. Nur in einem Drittel der Fälle wurde der Jahrestiefststand im ersten Quartal verzeichnet. Darüber hinaus trat der Tiefststand fast immer in der letzten Jahreshälfte auf - in 10 der 21 Jahre.

Daraus lässt sich schließen, dass Gold eher saisonalen Mustern folgt, während Silber dazu neigt, seinen eigenen Rhythmus zu verfolgen. Für den Kauf von Silber bedeutet dies, dass es beim Erzielen des günstigsten Preises weniger auf saisonale Muster ankommt, sondern vielmehr darauf, in schwachen Phasen oder bei großen Ausverkäufen zu akkumulieren, wann immer diese auftreten mögen.


Jährliche Höchststände bei Gold & Silber

Hier sehen Sie die Daten der Jahreshöchststände für Gold und Silber. In diesem Fall stellen die grünen Kästchen Höchststände dar, die gegen Ende des Jahres, von September bis Dezember, erreicht wurden.



In 12 der letzten 21 Jahre verzeichnete Gold seinen Jahreshöchststand in mehr als der Hälfte der Fälle zwischen September und Dezember. In 7 der letzten 21 Jahre, also in genau einem Drittel der Fälle, fiel er in die erste Jahreshälfte. Und wieder einmal zeigte sich bei Silber das gleiche antisaisonale Muster. Sein Jahreshoch trat nur in einem Drittel der Fälle am Jahresende auf. In 12 der 21 Jahre lag der Jahreshöchststand sogar in der ersten Jahreshälfte. So ein rebellisches Metall!


Saisonal für Gold, flink für Silber

In Verbindung mit den saisonalen Durchschnittswerten finden wir bei Gold in der Regel zu Beginn des Jahres bessere Preise als am Ende. Bei Silber gibt es dieses Muster jedoch weitgehend nicht. Dies deutet darauf hin, dass die Anleger zugreifen müssen, wenn die Preise schwach sind oder während eines großen Ausverkaufs - denn dann und nicht aufgrund der Saisonabhängigkeit werden wir wahrscheinlich die niedrigste Kostenbasis finden.

Fazit: Stellen Sie sicher, dass Sie alle Gold- und Silberbullion haben, die Sie wollen, bevor der Tag der Abrechnung in den USA kommt.


© Jeff Clark



Dieser Artikel wurde am 28. April 2022 auf www.goldsilver.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.