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Blutbad am Aktien- und Kryptomarkt - Gold bleibt der sichere Hafen in der Stagflation

18.05.2022  |  Markus Blaschzok
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Für die Trader hatte ich bei den Tiefs in 2015 (250 $) und in 2020 (9.000 $) zum Kauf geraten und exakt bei den Hochs von 2018 bei 18.000 $ und 2021 bei 62.000 $ zum Verkauf. Bewegt sich dieser Markt nach dem gleichen Muster, wie bisher, dann wird eine Bodenbildung 1-2 Jahre dauern, bevor bestenfalls mit neuen Anstiegen zu rechnen ist.

Kurz- bis mittelfristig ist noch mehr Schmerz in diesem Markt zu erwarten und sollte der Bitcoin noch etwas weiter einbrechen, so wären große Margin-Calls möglich, die zu einem rasanten Kursverlust führen würden, wobei dann niemand die Hände aufhalten wird und auch ein Abrutschen auf unter 10.000 $ je Bitcoin möglich wäre. Da auch einige Stable-Coins drastisch eingebrochen sind, ist auch ein Ereignis nicht auszuschließen, bei dem der ganze Kryptomarkt seine Funktionsfähigkeit verliert.

Die amerikanische Kryptobörse Coinbase, die an der Nasdaq gelistet ist, hat mittlerweile 81% verloren seit dem Hoch bei 360 $ je Aktie im November letzten Jahres. Das Unternehmen schloss nicht aus, dass die Assets der Anleger bei einem Bankrott des Unternehmens in die Konkursmasse fallen, da es hierfür noch keinen Präzedenzfall gibt. Es gibt jedoch die Pleite von Mt.Gox in Japan, der damals größten Kryptobörse der Welt, die Bankrott ging.

Bis heute warten die Anleger, die über diese Börse gehandelt haben, darauf, zumindest einen Teil ihrer Gelder zurückerhalten. Seit 8 Jahren sind die Kryptos dort eingefroren und niemand kommt an sein Geld. Selbst wenn letztlich entschieden würde, dass die Einlagen der Kunden Sondervermögen darstellen, so könnte sich bei einem Bankrott von Coinbase die Rückzahlung der Beträge über Jahre hinziehen, ähnlich wie bei Mt. Gox.

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Selbst die besseren Krypto-Tokens haben ihre Gewinne der letzten Jahre wieder abgegeben


Für Trader, die mit der Massenpsychologie des Marktes umgehen können, ist der Kryptomarkt von Zeit zu Zeit ein tolles Spielfeld. Für Investoren, die ihre Ersparnisse sicher wissen wollen, kann man jedoch nur von Krypto-Tokens abraten. In der Stagflation können nur inflationsgeschützte, liquide Werte, wie Gold, ihre Kaufkraft behalten werden, während Anleihen und Aktien aufgrund steigender Zinsen real fallen werden. Meine Prognosen der letzten Jahre sind eingetroffen und das damals skizzierte Szenario dürfte sich fortsetzen.

Der Goldpreis wurde bis an unserer Zielmarke bei 1.800 $ nach unten gerissen, wo es nun erste Stabilisierungsversuche gibt. Auch der HUI-Goldminenindex hat die Korrektur bis 250 Punkte eigentlich abgeschlossen. Der Silberpreis hat die Unterstützung bei 22 $ durchbrochen, wobei sich die nächste Unterstützung erst bei 18 $ findet. Die Edelmetalle und die Minenaktien wurden durch das Massaker am Aktien-, Anleihen- und Kryptomarkt ungerechtfertigt mit nach unten gerissen, was den Goldbugs noch einmal die Chance gibt günstig von den schwachen Händen zu kaufen.

Die Aktienmärkte werden weiter einbrechen, solange bis die US-Notenbank von ihrem Kurs abkehrt und wieder beginnt den Anleihenmarkt durch neue Käufe zu stützen. Wenn das geschieht, werden die Märkte erkennen, dass ihre Annahme, die FED würde eine restriktive Geldpolitik fahren, falsch war und stattdessen beginnen ein neues QE-Programm einzupreisen. Dann werden Gold, Silber und die Minenaktien durch die Decke gehen, da Investoren sukzessive die Unterbewertung erkennen werden.

Unsere Daten sagen, dass die Korrektur am Edelmetallmarkt, trotz des bisherigen Einbruchs, womöglich noch nicht ganz abgeschlossen ist, doch sollte sich der Goldpreis über 1.800 $ halten können, so bestünde zumindest die Möglichkeit einer Zwischenerholung, sowie einer Trendumkehr. Langfristig sind die Aussichten unvermindert bullisch und ich rate das Ende dieser Korrektur zu nutzen, um wieder auf die Käuferseite zu wechseln und in Edelmetalle, sowie Minenaktien zu investieren.


Technische Analyse zu Gold: Goldpreis erreicht wichtige Unterstützung bei 1.800 US-Dollar

Terminmarkt: COT-Report vom 10.05.2022


Der neueste COT-Report wurde am Freitag um 21:30 Uhr seitens der US-Terminmarktaufsicht veröffentlicht mit dem Stichtag der Datenerhebung des 10. Mai. Diese wöchentlich erscheinenden Daten werden seitens der CFTC immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht.

Premium Abonnenten erhielten noch vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber, Platin und Palladium. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt zulassen.

Die Spekulanten gingen mit netto 4 Tsd. Kontrakten short, während der Goldpreis um 4 Tsd. Kontrakte fiel. Dies ist wenig und zeigt, dass die physische Nachfrage nach Gold bis zum Handelsschluss am Dienstag schwach war. Wir sehen bis dato keine Stärke im Markt und es gab noch immer keinen Sell Off am Terminmarkt, zumindest nicht bis zum Stichtag Dienstag. Sollte die unterliegende physische Nachfrage noch länger schwach bleiben, wäre ein Sell Off theoretisch immer noch möglich.


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