CRB-Index knapp gehalten - letzte Einstiegschance bei Gold?

Der Reuters/Jefferies CRB-Index hat in der abgelaufenen Woche sein 13-Monatshoch nicht ganz halten können und tendierte etwas leichter. Insbesondere im Agrarsektor kam es zu Gewinnmitnahmen. Weizen als Highflyer der vergangenen Monate musste Federn lassen, was nach mehr als 100 % Preissteigerung im letzten halben Jahr nicht verwunderlich ist. Noch stärkere Einbrüche verzeichneten Mais und Kakao. Die Ölpreise blieben einmal mehr gegen überraschend positive US-Lagerbestandsdaten immun. Wie zuletzt üblich musste die Hurrikan-Saison als Preistreiber herhalten. Laut Statistik trifft aber im Oktober nur alle drei Jahre ein Hurrikan die USA, im November sogar nur noch alle 30 Jahre. Spätestens in vier Wochen dürften sich die meteorologischen Argumente für steigende Ölpreise erledigt haben, so dass Brent und WTI demnächst wieder Kurs auf die 75-Dollar-Marke nehmen sollten.



Auch bei Gold kam es nach einem neuen 28-Jahreshoch zu Gewinnmitnahmen. Kurzfristig könnte das gelbe Metall weiter unter Druck kommen. Zum einen war der Oktober in den letzten 20 Jahren der Monat mit den stärksten Preisrückgängen. Zum anderen hat für die Unterzeichner des zweiten Goldabkommens Ende September eine neue 12-Monatsperiode begonnen. Die Notenbanken der Schweiz, Schwedens und des Eurosystems haben damit wieder die Möglichkeit, bis zu 500 Tonnen Zentralbankgold an den Markt zu bringen. Eine größere Korrektur scheint in Anbetracht der positiven Markttechnik, niedrigerer US-Zinsen, neuerlichen Inflationsgefahren und dem wieder erlangten Status als „sicherer Hafen“ jedoch unwahrscheinlich. Schwächere Tage sollten daher zum Aufbau von Positionen genutzt werden, denn bis zum Jahresende könnte die Feinunze Gold durchaus noch auf 790 US-Dollar klettern.



© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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