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Der Goldpreis will einfach nach oben

21.10.2007  |  Manfred Gburek
Spüren Sie auch das sprichwörtliche Kribbeln, wenn Sie den Goldpreis verfolgen? Falls ja, sind Sie ein guter Börsianer. Falls nein, sollten Sie sich spätestens jetzt angewöhnen, die Preisausschläge des Edelmetalls etwas genauer zu beobachten. Es wird sich lohnen, denn Beobachtung ist ein wesentlicher Teil der erfolgreichen Spekulation. Speziell einer der Goldspekulation, weil hier die fundamentalen Daten (Angebot, Nachfrage, Förderkosten usw.) auf kurze bis mittlere Sicht oft ebenso unzureichende Erkenntnisse vermitteln wie die Charts oder andere Interpretationshilfen, etwa das Euro/Dollar-Verhältnis, der Ölpreis, die Zinsen oder die Staatsdefizite.

Was sagt die aktuelle Entwicklung des Goldpreises aus? Zunächst, dass er mit Unterbrechungen steigt, ja, dass er einfach nach oben will. Die üblichen Begründungen (schwacher Dollar, Suche der Anleger nach einem sicheren Hafen für ihr Geld, indische Hochzeitssaison, insgesamt steigende asiatische Nachfrage, Spannungen in Nahost, aufkommende Inflationssorgen u.a.) mögen allesamt noch so viel für sich haben, dürften inzwischen aber weitgehend eingepreist sein, wie es im Börsianerdeutsch so unschön heißt. Wer verzweifelt nach weiteren Ursachen sucht, stößt vielleicht noch auf einige Tatsachen, die indirekt mit der Vorliebe der Anleger für das Edelmetall zu tun haben könnten: Etwa dass DAX und Dow Jones um 8000 bzw. 14 000 Punkte herum immer wieder nach unten abprallen, dass der Gewinnrückgang der Bank of America im zweiten Quartal verdächtig hoch ausfiel und dadurch erneut die Gefahr einer internationalen Bankenkrise möglich erscheinen ließ, dass die USA einen 100-Mrd.-Dollar-Hilfsfods zur Bewältigung der Hypothekenkrise ins Leben rufen und dafür auch andere Länder zahlen lassen wollen oder dass die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds an diesem Wochenende ein weiteres Mal dessen finanzielle Misere offenbart.

Bei der Ursachenforschung sind der Phantasie also wahrlich keine Grenzen gesetzt. Dagegen wirken die monokausalen Begründungen in den Medien zunehmend hilflos. Womit ich hier eine Warnung verbinden möchte: Ignorieren Sie solche Begründungen! Das dürfte Ihnen am leichtesten gelingen, wenn Sie von morgens bis abends, wie es Ihre Zeit gerade erlaubt, zum einen einfach nur den Goldpreis verfolgen, im Internet z.B. auf www.goldseiten.de oder www.kitco.com und im Fernsehen bei Bloomberg, n-tv oder über den ZDF-Teletext 632. Allerdings sollten Sie zum anderen auch einige der oben genannten Indikatoren beachten und das Weltgeschehen außerdem unabhängig von Finanzdaten verfolgen, wozu sich die oft recht gut informierten überregionalen deutschen Tages- und Wirtschaftszeitungen oder -magazine viel besser eignen als das Fernsehen.

Aktuell befindet der Goldpreis sich in einer so genannten Konsolidierung, das heißt, er macht eine kleine Pause auf dem Weg nach oben. Wer in einer solchen Phase Gold (aber auch Silber) und die Aktien der entsprechenden großen, gut geführten Minenkonzerne verkauft, macht wahrscheinlich einen entscheidenden Fehler. Denn gerade der Umstand, dass eine nachhaltige Preiskorrektur nach unten ausbleibt, spricht dafür, dass es jenseits der hier genannten Faktoren noch einen weiteren geben muss, der Großanleger veranlasst, bei jedem noch so kleinen Preisrücksetzer immer wieder zuzugreifen. Doch bevor Sie Ihre Phantasie allzu sehr strapazieren, welcher Faktor das sein könnte, sollten Sie als Gold-, Silber- oder Minenaktienbesitzer das tun, was ich Ihnen eingangs empfohlen habe: den Goldpreis beobachten. Und wer noch nicht zu den glücklichen Edelmetallbesitzern gehört, sollte den Kauf schleunigst nachholen. Mit Barren und Anlagemünzen gehen Sie auf Nummer sicher.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu

Herr Gburek ist am 2.+3.11.2007 Moderator auf der "Internationalen Edelmetall- & Rohstoffmesse" in München und Buchautor. Seine letzten Werke waren: "Das Goldbuch" (2005) und das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z" (2007)




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