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Gold 20.000 US-Dollar?

08.01.2023  |  Sascha Opel
Die "irrste" Goldprognose lieferte der Charttechniker JC Paret von All Star Charts. Er schreibt (von uns übersetzt):

"Ich war mal Goldbulle. Das war Anfang der 2000er, am Anfang meiner Karriere. Jeder gute Charttechniker war damals ein Goldbulle, da der Preis pro Unze von etwa 200 $ auf über 2.000 $ stieg. Witzig ist, dass ich in den letzten zehn Jahren dafür bekannt geworden bin, Gold zu hassen. Mein Twitter-Feed war voller „barbarisches Relikt“-Witze im Abwärtstrend.

Aber Gold steht jetzt am Rande eines neuen säkularen Bullenmarktes. Und hier kaufe ich es sehr, sehr aggressiv. Die Frage, die ich mir dieses Mal stelle, lautet: Warum kann es nicht von 2.000 auf 20.000 Dollar steigen?

(…) Gleichzeitig weiß ich sehr wenig über Zentralbanken. Ich konnte "quantitative Lockerung“, "quantitative Straffung“ und/oder „Kontrolle der Zinskurve“ nicht erklären. Ich verstehe, dass Makroökonomie und Geopolitik wichtig sind. Aber noch einmal, ich bin kein Experte für beides. Mein Ding ist Price Action.

Und die Price Action sagt mir gerade etwas Wichtiges über Gold. Wir haben uns die wichtigsten Charts angesehen. Wir haben die kritischen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus identifiziert. Wir haben die Beziehungen zwischen den Märkten untersucht. Wir haben nachgerechnet. Und wir haben uns ein Preisziel ausgedacht. Es ist ein großes! Der Schlüssel ist, dass Gold am Rande eines neuen säkularen Bullenmarktes steht. Ja, ich war früher ein Goldbulle. Jetzt bin ich zurück.“


Er vergleicht dann die Konsolidierung der letzten Jahre mit der technischen Verfassung des Goldpreises vor dem Break-Out im Jahr 2004, der dann zum mehrjährigen Bullenmarkt führte. Gold wurde Anfang 2004 bei 425 USD gehandelt und erreichte im Sommer 2011 fast 2.000. Das sind rund 350 % mehr! Stellen Sie sich vor, wenn Gold im kommenden Jahrzehnt einen ähnlichen Lauf macht, würde das die Preise in die Nähe von 9.000 USD bringen.

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Zudem werden zahlreiche Korrelationen aufgestellt: Gold zum Rohstoffindex, Gold zum S&P, Gold zu Anleihebewertungen, Gold zur Zinsstruktur und zu den Realzinsen, Gold zum USD-Index usw. In Wirklichkeit befindet sich Gold bereits in einem neuen säkularen Bullenmarkt - nur nicht in US-Dollar. Doch der Break in USD auf ein neues Hoch ist die Voraussetzung für den „big Bullrun“!

Eines dürfte jedoch klar sein: Nach einem Jahr, in dem der S&P500 20%, der NASDAQ 33% und Bitcoin 67% an Wert verloren haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein ganz normales, durchschnittliches Börsenjahr (mit 5-10% Zuwachs) wird, ziemlich gering. Entweder es kommt nochmals "knüppeldick“ (mit einem finalen Sell-Off wie 2001/2022?), oder es kommt wesentlich besser als erwartet. Oder beides? Erst Sell-Off, dann Mega-Rallye? Oder doch erst Rallye (da viele mit einem weiteren Sell-Off rechnen) und dann erst der finale Sell-Off (wenn niemand mehr damit rechnet)? Wir werden es erleben und versuchen auch 2023 gut durch diese Unabwägbarkeiten zu navigieren.

Die Finanzierungsbedingungen werden aufgrund der höheren Zinsen vor allem für (ehemalige) Wachstumswerte schwieriger. Warum sollte man die nächste Kapitalerhöhung oder die Anleihe eines defizitären Unternehmens zeichnen, wenn dieses nicht mal in den günstigen Wachstums- und Finanzierungsbedingungen der letzten 10 Jahre in der Lage war, einen positiven Cash Flow zu generieren?

Gleiches gilt für "ewige Explorationsfirmen“. Wer in den letzten Jahren nicht in der Lage war, genug Cash aufzunehmen, um eine Machbarkeitsstudie oder einen Minengenehmigung zu bekommen, der könnte angesichts des weiterhin negativen ESG-Image der Bergbaubranche, in Liquiditätsprobleme kommen.

Dabei warten wir (wahrscheinlich vergebens) auf die längst überfällige Erkenntnis der inzwischen "grünen“ Finanzbranche (Stichwort ESG-Kriterien), dass es ohne neue Kupfer-, Nickel-, Lithium-, Kobalt und anderer Rohstoffminen, auch keine "Green Energy-Revolution“ geben wird.


© Sascha Opel
Rohstoffraketen.de - Auszug aus dem deutschsprachigen Börsenbrief für Rohstoff-, Gold- und Minenaktien



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